Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pension der Sehnsucht

Pension der Sehnsucht

Titel: Pension der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
die Lippen und lächelte ihr über den Rand hinweg zu. »Und dieses Leben ist äußerst reizvoll.« Ehe sie seine Absicht erkannte, hatte er ihre Finger ergriffen und hielt sie fest. »Wie lange bleiben Sie?«
    »Nur ein paar Tage.« Sie überließ ihm ihre Hand, denn sie fand es kindisch, sich zu sträuben. »Es ist eher ein Blitzbesuch als ein Urlaub.«
    »Dann trinke ich auf Ihren Blitzbesuch«, erwiderte Chad und prostete ihr zu.
    Chads Charme siegte, und unwillkürlich erwiderte Nelly sein strahlendes Lächeln. »Hofieren Sie eigentlich alle weiblichen Gäste auf diese Weise?«
    »Nur wenn sie jung und hübsch sind und lange schlanke Beine haben.«
    »Nelly!«
    Sie hob erstaunt den Kopf und sah direkt in Percys finsteres Gesicht. »Ach, du bist’s, Percy. Hast du deine Konferenz mit Mr. Bailey schon beendet?«
    »Ich habe sie nur unterbrochen.« Sein Blick heftete sich auf Chads Hand, die immer noch Nellys Finger umschloss, und kehrte dann zu Nelly zurück. »Ich habe dich überall gesucht.«
    »Ach, wirklich?« Aus einem unerklärlichen Grund fühlte sie sich plötzlich schuldbewusst. »Tut mir leid. Das ist übrigens Chad Hardy.«
    »Das weiß ich. Hallo, Hardy.«
    »Guten Tag, Mr. Reynolds«, entgegnete Chad betont höflich. »Ich wusste gar nicht, dass Sie im Hotel sind.«
    »Ich bleibe auch nur ein paar Tage. Wenn du ausgetrunken hast«, wandte er sich frostig an Nelly, »kommst du besser nach oben und ziehst dich zum Dinner um. Was du jetzt anhast, ist wohl kaum für den Speisesaal geeignet.« Er nickte Chad Hardy knapp zu und machte auf dem Absatz kehrt.
    »Du liebe Zeit.« Chad ließ Nellys Hand los und lehnte sich zurück. Er betrachtete sie interessiert. »Warum haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie die Freundin des Chefs sind? Ich möchte meinen Job hier nämlich nicht gern verlieren.«
    Nelly schnappte ein paarmal nach Luft wie ein Fisch, ehe sie antwortete. »Ich bin nicht Percys Freundin«, widersprach sie scharf.
    Chad grinste schief. »Das sollten Sie lieber ihm sagen. Schade.« Er seufzte übertrieben. »Ich hatte mir schon die schönsten Hoffnungen gemacht, aber ich werde mich hüten, mich auf gefährliches Gebiet zu begeben.«
    Er stand auf und strahlte sie an. »Sollten Sie einmal allein hierher kommen, melden Sie sich bei mir.«

10. K APITEL
    Herzhaft schlug Nelly die Tür zur Suite ins Schloss und klopfte energisch an Percys Tür.
    »Suchst du mich?« hörte sie eine trockene Stimme.
    Sie drehte sich um. Percy lehnte mit dem Rücken gegen die Badezimmertür. Er hatte lediglich ein Handtuch um seine schmalen Hüften geschlungen. Das Haar fiel ihm in feuchten Strähnen ins Gesicht.
    »Ja, ich …« Sie stockte und schluckte heftig. »Ja«, wiederholte sie fest und dachte an Chads Bemerkungen. »Vorhin hast du dich unmöglich benommen. Du hast bei Chad bewusst den Eindruck erweckt, als sei ich deine …« Sie zögerte, und ihre Augen verdunkelten sich zornig.
    »Mätresse?« half Percy nach.
    Nelly blitzte ihn an. »Er gebrauchte zumindest den Ausdruck Freundin.« Sie übersah die kräftigen, muskulösen Arme und das dunkle Haar auf seiner Brust und näherte sich ihm, bis ihre Zehenspitzen sich beinahe berührten. »Du hast mich absichtlich wie deine Geliebte behandelt, und das lasse ich mir nicht gefallen.«
    »Wirklich nicht? Angesichts der Tatsache, dass Hardy es innerhalb weniger Minuten geschafft hat, dich um den Finger zu wickeln, scheinst du für Männer seines Schlags leichte Beute zu sein. Ich hielt es für meine Pflicht, mich um dich zu kümmern.«
    »Du als Beschützer. Dass ich nicht lache!«
    »Und wie willst du dich dagegen wehren?« Er lächelte so arrogant, dass Nelly die Beherrschung verlor. »Wenn meine Verhaltensweise Hardy und seine Kumpane dazu veranlasst, die Finger von dir zu lassen, und dich daran hindert, dich zu blamieren, bin ich zufrieden. Du solltest mir dankbar sein, dass ich so gut auf dich aufpasse.«
    »Dankbar soll ich dir sein?« Nelly hob die Stimme. »Dir soll ich gehören? Du hast Angst, ich könnte mich blamieren?«
    Sie holte zu einem Schlag aus, doch er fing ihren Arm ab und presste ihn gegen ihren Rücken. Dann zog er sie an sich, bis sie seinen nackten Oberkörper berührte.
    »Versuch das nicht noch mal«, warnte er sie sanft, aber eindringlich. »Das könnte Folgen haben.« Seine freie Hand legte sich auf ihre Taille. »Mir scheint, wir haben uns nicht an unseren Waffenstillstand gehalten.«
    »Du hast ihn zuerst gebrochen«, beschuldigte Nelly

Weitere Kostenlose Bücher