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Penelope Williamson

Penelope Williamson

Titel: Penelope Williamson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Widerspenstige
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Brüste und wiegte sich langsam hin und
her. Dann verzog sie den Mund. »Aber du hast doch gesagt, daß du mich liebst
...«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Doch! Glaubst du, ich hätte das alles geschehen lassen, wenn ...
o Gott, Tyl!«
    Sie schlug sich mit den Fäusten auf die Schenkel. Tränen flossen
ihr über die Wangen. »Glaubst du, das alles wäre geschehen, wenn ich nicht an
deine Liebe geglaubt hätte?« rief sie schluchzend. »Du hast mir Geschenke
gemacht ... die Kleider und das Pferd ... und die Mokassins, die deiner Mutter
gehört haben ...«
    »Delia ...«
    »Du hast mir ins Ohr geflüstert, daß du mich liebst. Nur deshalb
habe ich dir deinen Willen gelassen ... nur deshalb!« Sie schluckte und fuhr
sich mit der Hand über das Gesicht. »Aber ich liebe dich, Tyl. Verstehst du das
nicht? Und du hast gesagt, daß du mich auch liebst ...«
    Hatte er sich wirklich von seiner Leidenschaft hinreißen lassen
und diese albernen Worte geflüstert? Das konnte und wollte er nicht glauben.
    Sie weinte jetzt hemmungslos und rang
schluchzend immer wieder nach Luft. Er konnte es nicht ertragen, aber
gleichzeitig fühlte er sich von ihren Gefühlen überwältigt und in die Enge
getrieben. »Es tut mir leid, daß es geschehen ist«, murmelte er verlegen. »Ich
hatte nicht vor, dich zu verletzen ... Bitte glaub mir das.«
    »Lügner!«
    Er griff nach ihrer Hand, aber sie riß sich von ihm los, sprang
auf und zog das dünne Leinenhemd über ihren Körper. Auch Tyl stand auf. Die
bleierne Last hatte sich wieder auf ihn gesenkt, und er schwankte unsicher.
    Er zuckte hilflos die Schultern. »Ich bin
einfach nicht bereit, schon jetzt zu heiraten. Was ich vom Leben erwarte, hängt
ganz davon ab, mit welchem Fuß ich morgens zuerst aufgestanden bin. Wie soll
ich da wissen, was ich von einer Frau erwarte?«
    Sie bückte sich nach ihrem Rock. Dabei verlor
sie das Gleichgewicht und sank wieder auf die Knie. Er trat zu ihr und wollte
ihr beim Aufstehen helfen. Sie umklammerte seine Beine und schluchzte. »Tyl, tu
mir das nicht an. Ich liebe dich wirklich. Ich werde immer gut zu dir sein. Ich
werde die beste Frau sein, die du dir vorstellen kannst.«
    Er packte sie bei den Schultern, zog sie hoch und schüttelte sie.
»Hör auf damit, Delia!« rief er außer sich. »Ich werde dich nicht heiraten!«
    Delias Tränen versiegten schlagartig. Ein Schauer lief ihr über
den Rücken, und sie schlug die Hände vor das Gesicht. Dann sah sie ihn an. »Tut
mir leid ... ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen ... oder mich
demütigen.«
    Sie drehte sich um und zog sich schweigend an.
Er hatte das Gefühl, etwas tun zu müssen, etwas zu sagen oder zumindest seine
Kälte und Grausamkeit zu erklären. Aber er fühlte sich völlig hilflos und
wurde von seinem schlechten Gewissen in die Defensive getrieben.
    »Wenn ich geahnt hätte, daß du noch Jungfrau bist und mich auf so
romantische Weise liebst, hätte ich mich nicht so vergessen, Delia, bestimmt
nicht ...«
    Sie drehte sich um, und vor ihm stand wieder die alte Delia – zornig
und kämpferisch. »Das also glaubst du?« rief sie. »Ich liebe dich auf 'romantische
Weise'?«
    »Was sonst? Wir kennen uns kaum.«
    Sie schnürte das Mieder zu und trat dann gefährlich nahe vor ihn
hin. Sie blickte ihm direkt in die Augen. »Du kanntest mich gut genug, um mit
mir zu schlafen. Oder ist es eines deiner männlichen Machtspiele, junge
unschuldige Mädchen zu verführen?«
    »Unschuldig!« Er lachte kurz auf, und es klang höhnisch. Dann
erwiderte er ihren Blick und sagte leise, aber mit schneidender Kälte: »Jungfrau hin, Jungfrau her, du hast genau
gewußt, was du tust, Delia. Glaub ja nicht, daß du den Verlust deiner kostbaren
Unschuld dazu benutzen kannst, mich in eine ungewollte Ehe zu locken.«
    Sie unterdrückte mühsam ihr Schluchzen, aber ihre Augen spiegelten
ihre Qual, und ihre Lippen zitterten leicht. Noch nie im Leben hatte er eine
Frau so leidenschaftlich küssen wollen wie sie in diesem Augenblick, und er
haßte sie deshalb beinahe. Sie raubte ihm scheinbar mühelos den Verstand, und
er verlor die Kontrolle, wenn sie ihn nur ansah.
    »Das will ich nicht, Tyl«, flüsterte sie tonlos. »Das habe ich nie
gewollt ...«
    »Wirklich nicht?« Er ließ sie los, und sie wich schwankend einen
Schritt zurück. »Du weißt sehr gut, daß du nichts als eine armselige
schmutzige Bedienung in einer billigen Hafenkneipe warst, als ich dich in
meinem Bett gefunden habe. Niemand kann mir

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