Per Anhalter (German Edition)
Daumen an den Straßenrand. Dabei hat er meine SMS-Nachrichten bekommen. Bestimmt hätte er mir super gerne geantwortet, weil er komplett in mich verknallt war… Oder immer noch verknallt ist???
Sie sah einen Wagen anhalten, und sie sah ihn darauf zugehen. In diesem Wagen saß ein freundlich aussehender älterer Mann. Sie stellte ihn sich mit Hornbrille und Seitenscheitel vor, sowie mit einem freundlichen Lächeln. Und sie hörte diesen Mann zu David sagen: Na, mein Junge?! Wo willst du hin?
„Nach Flensburg“, entgegnete ihm David freundlich.
Das nenne ich aber mal einen Zufall, Kumpel. Genau da muss ich auch hin. Spring rein, ich nehm dich mit. Und was daraufhin geschehen war… Was auch immer, sie wollte es sich gar nicht ausmalen. Sie schämte sich bis ins Bodenlose dafür, obwohl sie wusste, wie gefährlich es ist, per Anhalter zu fahren, nicht eine Sekunde ernsthaft darüber nachgedacht zu haben, dass David etwas passiert sein konnte.
Stattdessen hab ich mich nur um mich selbst gekümmert. Wenn er jemals liest, was ich ihm für Nachrichten geschickt habe. Oder vielleicht hat er sie sogar schon gelesen… Oder wenn er erfährt, dass ich mit Brian angebandelt hab. Mit Brian ey, oh Mann… Sie kam sich wie eine dumme kleine Nutte vor.
Wenn der eine seinen Schwanz nicht in mich reinschiebt, nehme ich halt den nächsten. Wer hat noch nicht, wer will noch mal?! Huhu, ich bin es, eure Lena, eure kleine Hure, für die ihr nicht einmal bezahlen braucht. Einziger Preis – ich schere mich dafür auch einen Dreck um euch, wenn ihr nicht zu mir kommt. Der nächste bitte…
Oh Mann, und der Polizist hat alles mitgekriegt. Er denkt sich doch auch seinen Teil, oder? Bestimmt hat er sogar unten noch mit seinem Kollegen geredet und ihm gesagt, was er von mir hält. „Das Mädchen scheint echt notgeil zu sein. Da stand gleich schon wieder der nächste Junge vor der Tür. Ist das nicht eklig?“
Obwohl, Männer denken gar nicht so. Männer finden sowas sogar eher noch geil, so lange sie es nicht selbst sind, die betrogen werden. Aber gilt das auch für Polizisten? Zumal, sie suchen nach David, denken, dass ich mir auch voll die Sorgen um ihn mache, wie seine Mutter, und stattdessen erleben sie live mit, wie Brian kommt.
Nein, das werden sie bestimmt nicht geil finden. Sie werden auch sagen, dass das ziemlich krass widerlich war.
Einen komischen Moment lang wünschte sie sich ernsthaft, sie würde auf der Stelle im Erdboden versinken. Oder in die Toilette gesogen. So sehr schämte sie sich.
Aber ich konnte doch nicht wissen was ihm passiert ist. Woher hätte ich das wissen sollen? Ich wollte einfach nur... Sie suchte in ihrem Kopf nach etwas, womit sie ihr Verhalten vor sich selbst und notfalls vor der gesamten Weltöffentlichkeit rechtfertigen konnte.
Ich war traurig und brauchte einfach jemanden der für mich da war. Und dass ich mit Brian im Bett war muss ja keiner wissen. Es wird auch keinen interessieren. Aber ihr Gewissen interessierte es... Und wie! Der eine kommt nicht, dann nehme ich den nächsten. Was für eine schäbige, schlampige Art...
Träge wackelte sie zurück in ihr Zimmer und zog sich um.
Ihren vollgebluteten Tanga entsorgte sie in ihrem Mülleimer im Zimmer und vergrub ihn schön tief. Es wäre zu unangenehm, wenn ihre Eltern die schmierige Bescherung sahen.
Beim letzten Mal hatte sie ihr Höschen auch schon auf diese Weise entsorgt.
Das Laken hatte ebenfalls einiges an Blut abbekommen, doch darauf würde Mutter beim Wäsche waschen sicher nicht so genau achten. Und wenn doch, dann konnte sie es auch nicht ändern. Bettlaken gab es nicht so viele wie Höschen in ihrem Schrank. Es würde auffallen, wenn plötzlich eines fehlte, daher konnte sie es schlecht einfach in den Mülleimer stopfen.
Sie streifte es ab und bezog das Bett neu. Weil sie schon mal dabei war, bezog sie außerdem ihr Kissen und die Decke. Anschließend stopfte sie alles in den Wäschekorb. Ihre Mutter würde sich ganz sicher fragen, wann sie denn auf die Idee gekommen war, ihr Bett zu beziehen. Normalerweise machte sie es nie selber, und wenn, dann erst auf Anweisung ihrer Mutter. Und selbst die musste häufig mehrmals erteilt werden ehe sie es tat .
Egal , dachte sie. Ich hab wichtigere Probleme .
Sie hatte ihr Fenster geschlossen und sich zurück ins Bett gelegt. Am liebsten hätte sie noch eine Wärmflasche gehabt, denn die Unterleibschmerzen während ihrer Periode waren zu Beginn kaum auszuhalten. Ihre Hände
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