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Pension der Sehnsucht

Pension der Sehnsucht

Titel: Pension der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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den Koffer in ihr Zimmer trug, wusste sie einige bissige Kommentare auf Percys Herausforderung. Doch leider war es zu spät. Sie beruhigte sich langsam wieder und betrachtete die Lage in einem anderen Licht.
    Anstatt sich aufzuregen, wollte sie die luxuriöse Umgebung lieber genießen. Darüber hinaus war die Suite tatsächlich geräumig genug für sie und Percy.
    Sie zog sich knapp sitzende rehbraune Shorts und ein hellgrünes luftiges Oberteil an und machte sich auf den Weg zum Strand. Ihren Koffer konnte sie später immer noch auspacken.
    Die Lage des Hotels faszinierte Nelly. Die gepflegte Anlage am Meer unter freiem Himmel war mit allem erdenklichen Komfort ausgestattet. Ein riesiges mosaikgekacheltes Schwimmbecken war für die Gäste bestimmt, die das gefilterte Wasser dem offenen Meer vorzogen. Auf ihrem Spaziergang zum Strand kam Nelly an einer Reihe von Tennisplätzen vorbei. In diesem Hotel fehlte es den Gästen an nichts. Die gesamte Hotelanlage war der Inbegriff von Vornehmheit und Eleganz. Nelly suchte nach einem passenden Vergleich zum »Lakeside«: Wie Eiernudeln und Kaviar, fiel ihr ein. Beides passt einfach nicht auf denselben Teller.
    »Hallo.«
    Überrascht drehte Nelly sich um, blinzelte im grellen Sonnenlicht und erblickte einen fabelhaft aussehenden jungen Mann.
    »Hallo.« Sie erwiderte das Lächeln in dem ungemein attraktiven Gesicht. Zu der tief gebräunten Haut bildete das hellblonde Haar einen interessanten Kontrast.
    »Wollen Sie das Meerwasser ausprobieren?«
    »Heute noch nicht.«
    »Das ist ungewöhnlich.« Er begleitete sie über den weichen Sand. »Normalerweise geht hier jeder Neuankömmling gleich am ersten Tag ins Wasser.«
    »Woher wissen Sie, dass ich gerade erst eingetroffen bin?« fragte Nelly.
    »Weil ich Sie vorher noch nie gesehen habe. Sonst wären Sie mir bestimmt aufgefallen.« Er musterte sie mit typisch männlichem Kennerblick. »Und weil Sie immer noch eine Haut haben wie Milch und Honig und nicht aussehen wie ein gegrilltes Hühnchen.«
    »Bei mir zu Hause hat die Sonne um diese Jahreszeit noch keine Kraft«, berichtete Nelly und bewunderte im Stillen die gleichmäßig gebräunte Haut des jungen Mannes. »Ich nehme an, Sie sind schon etwas länger hier.«
    »Seit zwei Jahren«, antwortete er freundlich. »Ich bin Tennislehrer. Mein Name ist Chad Hardy.«
    »Nelly Clark.« Sie ging auf den Weg zu, der zum Hotel zurückführte. »Wieso sind Sie am Strand und nicht auf den Tennisplätzen?«
    »Heute ist mein freier Tag«, erklärte er. Zu ihrer Überraschung griff er in ihr Haar und wickelte sich eine Strähne um den Finger. »Aber wenn Sie gern eine Privatstunde hätten, ließe sich das leicht einrichten.«
    »Nein, danke«, lehnte sie ab und trat den Rückweg an.
    »Darf ich Sie zum Abendessen einladen?« Chad nahm ihre Hand und zog sie sanft, aber entschlossen an sich.
    »Ich habe leider keine Zeit.«
    »Dann möchte ich Sie jetzt wenigstens zu einem Drink einladen.«
    Sie amüsierte sich über seine Hartnäckigkeit. »Vielen Dank, aber dafür ist es etwas zu früh.«
    »Dann warten wir noch etwas ab.«
    Lachend schüttelte Nelly den Kopf und entzog ihm die Hand. »Nein, das geht leider nicht, aber trotzdem vielen Dank für die Einladung. Auf Wiedersehen, Mr. Hardy.«
    »Ich heiße Chad.« Er kehrte mit ihr zum Hotelgelände zurück. »Haben Sie denn morgen Zeit? Ich stehe Ihnen zur Verfügung. Wir können gemeinsam frühstücken, zu Mittag essen oder das ganze Wochenende in Las Vegas verbringen.«
    Nelly lächelte. Diesem unbekümmerten Charme konnte sie nicht widerstehen. »Es wird Ihnen bestimmt nicht schwer fallen, eine andere Begleitung zu finden.«
    »Im Gegenteil«, erwiderte er. »Haben Sie Mitleid mit mir.«
    Nelly überlegte kurz und gab schließlich nach. »Na schön, dann laden Sie mich zu einem Glas Orangensaft ein.«
    Eine halbe Minute später saß Nelly an einem Tisch neben dem Swimmingpool.
    »So früh ist es doch gar nicht mehr«, meinte Chad, als sie auf ihrem Fruchtgetränk bestand. »Die meisten Gäste treffen jetzt ein, duschen sich den Sand ab und kleiden sich zum Essen um.«
    »Ich trinke aber um diese Zeit nicht gern Alkohol.« Nelly nippte an dem eisgekühlten Saft. Sie betrachtete die tropischen Fächerpalmen und die Blütenpracht in den Marmorkübeln. »Sie haben Glück, dass Sie hier arbeiten können.«
    »Ja, mir gefällt es«, bestätigte Chad und spielte mit seinem Glas. »Ich mag meine Arbeit, und ich mag die Sonne.« Er hob das Glas an

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