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Penelope Williamson

Penelope Williamson

Titel: Penelope Williamson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Widerspenstige
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Hand schob er zwischen die vereinigten Körper,
bis er den Punkt ihrer Lust wieder fand. Er fuhr mit dem Daumen darüber, und
dann spürte sie nichts mehr als die übermenschliche Ekstase: Zucken, Keuchen,
Glühen, Stoßen, Reiben, Stöhnen – bis sich alles tief in ihrem Leib zu einer
Explosion der höchsten Glücksgefühle steigerte.
    Sie riß die Augen auf und sah, wie er den Kopf
zurückwarf. Er hatte die Lippen zusammengepreßt und verzog den Mund wie unter
heftigen Schmerzen. Dann stieß er noch einmal mit ganzer Kraft in sie. Sein
Körper erbebte, und ein tiefes Stöhnen entrang sich seiner Brust. Im selben
Augenblick schoß sein Samen hervor und füllte sie.
    Ihre Liebe zu ihm entzündete sich gleichzeitig mit solcher Gewalt,
und die Explosion war so heftig, daß alles um sie in einem schwarzen Nichts
versank.
    Tyl lag ausgestreckt auf dem Rücken. Sein Atem ging noch
immer flach und schnell. Er fühlte sich schwer wie Blei, als habe man ihn
geschlagen. Er hatte nicht einmal mehr die Kraft, die Augen zu öffnen.
    Er spürte, wie sie sich neben ihm bewegte, und streckte die Hand
nach ihr aus. Er stieß gegen ihren Ellbogen und tastete den Arm entlang, bis er
ihre Hand fand. Er staunte wie immer darüber, wie klein und zart sie war. Ein
seltsamer Schmerz zuckte durch seine Brust, und fassungslos stellte er fest,
daß ihm die Tränen kamen. Aber er wußte nicht, warum.
    Er blieb bewegungslos liegen und sammelte
seine Kraft. Dann drehte er sich schließlich zur Seite. Er sah sie an und
lächelte schwach.
    Sie lag regungslos und stumm neben ihm. Ihre Blicke trafen sich.
Langsam hob sie den Zeigefinger und legte ihn auf seine Unterlippe. »Ich liebe
dich, Tyl ...«
    Er senkte den Kopf. Die Tiefe der Gefühle, die er in ihren Augen
gesehen hatte, bereitete ihm Unbehagen. Er rückte etwas näher an sie heran und
küßte sie auf die Nasenspitze, dann auf die Wange und schließlich auf den Mund.
Sie seufzte und öffnete ihre warmen, feuchten Lippen, die nur dazu bestimmt zu
sein schienen, ihm Freude zu schenken.
    Entschlossen drehte er sich auf die andere Seite, griff nach
seiner Hose und zog sie im Liegen an. Ihre Worte hingen unbeantwortet in der
Luft.
    Tyl, ich liebe dich ...
    O Gott, das hatte er nicht gewollt.
    Er drehte sich um und sah sie an. Sie lag in ihrer ganzen Nacktheit
vor ihm und war noch begehrenswerter als zuvor. Ihre Blicke trafen sich, und
für sie beide kehrte die Erinnerung an das zurück, was gerade erst geschehen
war. Sie setzte sich auf, griff nach ihrem Rock und zog ihn an. Dann streifte
sie das dünne Leinenhemd über den Kopf und schob die Falten unter den Rockbund.
Sie war bis über beide Ohren rot vor Verlegenheit, und er mußte beinahe über
dieses verspätete Gefühl für Sittsamkeit lächeln.
    »Delia, warum hast du mir nicht gesagt, daß du noch Jungfrau
warst?«
    Sie schloß kurz die Augen und mußte schlucken. Ihre Wangen glühten
noch immer, aber um den Mund herum wurde sie blaß. Als sie die Augen wieder
öffnete, waren sie mit Tränen gefüllt.
    »Ich habe dir bereits an dem Abend, als wir
uns begegnet sind, gesagt, daß ich nicht schon deshalb eine Hure bin, weil ich
in einer Hafenkneipe arbeite.« Sie schluckte ein paarmal, dann fügte sie kaum
hörbar hinzu: »Ich wußte natürlich, daß du mir nicht glaubst.«
    Das konnte Tyl nicht leugnen, aber er wollte die Freude nicht trüben,
die sie geteilt hatten, und deshalb lächelte er nur stumm, streichelte ihre
Wange und hob ihr schließlich das Kinn. »Ich hätte es wissen müssen, denn du
hast mich jedesmal, wenn ich dir zu nahe kam, so heftig zurückgewiesen. Kannst
du dir vorstellen, wie du mich in den letzten Wochen hast leiden lassen?«
    Sie lachte gequält, und es klang eher wie ein Schluchzen. Ihre
Unterlippe zitterte, und er konnte nicht widerstehen, mit der Zunge sanft
darüber zu fahren, und sie dann ebenso zart zu küssen. Aber sie wandte schnell
den Kopf ab.
    »Es war wohl nicht ganz so schön für dich? Ich meine, mit einer
Jungfrau, die nicht weiß, was sie tun soll ...«
    »Delia ...«
    Er legte ihr den Arm um die Schulter und lächelte sie an. Was
sollte er ihren ernsten, fragenden Augen sagen? Die arme Kleine, sie machte
sich Gedanken darüber, ob es für ihn »schön« gewesen war, obwohl es für sie
wohl kaum angenehm oder irgendwie befriedigend hatte sein können.
    »Ich habe alles verpatzt«, murmelte er schließlich reumütig.
»Vermutlich hast du jetzt schreckliche Schmerzen ...«
    Sie schüttelte den Kopf.

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