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Per Anhalter (German Edition)

Per Anhalter (German Edition)

Titel: Per Anhalter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oke Gaster
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wieder auf den Tisch kam. Er war von Anfang nicht ganz glücklich damit. Das galt auch für ihre Mutter, aber sie konnte sich mit der Sache immerhin abfinden. Ihr Vater äußerte von Anfang an schon ziemlich offen seine Bedenken, so dass es sie nicht einmal wundern würde, wenn er sich im stillen Kämmerlein über die Nachricht, dass David tot war, gefreut hätte.
    Er war sowieso immer skeptisch.
    Ich bin halt Papas kleine Prinzessin, und er macht sich Sorgen.
    Ja, vielleicht war es das. Wahrscheinlich sogar.
    Väter haben manchmal eben eine komische Art, ihre Fürsorge auszudrücken.
    Ihr Vater wäre jederzeit und überall sofort für sie gestorben, und das wusste Lena auch. Trotzdem war es manchmal nervig.
    Es war, als könne man ihm nie etwas recht machen, wenn es darum ging, selbständig Entscheidungen zu treffen. Wenn er nicht zumindest ein bisschen seine Finger mit im Spiel hatte, dann war es für ihn nicht rundherum perfekt.
     
    Inzwischen war die Uhr kurz nach vier. Es wurde bereits hell draußen. Lena hatte vorhin nicht auf die Uhr gesehen, als sie aufgestanden war, doch es war in jedem Fall noch stockduster draußen, als sie wach wurde, während jetzt bereits der Tag heran reifte. Allmählich kam die Müdigkeit wieder in ihr hoch. Ihre Glieder wurden ganz schwer und träge, und immer wieder fielen ihr beim Lesen die Augen zu. Chatten fand sie irgendwie schöner und vor allem spannender. Aber sie konnte ja jetzt nicht auch noch chatten, oder?
    Lust hatte sie ja schon…
    Obwohl… Hatte sie das wirklich?
    Ich könnte mir ja Davids Profil ansehen... Aber will ich das? Sie hatte keine Ahnung, ob sie es bewusst wollte , in jedem Fall war sie jetzt auf der Chatseite, auf der sie David kennengelernt hatte. Ihr war klar, dass sie gleich von hunderten Männern angeschrieben werden würde.
    Männer , nicht nur Jungs. In mindestens 90 Prozent der Fälle schrieben gestandene Männer. Und so war es auch diesmal. Sie war gerade drin, da ging es auch schon los... 
     
    ***
     
    Etwa zur gleichen Zeit, rund 800 Kilometer nordöstlich von Flensburg: Mario. Noch immer wach. Er saß am Radkasten des Autos gelehnt und rauchte eine. Vielleicht die fünfzigste, eher aber die hundertste Zigarette seit dem letzten Nachmittag. Er hatte ohne Ende gequarzt. Die Fahrt bis hierhin, in die Kleinstadt Åseda, war in drei Akte unterteilt. Der erste spielte in Deutschland und war ziemlich langweilig, wenn man mal von der nervenaufreibenden Tatsache absieht, dass er vor lauter Anspannung gleich drei Mal anhalten musste um zu kacken. Außerdem öffnete er auf einem Rastplatz, kurz vor der Grenze zu Dänemark, mit viel Gewalt die Geldkassette - und hatte Glück. Sie enthielt noch etwas über dreißigtausend Euro in bar. In vielerlei Hinsicht erleichtert, fuhr er nach Dänemark.
    In einem Supermarkt bei Kolding kaufte er das Nötigste ein. Etwas Brot, Aufschnitt, Chips und eine Tüte Lakritz. Ihm fiel auf, dass er seit Jahren in keinem Supermarkt mehr zum Einkaufen war. Einzig in Baumärkte ging er gern mal hinein. Für Lebensmittel war Britta zuständig. An eben diese wollte er, wenn möglich, gar nicht denken, denn immer wenn er es tat, fing sein Magen von neuem an zu rebellieren. Er verstaute die Erstversorgung für sein neues Leben im Auto und fuhr bis zu einer nahe gelegenen Tankstelle. Sonja war inzwischen alle nur vorstellbaren Stimmungen durchlaufen. Albern, ängstlich, aufgedreht, traurig, neugierig und verwirrt. Inzwischen war sie still.
    Als er zum Bezahlen im Shop der Q8 Tankstelle in der Schlange stehen musste, beobachtete er sie. Von Weitem war sie gar nicht mal so hässlich! Und das Beste war - sie war seins. Er konnte mit ihr anstellen, was immer er wollte. Und vielleicht gefällt es der kleinen Schlampe sogar , dachte er mit einem lasziven Grinsen im Gesicht.
     
    Auf dem nächsten Rastplatz hielt er an und ging mit ihr in ein geschütztes, angrenzendes Waldstück. Die Taschentücher und leeren Kondomhüllen auf dem Boden deuteten darauf hin, dass er nicht der Erste war, dem diese Idee gekommen war. Aber nicht jetzt, am helllichten Tag. Hier kommt höchstens nachts mal jemand her. Und es geht ja ganz schnell.
    In der Tat, so war es auch. Er fing an, sie an den Brüsten zu befummeln, sie zu küssen, und schwups war seine Hand auch schon in ihrem Slip. Zwar stank sie dort unten penetrant nach nicht abgetupfter Möse, doch dass diese sich anfühlte, wie die eines kleinen Mädchens, entschädigte für alles. Dann hatte er sie

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