Penelope Williamson
sie zusammen, drückte sein Gesicht in die Spalte und
stieß mit der Zunge dazwischen, so wie er es in ihrem Mund gemacht hatte.
»O Gott, du schmeckst so gut. Ich beneide unsere Kinder ...« Sie
schob ihn mit einem solchen Ruck von sich, daß er stöhnte. »Tyler Savitch, du
bist ein Hurensohn!«
»Was ... au!« Sie trommelte mit beiden Fäusten
auf ihn ein.
Er packte sie an den Handgelenken, damit sie nicht mehr zuschlagen
konnte. Dann umfaßte er beide Handgelenke und hob sie über ihren Kopf. Er legte
sich auf sie, und so von ihm gefesselt, konnte sie sich nicht mehr wehren.
»Was habe ich denn jetzt schon wieder getan?« fragte er
unschuldig. »Ich meine, außer ...«
»Wie kannst du nur so lügen? Wie kannst du mich deine Frau
nennen und behaupten, wir wären verheiratet? Und ich habe mich wieder von dir
verführen lassen. Ich hasse dich!«
In ihren Augen standen Tränen. Sie warf den Kopf beiseite und
vergrub das Gesicht in den Fellen. »Ich hasse mich selbst«, fügte sie leise und
kläglich hinzu.
Er ließ sie los und lachte.
»Ach Delia, meine immer noch zweifelnde Braut.« Er leckte die
Tränen ab, die begonnen hatten, ihr über das Gesicht zu rinnen. »Glaubst du,
ich würde bei etwas so Wichtigem lügen?«
An ihrem Gesicht konnte er die
widerstreitenden Gefühle ablesen, die in ihr aufstiegen: Zweifel, Zorn und am
Ende unsichere Hoffnung.
Nun ja, er konnte ihr das nicht vorwerfen, denn er hatte sie in
der Vergangenheit so oft verletzt.
Aber nie mehr, Delia, das verspreche ich dir. Ich werde dich nie
mehr verletzen, schwor er sich stumm in diesem Augenblick.
Sie schluckte und rang nach Worten. »Aber das ist ... seit wann sind wir verheiratet?«
»Seit heute abend«, erwiderte er lächelnd. Er genoß die seltene
Gelegenheit zu wissen, daß er ihr an diesem Abend mehr als nur körperliche
Befriedigung schenken würde. »Bei den Abenaki sind Hochzeiten eher etwas
Beiläufiges, verstehst du. Es geht dabei eigentlich nur darum, sich etwas
Besonderes anzuziehen ...«
Sie fuhr mit den Handflächen über die mit Borsten besetzte und
kunstvoll gefärbte Lederweste. »So etwas?«
»Hmm.« Er fuhr mit der Zunge über ihren
Schmollmund. »Dann schickt der Mann besonders gute Dinge zum Essen in den
Wigwam oder in die Hütte der Frau, um zu zeigen, daß er für sie sorgen kann.«
Sie warf einen Blick auf die Reste des Mahls an der Feuerstelle.
»Das stammt von dir?«
»Hmm.« Er knabberte an ihrer Lippe und saugte sie in seinen Mund.
»Die Frau bereitet das Hochzeitsmahl zu und trägt es dem Mann auf, um zu
zeigen, wie sie ihn versorgen wird.« Er küßte sie sanft auf den Mund. »Und dann
lieben sie sich auf einem Lager aus Balsamtannenzweigen und Fellen.«
Sie drückte sanft einen Fingernagel in die Falte an seinem Mundwinkel
und fuhr dann die Umrisse seiner Lippen nach. Sie öffneten sich. Seine Zunge
kreiste um ihren Finger. »Jemand hätte mich darauf vorbereiten sollen«,
flüsterte sie.
Er legte den Kopf zurück und betrachtete
aufmerksam ihr Gesicht. Er war etwas verunsichert. Sie hatte so oft erklärt,
sie liebe ihn, daß er vorausgesetzt hatte, sie werde sich freuen, wenn sie
heiraten würde.
Sollte er diese Liebe irgendwie verloren haben
...?
»Wenn du das gewußt hättest, hättest du dann auch alles getan?«
fragte er mit angehaltenem Atem.
Ihr Lachen kam tief aus der Kehle. »Was glaubst du denn, Tyler
Savitch? Ich wollte dich heiraten, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe«,
erwiderte sie und gestand ihm ihre Liebe damit so furchtlos wie immer. Sie fuhr
mit den weichen Fingerspitzen über sein Gesicht. »Es ist nur ...«
Lächelnd küßte er ihre Handfläche. »Nur was?«
»Ich wollte dich zwingen, daß du zuerst um mich wirbst. Ich meine,
wie um eine richtige Dame ...«
»Ist das nicht die richtige Art, um eine Dame zu werben?« flüsterte
er, während sein Mund sich um ihre Brust schloß.
Sie wand sich stöhnend, als seine Finger weiter vordrangen. »Ich
glaube ... das ist höchst unschicklich.«
Er löste sich aus ihren Armen, glitt von den Fellen und stand auf.
Sie schien so überrascht und enttäuscht, daß er lachen mußte. »Keine Angst,
ich gehe nicht weg, Kleines«, sagte er. »Ich will nur, daß wir endlich diese
verwünschte Hochzeitskleidung ausziehen.«
Es dauerte nur wenige Augenblicke. Nackt blickte er auf sie hinunter.
Sie lag erwartungsvoll auf den weichen Fellen. Das dunkle Dreieck zwischen den
Schenkeln verbarg Geheimnisse, die zu ergründen er niemals
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