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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alec Cedric Xander
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den puren Tod. Alles war so düster – wie in einer Fabrik, nur mit weniger Computern und Lärm. „Machen Sie bitte den Oberkörper frei und legen Sie sich dann seitlich auf diese Liege“, forderte er. Langsam zog ich mir mein Oberteil aus. Es fröstelte mich, und ich begann zu zittern. Er nickte, als ich Platz nahm und mich auf die Seite legte.
    „Was machen Sie denn jetzt?“, fragte ich angsterfüllt.
    „Sie haben seit drei Wochen Herzrasen?“, erkundigte er sich.
    Wie ich es doch liebe, wenn man mir auf meine Frage gleich eine Gegenfrage stellt. „Ja, habe ich.“
    „Ich werde mir jetzt per Ultraschall Ihr Herz angucken, also ganz ruhig, und versuchen Sie nicht zu zittern.“
    Der hatte gut reden. Nicht zittern, dachte ich und wäre am liebsten heulend davongerannt. „Ich versuche es ja“, murmelte ich leise.
    „Es wird kurz kalt“, sagte er, als er irgendeine Flüssigkeit auf meiner Brust verteilte. Männerhände auf meinem Oberkörper. Es sind die zweiten … leider die falschen.
    Auf der Seite liegend, konnte ich mein Herz auf der Liege spüren. Alles andere als angenehm, eher ekelhaft. Er schnappte nach dem Ultraschallkopf und fuhr damit langsam über meine Brust. Und frag den Teufel, wieso oder warum, aber mit einem Satz fing meine Pumpe noch schneller an zu schlagen.
    „Beruhigen Sie sich, atmen Sie tief ein und wieder aus.“
    Der hat gut reden!
    „Keine Ahnung, warum es schon wieder so schnell schlägt.“
    „Versuchen Sie sich zu beruhigen“, brummte er und schien plötzlich etwas gereizt zu sein. Als ob es meine Schuld wäre, dass mein Herz blitzartig solch einen Marathon lief. Zehn Minuten lang fuhr er auf meiner Brust hin und her.
    „Ihr Herz ist so weit in Ordnung. So wie es bei einem achtzehnjährigen jungen Mann sein sollte“, erklärte er. Doch beruhigend waren seine Worte keinesfalls, schließlich blieb der Puls konstant auf knapp über einhundert.
    „Und wieso schlägt es dann so schnell, und warum ist mir immer so übel und …“
    „Das wird man schon noch herausfinden“, unterbrach er mich und überreichte mir ein paar graue Tücher zum Abwischen. „Sie können sich dann wieder anziehen und zurück auf Ihr Zimmer gehen.“
    Dem kam ich nach, und als ich endlich wieder in meinem Zimmer war, griff ich als Erstes nach meinen Zigaretten. In Windeseile lief ich die Treppen zum Raucherraum hinunter, der sich im zweiten Stock befand. Beim Öffnen der Glastür wurde ich schlagartig von einem ekelhaften Nebel erfasst. Es stank unerträglich. Dort zu qualmen, war einfach nur abartig. Nach ein paar Zügen verließ ich diese stinkende Bude und ging zurück auf das Zimmer. Vom Mittagessen möchte ich lieber nicht reden. Genauso wenig wie vom Abendbrot. Was mich allerdings total nervte, war der ganze Besuch, den meine Bettgenossen bekamen. Natürlich freut man sich als Patient über Besucher, doch ich ertrug einfach keine Menschen um mich herum, und ich wusste nicht wieso.
    Bianca kam spätabends kurz vorbei, um mir ein paar Sachen zu bringen und verschwand ziemlich schnell wieder. Als ich dann später im Bett lag, erinnerte ich mich an die Worte meines Arztes: „Die haben da auch viel mehr Möglichkeiten, als ich sie habe.“
     
    „Mehr haben die Ärzte an diesem Tag nicht mit dir gemacht?“, wollte Dean wissen.
    „Nein – da der Ultraschall in Ordnung war, sind sie wohl davon ausgegangen, dass sie sich keine großen Sorgen machen müssten …“
    „Höchstwahrscheinlich“, gab Dean überlegend zurück. „Und was geschah dann?
    „Nun ja“, erinnerte Nathan sich zurück.
     
    Der nächste Morgen sowie alle anderen in dieser schrecklichen Woche verliefen alle gleich. Morgens wurde man unfreundlich um sechs Uhr aus dem Bett geworfen, es wurde Fieber gemessen und meist gab es erst zwei Stunden später ein mageres Frühstück. Am Dienstag bekam ich wieder einmal ein Langzeit-EKG-Gerät verpasst, und am Mittwoch hatte ich eine weitere Untersuchung. Wieder ein Ultraschall. Nur dieses Mal von meinem Bauch.
    „Alles in Ordnung“, lächelte die Ärztin mich frech an. Ich verstand die Welt nicht mehr.
    Spät in der Nacht wurde ein neuer Patient ins Zimmer gebracht. Ein junger Mann. Nicht viel älter als ich. Sein Vater war total besorgt um ihn, weil er sich den ganzen Tag übergeben hatte.
    Hat der ein Glück, dachte ich und musste automatisch an meinen Dad denken. So war meiner mit Sicherheit nie zu mir gewesen. Der junge Mann bekam einen Tropf und musste alle paar Minuten auf die

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