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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alec Cedric Xander
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Sache.
    „Nathan?“
    „Ja?“
    „Komm heute Nacht wieder zu mir.“
    „Okay“, gab Nathan verlegen zurück. „Und dann?“
    „Ich weiß, wie ich es herausfinden kann, was in der Spritze ist.“
    „Willst du etwa wieder mein Blut?“, jammerte Nathan mit Schmollmund.
    „Wenn du wissen willst, was dir gespritzt wird, dann ja. Abgesehen davon hast du dich heute mehr als nur merkwürdig benommen, und ich glaube nicht, dass es mit der Psyche zusammenhängt.“
    Nathan nickte. „Okay. Und was ist mit deiner Kündigung?“
    „Lass das meine Sorge sein. Ich regle das schon.“
    „Danke.“
    „Du brauchst dich nicht zu bedanken. Mach ich doch gern.“
    Nathan lächelte und umarmte ihn. „Danke, Dean.“
    „Alles kommt wieder in Ordnung. Das verspreche ich dir.“
    Langsam ließ Nathan von ihm ab und stand auf. „Ich werde mich dann mal in die kalte Höhle begeben“, meinte er verdrossen.
    Dean sah ihm an, dass er am liebsten bei ihm geblieben wäre, doch es ging einfach nicht. „Wir sehen uns heute Nacht, versprochen?“
    „Ja, versprochen“, versicherte Nathan und ging zur Tür. Unerwartet hielt Dean ihn plötzlich zurück. Es schien fast so, als ob er ihn nicht gehen lassen wollte. Wollte er ihm vielleicht noch etwas Wichtiges sagen? Nathan schluckte schwer, als er vorhatte, die Tür zu öffnen, doch Dean umschloss sanft sein Handgelenk und hielt ihn davon ab.
    „Hm, was?“, grübelte Nathan und drehte sich um. Dean stand direkt vor ihm und sah ihm tief in die Augen.
    „Dean, was ist?“
    Deans linke Hand streifte langsam über seine Wange.
    „Dean?“, wisperte Nathan schüchtern und blickte in das hoffnungsvolle Grün, das ihn anfunkelte.
    „Alles wird wieder gut“, versprach Dean mit rauer Stimme und gab ihm plötzlich einen langen Kuss auf die Stirn. Wohlig schloss Nathan die Augen. „Das verspreche ich dir“, versicherte Dean noch einmal.
    Oh bitte, hoffte Nathan und hielt sich mit seiner Hand an Deans linkem Arm fest. Er musste kämpfen, um nicht in Tränen auszubrechen.
    Langsam ließ Dean von ihm ab und zwinkerte charmant. „Wir sehen uns nachher.“ Nathan nickte, als Dean die Tür aufschloss. „Wenn was ist, weißt du ja, wo du mich findest.“
    „Ja“, gab Nathan zurück und machte sich mit einer kurzen Handbewegung davon. Deans schwermütiger Blick haftete auf seinem Rücken.
     
    ***
     
    Nervös, aber auch nachdenklich, saß Nathan auf seinem Bett und wartete auf die Krankenschwester. Seine Gedanken kreisten umher: David, dessen Doppelgänger, und Dean, der ihn gerade mehr beschäftigte als alle anderen; die Vergangenheit, die ihm die Freude am Leben nahm, und die Zukunft, die er vielleicht mit Dean hätte haben können, wäre da nicht seine Herzschwäche. Nathan wusste einfach nicht mehr weiter. Ich will nicht sterben, dachte er, als endlich die Schwester in sein Zimmer kam.
    „Hallo!“, lächelte sie und schloss die Tür hinter sich.
    Wortlos streckte Nathan ihr den Arm entgegen.
    „Oh“, staunte sie erfreut. „Du kannst es wohl kaum abwarten.“ Wie so oft ließ sich Nathan das unbekannte Mittel spritzen.
    „Das Abendessen kommt dann gleich“, endete sie und verschwand wieder.
    „Klar, sicher“, brummelte Nathan und begann sich mit einem lauten Gähnen zu strecken. Schon wieder wurde er müde. Lag es wirklich an der Spritze?
    „Nur fünf Minuten“, brabbelte er und legte sich hin. Er griff nach der Decke und schloss seine Augen. Und obwohl er es nicht vorgehabt hatte, versank er dennoch innerhalb weniger Sekunden in tiefen Schlaf.
     
    ***
     
    Alexander saß Schlaus mit starrem Blick gegenüber.
    „Alex“, sagte der leicht übermüdete Doktor. „Ich weiß nicht, was mittags mit dir los war, doch es war das erste Mal, dass du einen Laut von dir gegeben hast … und es beunruhigt mich.“
    Alex verkrampfte die Hände ineinander. Seine Mimik jedoch war ausdruckslos.
    „Alex, ich möchte ehrlich zu dir sein … Als du ungefähr vor drei Jahren hierher gebracht wurdest, wusste keiner von uns, was mit dir los war – ich weiß es bis heute ja nicht einmal. Du warst und bist eine Herausforderung für uns alle. Keine Behandlung, die wir bei dir vorgenommen haben, zeigte auch nur die kleinste Wirkung … und allmählich bin ich mit meinem Latein am Ende. Wir werden die EKT-Behandlung weiterhin fortsetzen.“
    Angst machte sich in Alexanders Augen bemerkbar.
    „Solltest du aber anderer Meinung sein, dann bitte ich dich … öffne dich und erzähle mir von dir!“

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