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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alec Cedric Xander
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…“
    „Soll ich lächeln, auch wenn es mir schlecht geht? Sorry, aber das kann ich nicht. Ich will es auch nicht. Was glaubst du, warum ich nicht mehr leben wollte? Nicht weil ich das Leben gehasst habe, Dean, sondern weil ich mein Leben hasste. Wenn du vierundzwanzig Stunden am Tag nur eins spürst, und zwar dein Herz, dann ist es kein Leben mehr. Es ist eine Qual. Eine niemals endende Qual.“
    „Ich gebe dir doch nicht die Schuld an deinem Leiden, Nathan.“
    „Das habe ich auch nicht so verstanden.“
    „Ich weiß“, meinte Dean und sah ihn unschlüssig an. „Willst du dir denn immer noch das Leben nehmen? Sei bitte ehrlich.“
    Nathan zögerte und klagte dann: „Ich will wieder siebzehn sein.“
    Zügig drückte Dean ihn an sich. „Alles wird wieder gut“, versicherte er. „Habe bitte keine Angst mehr. Ich werde dir helfen, das verspreche ich dir. Bitte!“
    „Ich will das alles nicht mehr …“, wisperte Nathan und brach erneut in Tränen aus.
    „Bitte, bitte, hör auf zu weinen“; flehte Dean, der es einfach nicht länger ertragen konnte. „Bitte!“
    Entkräftet ließ sich Nathan, umklammert von den starken Armen, von der Couch auf den Boden sinken. „Ich will leben, Dean … ich will einfach nur normal leben. Bitte … bitte hilf mir.“
    Dean herzte Nathan mit all seiner Kraft. Mehr konnte er in diesem Moment einfach nicht für ihn tun.
    „Teufel!“, heulte Nathan. „Ich wollte doch nur ganz normal leben. Mit Freunden weggehen und das tun, was sie auch taten. Feiern, mich amüsieren. Andere Länder besuchen und die Welt erkunden.“
    „Das kannst du und wirst du alles noch.“
    „Lass mich nicht los“, schluchzte Nathan. „Lass mich nicht los.“
    „Das werde ich nicht, niemals“, hauchte Dean ihm ins Ohr. „Ich bin für dich da. Wir schaffen das. Vertraue mir.“
    Langsam beruhigte sich Nathan wieder und sah ihm tief in die Augen. „Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“
    „Als Erstes kommst du heute Nacht zu mir. Dann nehme ich dir Blut ab und stelle es dieses Mal sofort kalt. Ich werde es dann morgen früh direkt untersuchen. Außerdem“, sagte Dean etwas ernster, „werden wir heute Nacht in einen der Untersuchungsräume gehen und ein EKG durchführen sowie ein Echo machen.“
    „Aber das wurde doch schon alles tausendfach gemacht.“
    „Ich weiß, aber seitdem du hier bist, hat nur Schlaus dich untersucht. Alles andere, was ich machen wollte, und ich bin immerhin Internist, durfte ich nicht tun.“
    „Was meinst du damit?“
    „Als du zusammengebrochen bist, wollte ich einen Ultraschall von deinem Herzen machen, doch der Doc hat mich davon abgehalten. Die Auswertung des EKGs, welches ich dir bei deiner Ankunft gezeigt hatte, hat mir auch der Blödmann gegeben. Untersuchungen meinerseits fanden nicht statt. Zu keinem Zeitpunkt. Klar, ich habe dein Herz abgehört, doch wenn ich ehrlich sein soll, konnte ich nichts Auffälliges hören, und wenn man etwas am Herzen hat, dann kann man dies eigentlich sehr gut.“
    „Ich verstehe nicht, was du mir damit sagen willst.“
    „Das kann ich dir jetzt noch nicht erzählen, weil ich auch falschliegen könnte, aber wenn es so ist, wie ich denke, dann wird mit dir ein übles Spiel gespielt. Vertraue mir einfach.“
    Nathan nickte und zog die Rotze hoch.
    Dean half ihm aufzustehen. „Alles in Ordnung?“
    „Ich bin etwas erledigt“, gestand Nathan.
    „Möchtest du dich hinlegen?“
    Mit einem kurzen Blick auf die Wanduhr lächelte Nathan ihn an. „Vielleicht wäre es besser, wenn ich schon einmal zurück auf mein Zimmer gehen würde.“
    Fragend sah Dean zur Uhr. „Du hast noch über eine Stunde Zeit, bevor du zurück musst.“
    „Ich weiß, aber ich wäre jetzt gern etwas allein.“
    „Nathan“, brummte Dean.
    „Nein, Dean. Bitte … ich möchte ein wenig allein sein.“
    Dean nickte nachgebend. „Ist gut, aber wenn du mich brauchst, dann komm einfach her, ja?“
    „Werde ich“, versprach Nathan und ließ sich noch einmal von Dean drücken, bevor er sich auf den Weg zu seinem Zimmer machte. Dass er dabei von jemandem beobachtet wurde, bekam er nicht mit.
    „Wusste ich´s doch“, freute sich Jennifer mit gehässigem Blick.
     
    ***
     
    Klammheimlich schlich Nathan um kurz vor Mitternacht aus seinem Zimmer. Andauernd sah er sich um. Sein Herz klopfte leicht. Jennifer, die ihm leise und barfuß folgte, bemerkte er nicht. Langsam öffnete er Deans Tür und blickte zu ihm. Sachte schloss er sie wieder hinter

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