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Penelope Williamson

Penelope Williamson

Titel: Penelope Williamson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Widerspenstige
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stöhnte. Es machte ihn glücklich, daß sie es ihm
erlaubte, ihr diese Lust zu verschaffen, und dann kam sie ungestüm und lange.
    »Ich liebe dich!« rief er, als ihr Zucken verebbte. Er löste sich
von ihr, richtete sich auf, sank über sie und preßte seinen Mund auf ihre
Lippen. Sie hob sich ihm entgegen und umklammerte ihn so heftig, daß er
aufschrie.
    Sie öffnete die Schenkel so weit, daß ihre
Knie das Lager berührten. Er hörte ein leises Stöhnen und wußte plötzlich, daß
es von ihm kam. Er fühlte sich jetzt nicht mehr so stark. Sie forderte ihn
jetzt, saugte ihn leer und machte ihn zu einem zuckenden Wesen, das ohne sie
nichts war, nicht existieren konnte.
    Er hatte noch nie eine solche Ekstase erlebt.
    Das Feuer fiel zu einem Haufen Glut und Asche zusammen. Die zu Ende
gehende Nacht ließ den kommenden Winter ahnen, und Tyl zog die Felle enger um
sie beide.
    Delia seufzte schläfrig, schmiegte sich in seine Arme und an seine
Brust. »Ich liebe dich, Tyl«, sagte sie so leise, daß er nicht wußte, ob er
sie oder ihre Stimme in seiner Erinnerung hörte.
    Er nahm sie fester in die Arme und flüsterte ihr zärtlich ein Liebeslied
der Abenaki ins Ohr. Danach wiederholte er die Worte in englisch, damit Delia
sie verstand ...
    »Schlaf,
schlaf, meine Geliebte und
    Fürchte
dich nicht vor der Dunkelheit
    Heute nacht schlägt mein Herz mit deinem Herzen
    Heute nacht sind wir eins.«
    Sie schlief,
aber er blieb wach. Er stützte sich auf den Ellbogen, legt den Kopf auf die
geballte Faust und sah sie an. Er sah sie einfach an. Er konnte nicht glauben,
daß sie tatsächlich ihm gehörte, und er wollte nicht einschlafen, weil er
fürchtete, beim Aufwachen festzustellen, daß alles nur ein Traum gewesen war.
Außerdem, es gab nichts Schöneres, als sie anzusehen ...
    Stunden später schlug Delia die Augen auf und stellte fest, daß er
mit einem nachdenklichen Ausdruck auf sie blickte. Sie lächelte. »Warum siehst
du mich so an, Tyler Savitch?«
    Seine Lippen fuhren über ihre Schläfe. »Weil
du meine Frau bist.«
    »Ach so.« Sie lachte und schmiegte sich fester an seinen warmen
Körper. Sie drehte sich um, so daß sie mit dem Rücken an seiner Brust lehnte
und seine Arme um ihre Hüfte lagen.
    Sie wehrte sich, wenn auch im Spaß, als er die
Decken zurückwarf und die kalte Luft ihre nackten Körper traf. Er half ihr
beim Anziehen, und sie mußten zweimal den ganzen Wigwam absuchen, bis sie
Delias Sachen fanden. Danach legte er sich den weiten Umhang über, band sich
die Ledergamaschen um die Beine und zog die Mokassins an. Er nahm ein Fell vom
Bett und ging mit ihr hinaus in die Nacht.
    Die Luft schien vor Kälte zu knistern, in die Haut zu beißen, und
ihr Atem umgab ihre Köpfe wie Wolken. Es war so klar, daß die Sterne nahe genug
zu sein schienen, um sie zu berühren. Ein paar Wölfe heulten, und ihr Geheul
hallte über den See.
    Tyl drehte Delia herum, so daß sie nach Norden blickte, und ihr
stockte vor Staunen der Atem. Helle Strahlen und bunte Lichtbänder stiegen am
Horizont auf und breiteten sich mit der Pracht von Regenbogen über den
schwarzen Himmel.
    »Tyl!«, rief sie. »Das ist ja wunderschön. Was ist es? Ich meine,
wie entsteht es?«
    »Der Nachtgeist hat sein Gewand aus buntem Feuer angelegt«,
antwortete Tyl, zuckte hilflos die Schultern und lachte. »Ich weiß eigentlich
nicht, wie es entsteht. Aber in dieser Jahreszeit ist es immer sehr schön.«
    Er stand hinter ihr, legte die Decke um sie beide und zog Delia an
sich. Sie beobachteten schweigend das prächtige Schauspiel. Nach einer Weile
sagte Tyl: »Ich hatte solche Angst, Delia.«
    Irgendwie wußte sie, daß er nicht von dem Kampf mit Traumbringer
sprach. »Wovor?« fragte sie leise.
    »Dich zu lieben und dich doch zu verlieren. So wie ich meinen
Vater und meine Mutter verloren habe ... und später Assacumbuit und das Leben
hier bei den Norridgewocks.« In seiner Umarmung lag eine Spannung, die tief aus
seinem Inneren kam. »Ich hatte von Anfang an eine solche verdammte Angst, mich
in dich zu verlieben. Ich war wie ein kleines Kind, das man aus seinem Versteck
im Holzschuppen zerrt. Deshalb habe ich mich mit Händen und Füßen dagegen
gewehrt.«
    Delia drehte sich um. Sie legte die Hand an
die weiche Lederweste, hob den Kopf und blickte zu ihm auf. Unter ihren
Handflächen spürte sie seinen Herzschlag. »Und was hat dir die Angst genommen?«
    Er verzog den Mund und lächelte. »Nichts. Der Gedanke, ich könnte
dich verlieren, macht

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