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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alec Cedric Xander
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am ganzen Leib. Plötzlich kam eine ziemlich große Brünette mit kurzem Haar herein.
    „Legen Sie sich bitte auf die Liege und bewegen Sie sich nicht“, meinte sie und griff nach seltsamen Noppen. Alles war so neu für mich.
    „Wird kurz kalt“, warnte sie mich freundlich vor, als sie eine kleine Flasche in die Hand nahm. Sie sprühte auf meiner Brust, meinen Handgelenken und meinen Fußknöcheln herum. Viel kälter als der Raum an sich war es jedoch nicht. Wortlos packte sie diese Saugnäpfe auf meinen Oberkörper. Irgendwie fühlte es sich bescheuert an, und an der Herzstelle war es total eklig. Mein Herz klopfte stark. Man konnte sogar sehen, wie sich der Saugnapf auf und ab bewegte.
    „Jetzt nicht rühren“, sagte sie, als das Gerät die Daten ausdruckte.
    „Schon geschafft“, lächelte sie nach einer knappen Minute und entfernte diese Dinger wieder von meinem Körper. Geschockt blickte ich auf meinen Brustbereich. Überall waren rote Abdrücke.
    „Sie können sich wieder anziehen und zurück zum Doktor gehen.“
    Ich war vollkommen verängstigt, als ich in das Zimmer des Arztes kam und die Tür hinter mir schloss.
    „Setzen Sie sich“, sagte er mit dem Blick auf einen langen – sehr langen Zettel. „Das EKG sieht eigentlich ganz normal aus, bis auf die Tatsache, dass Ihr Herz ziemlich schnell schlägt.
    „Und was soll das heißen?“, bangte ich.
    „Das kann ich Ihnen jetzt noch nicht sagen. Wir nehmen gleich Blut ab.“ Kurz überlegte er. „Vielleicht ist es eine verschleppte Grippe oder so etwas.“ Dass er es selbst nicht wusste, sah ich ihm sofort an.
    „Folgen Sie mir“, bat er, stand auf und ging hinaus. Wieder lief ich ihm nach.
    „Hier rein“, winkte er mich in einen kleinen Raum. „Es kommt gleich jemand und nimmt Ihnen Blut ab.“
    „Okay“, lächelte ich und nahm auf dem schwarzen Stuhl Platz. Der Arzt schloss die Tür, und ich wartete zappelig.
    Angst machte sich in mir breit, als die Brünette sich wieder zu mir gesellte.
    „So“, sprach sie freundlich. „Ich werde Ihnen jetzt Blut abnehmen.“
    Nachdem zwei kleine Röhrchen meines Blutes abgezapft waren, sollte ich erneut zum Doc. Schlimmer als jeder Sport.
    Viel zu sagen hatte er mir allerdings nicht mehr. „Kommen Sie bitte morgen für das Langzeit-EKG wieder. Das Blutergebnis ist allerdings dann noch nicht da. Das bekommen Sie erst am Mittwoch, wenn sie mir das EKG-Gerät zurückbringen.“
    „Ist okay“, stammelte ich und wollte gerade aufstehen, als er plötzlich fragte: „Brauchen Sie noch eine Krankschreibung für die Schule oder die Arbeit?“
    „Ja, wäre nett“, sagte ich rasch.
    Zu Hause angekommen, erzählte ich meinem desinteressierten Vater von meinem Arztbesuch, doch für ihn war die Sache ganz klar.
    „Jaja. Du willst nur nicht mehr zur Schule gehen!“
    Aufgebracht begab ich mich in mein Zimmer und tat nichts weiter, außer herumzuliegen …
     
    Unerwartet ging die Zimmertür auf, und Jennifer kam herein. Nathan stoppte und blickte zu ihr.
    „Ach“, staunte sie. „Sieh einer an. Der Arzt und der Kranke. Wie knuffig.“
    Fragend sah Nathan zu ihr, während Dean abwechselnd zu ihr und Nathan schaute.
    „Ich sage euch“, stöhnte sie und nahm auf ihrem Bett Platz, „das ist ein Leben hier.“ Sie lachte unerwartet.
    Nathan war sofort genervt und hätte sie am liebsten hinausgeworfen. Er wollte Dean unbedingt mehr erzählen – mit ihm allein sein. Umso überraschter war er, als sich Dean wieder zu ihm wandte und sagte: „Was geschah dann?“
    Kurz musterte er Jennifer, die ihn irr anglotzte und schüttelte den Kopf. „Spielt keine Rolle.“
    „Aber …“
    „Ich bin sowieso ein schlechter Erzähler“, murmelte Nathan und legte sich auf die rechte Seite.
    Dean räusperte sich kurz und griff abrupt nach seinem Kittel. „Wenn du mir etwas zu sagen hast, das Gefühl bekommst, wieder mit jemandem reden zu müssen, …“
    „Lassen Sie es gut sein“, unterbrach Nathan ihn mit leiser Stimme. Den Therapeuten zu duzen, wagte er nicht mehr.
    „Okay“, murmelte Dean. Er wusste, wenn Jennifer nicht gekommen wäre, hätte er mehr über Nathan erfahren. „Wir sehen uns dann später.“ Mit einem Blick über die Schulter sah er zu Jennifer und verließ dann fluchtartig das Zimmer.
    Jennifer grinste, während Nathan versuchte, nicht zu heulen.
     
    ***
     
    Schlaus stand am Fenster und beobachtete Alexander, der draußen auf einem Baumast saß und in die Luft starrte. Nach kurzer Überlegung begab

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