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Pennäler contra Pauker

Pennäler contra Pauker

Titel: Pennäler contra Pauker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaroslav Zak
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müßte davon wissen.»
    Womit, wie wir hoffen, die Bedeutung der Persönlichkeit des Herrn Pedells gebührend beleuchtet ist. Die Leser werden aber wohl mehr über das Thema hören wollen, das wir bloß kurz gestreift haben, nämlich über den Dienstantritt des jungen Referendars und seine Einführung in die Paukerei. Wir wollen deshalb darüber sprechen, weil es sich um eine bemerkenswerte Metamorphose handelt, bei der sich der Schüler über Nacht in eine Lehrperson verwandeln soll.

Die Verwandlung des Pennälers in einen Pauker

    Nachdem der Student sein Studium beendet und Fachkenntnisse an der Hochschule erworben hat, läßt er sich in das Verzeichnis der Lehramtskandidaten eintragen. Bald kommt der Augenblick, da das Paukerembryo zum erstenmal den Paukerstall als neues Mitglied der Paukersippe betritt. Wenn er dann zum erstenmal als neugebackener «Herr Kollege» in die Klasse schlüpft, steht ihm das brüllende Kollektiv der Jungen meist näher als das ernste Kollegium der Pädagogen und Wissenschaftler.
    Die jungen, von der Universität frisch eingelieferten idealistischen Schwärmer bringen in der Regel wirre und edle Ideale über freiwillige Zucht, über das kameradschaftliche Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler und ähnliche Utopien mit. Diese törichten Pazifisten geraten in wenigen Tagen dank ihren fortschrittlichen Methoden in jene wunderbare Situation, wo ihre Schüler in der Stunde auf dem Katheder herumturnen, im Klassenzimmer umhertollen und den Herrn Professor auffordern, mit ihnen eine Partie Haderball zu spielen. Der verzweifelte Erzieher ist schließlich gezwungen, sich unter den Schutz der direktorialen Gewalt zu flüchten, wodurch er endgültig von seinen grauen Theorien geheilt ist und zum Erzieher wird.
    Um sich in der Kunst der Pädagogik und Didaktik nach Gebühr zu üben, wird das Grünhorn einem älteren, erfahrenen Kämpen zugeteilt, bei dem der neue Mann hospitiert, worauf jener als Vergeltung ab und zu die mäßig mißglückten Stunden des Herrn Referendars mit seinem Besuch beehrt. Das Einüben dieser Neulinge zeitigt mancherlei Wirkung. Der hospitierende junge Mann langweilt sich in der letzten Bank, liest einen Detektivschmöker, den er sich vom nächst sitzenden Schüler geliehen hat, und blickt hin und wieder unliebsam gestört auf, wenn der Herr Einführende an der Tafel die Stimme erhebt. Dieser ist nicht minder gelangweilt, da er darauf bedacht sein muß, die Stunden so mustergültig wie nur möglich zu gestalten, um dem jungen Grünhorn eine Vorstellung davon zu liefern, wie man unterrichtet. Was die Schüler betrifft, so sind die geradezu angewidert, da ihnen der wahre Grund dieser Exhibition unbekannt bleibt und sie irrtümlich annehmen, der in der letzten Bank beobachtet sie.
    Oft genug geschieht es, daß der Referendar im Lehrerzimmer mit seinem ehemaligen Lehrer zusammentrifft; es tut ihm wohl, wenn ihn dieser mit vorgetäuschter Selbstverständlichkeit anspricht: «Nehmen Sie in der Untertertia schon die unregelmäßigen Verba durch, Herr Kollege?» Höflichere junge Männer sagen anfangs immer noch «Herr Professor» und gewöhnen sich erst allmählich an das «Herr Kollege».
    Der Übergang in den «Herrenstand» dauert nicht lange. In wenigen Wochen ist der junge Herr Referendar oft strenger gegen seine Schützlinge, als sein ehemaliger gefürchteter Lateinlehrer es war. Und so findet bisweilen zwischen dem jungen Referendar und seinem alten Lehrer folgende fesselnde Unterhaltung statt:
    «Denken Sie doch, Herr Kollege», eifert der junge Mann, «dieser Lump, dieser Taugenichts von Schmidtmaier kann das Gerundium vom Gerundiv nicht unterscheiden - und kennt nicht diese grundlegenden lateinischen Formen.»
    «Das ist freilich ein strafwürdiger Mangel», meint der alte Professor, das graue Haupt wiegend und sich das Kinn reibend. «Hm, das ist wirklich ulkig.»
    «Ich begreife nicht, was daran ulkig sein soll.»
    «Ulkig ist daran, daß Sie, soweit ich mich erinnere, nicht einmal in der Prima das Gerundiv vom Gerundium unterscheiden gelernt haben und sogar noch bei der Reifeprüfung darin ausgezeichnet geschwommen sind.»
    «Ich, wieso...? Ach ja, Sie haben recht, damals, als ich den Vergilvers nicht übersetzen konnte. Sie haben ein wunderbares Gedächtnis, Herr Professor.»
    «Nichts für ungut, Kollege, die Hauptsache, daß Sie es doch noch gelernt haben. Und diesem Schmidtmaier machen Sie Beine, damit er bei der Reifeprüfung nicht versagt.»
    Der junge

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