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Per Anhalter (German Edition)

Per Anhalter (German Edition)

Titel: Per Anhalter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oke Gaster
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gewiss schon die Presse und wir stehen hier rum und wissen nichts . Stattdessen müssen wir diesen Penner da laufen lassen. Das glaub ich jetzt einfach nicht.“,
    „Der hat ne Werkstatt in der Nähe von Rendsburg. Und die Auflage sich dort oder Zuhause aufzuhalten, und für telefonische Rücksprachen zur Verfügung zu stehen. Das war die Auflage. Also wir kriegen den schon wieder dran, Robert, entspann dich“ meinte Sasetti.
    „Ich kann mich nicht entspannen. Da drinnen sitzt ne widerliche Mörderin und was weiß ich nicht alles und draußen lauert die Presse. Wenn die das spitz kriegen, das wir hier gar nichts haben, dann Prost-Mahlzeit! Ihr wisst doch wie der Hase läuft.“,
    „Ich hab schon mit dem Kurzen telefoniert“ sagte Antonio. „Der Kurze“ war der hausinterne Spitzname des Staatsanwalts Gerd Nowak. „Mach dir keinen Kopf. Läuft alles. Die untersuchen auch noch die Autos und alles. So, und wieso redet Eure Frau nicht?“,
    „Weil sie nicht redet, Toni. Sie sagt nichts!“,
    „Gar nichts!“ fügte Wolf mit einem Schulterzucken hinzu.
    „Und da kann man nicht mal groß was machen. Die kriegt ´n Pflichtverteidiger und denn ist das gut. Und für den Rest bleibt sie eben solange hier, bis sie was sagt. Außerdem hab ich dir grad eben schon gesagt, dass sie garantiert bald einknickt.“,
    „Ja, aber dann guckt sie euch doch an . Wolf, die Alte hat´s Faustdick hinter den Ohren. Merkst du das nicht? Ich hab keine Lust da drauf, hier bis spät in die Nacht für nichts und wieder nichts zu sitzen. Ich will Ergebnisse abliefern und uns läuft hier die Zeit davon!“
    Antonio mischte sich laut ein: „Also den Jungen kannst du auch vergessen! Hab ich noch gar nicht erzählt. Jan ist drin bei ihm. Das hältst nicht aus, da wirst du bekloppt in der Birne. Dem fehlen fünf Pfennig an der Mark. Jetzt sitzt er da drinnen und heult und will zu Mutti.“,
    „Ist das also seine Mutti hier?“,
    „Geh ich von aus. Sagt er zumindest. Ausweise gibt’s bis jetzt ja nicht.“,
    „Ja, das ist echt toll! Da kommt wirklich Freude auf.“,
    „Also der Junge kann definitiv noch nicht mal seinen Namen schreiben oder eins und eins zusammen rechnen. Wenn der man überhaupt für irgendwas zurechnungsfähig ist. Keine Ahnung. Stockdumm!“,
    „Na super!“ Plaschke raunte und fasste sich an den Kopf. Wie sollte man hier weiter kommen?
    Wolf klopfte ihm wieder auf die Schulter und sagte: „So, pass auf. Geht ihr beide jetzt mal eine rauchen und ich knöpfe mir die Frau jetzt noch mal vor. Ich krieg das hin, Robert. Bleib locker!“
    Vielleicht war das wirklich keine so schlechte Idee. Möglich, dass er sie schlicht und einfach falsch anpackte und Wolf, der diesen Job mindestens genau so lange machte wie er selbst, eher noch länger, eine Idee hatte oder einen Draht zu ihr fand.
    Schwer vorstellbar aber nicht undenkbar.
     
    Doch auch der Versuch von Wolf war nicht von Erfolg gekrönt.
    Die Presse hatte selbstverständlich schon längst Wind von der Sache bekommen. Am frühen Abend versammelten sich mehrere Dutzend Schreiberlinge, Reporter und Fotografen vor dem Kieler Polizeipräsidium. Sie lechzten förmlich nach Informationen, doch die bekamen sie zunächst nicht.
    Die Durchsuchung der Fahrzeuge blieb ergebnislos und die Hauptverdächtige schwieg weiter beharrlich. Sie wurde am Nachmittag dem Haftrichter überstellt und Lasse am Abend einem psychologischen Gutachter.
    Desweiteren durchkämmten rund 50 Polizisten das Waldgebiet in Mohrbüll und noch einmal ebenso viele (inklusive freiwilliger Helfer aus der Bevölkerung) die stillgelegte Kleingartenkolonie nahe Schleswig. Aber auch hier machte sich rasch Ernüchterung breit: Nichts! Diese Verbrecher hatten ganze Arbeit beim Verwischen ihrer Spuren geleistet. Erst als die Suchaktion sich schon fast dem Ende zuneigte, entdeckte ausgerechnet eine Frau, die sich nebenberuflich für den Tierschutz stark machte und jedem der sie haben wollte oder auch nicht Broschüren desselben in die Hand drückte, den an einem Baum aufgespießten Leichnam des Hundes. Es entstand kein besonders großer Verdruss darüber, dass er nicht schon vorher entdeckt worden war, denn der leblose Körper war fast schon mit dem Baum verschmolzen. Auch die Frau wurde nur durch das Brummen abertausender Fliegen über ihrem Kopf darauf aufmerksam. Kein Zweifel – das mussten diese „Wilden“ getan haben. Dem Hund war der eigene Penis ins Maul gestopft worden, die Eingeweide verdorrten an der Luft und

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