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Per Anhalter (German Edition)

Per Anhalter (German Edition)

Titel: Per Anhalter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oke Gaster
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Idiot. Wird´s bald. Sieh zu dass du raus kommst.“
     
    Draußen schüttete es wie aus Eimern. Der gesamte Boden war unter Wasser gesetzt. Ein schweres Unwetter war aufgezogen. Mario stieß ihn von hinten an und er landete kopfüber im Matsch. Uwe stand draußen. Er hatte eine Bohrmaschine in der Hand. Schlagartig wurde David bewusst, dass es sich bei dem Tohuwabohu um einen Aufbruch handelte.
     
    Irgendetwas musste passiert sein.
    Aber was? 
    Der fette Lasse rannte schwerfällig an ihm vorbei, ohne ihn zu beachten. Er schleppte eine große Holzkiste und stellte sie Uwe vor die Füße.
    „Zack-Zack-Zack-Zack-Zack“ maßregelte Mario schroff von hinten.
    David fiel erneut hin.
    Marios riesige Pranken packten ihn wieder im Nacken.
    Es tat höllisch weh.
    „Wenn ich sage vorwärts , dann meine ich das auch so.“
     
    Als sie um die Ecke herum waren, sah David, dass der Wohnwagen von Britta und Mario am Geländewagen angekoppelt war.
    Die kleine alte Fiat-Rostlaube war ebenfalls von der Stelle bewegt worden.
    Offenbar sollte sie Uwes Wagen ziehen, denn sie stand mit dem Heck daran.
    Schwer vorstellbar, wie so ein kleines Auto diesen riesigen Wagen ziehen sollte.
    Der Regen hämmerte nur so von oben herab. Sie wateten durch den Schlamm.
    Der viele Wasser hatte das Feld in kürzester Zeit in ein reines Sumpfgebiet verwandelt.
     
    Die Tür zu Brittas und Marios Wohnwagen stand offen.
    Als sie davor standen, gab Mario ihm einen Schubs, so dass er sich fast wieder langgelegt hätte, doch er schaffte es irgendwie, sich auf den Beinen zu halten.
    Dann riss er ihm das Pflastertape von den Lippen. Ein gemeines Ziepen.
    Feine Barthärchen wurden dadurch herausgerissen.
    Britta war drinnen damit beschäftigt, dass Baby zu füttern.
    Sie machte nicht so ein gehetztes, sondern ein schmollendes Gesicht, und wie immer klemmte eine Zigarette in ihrem Mundwinkel.
    Ausgerechnet jetzt stellte David sich die Frage, woher diese Leute überhaupt Geld zum Rauchen hatten. Oder Geld für Benzin. Oder Lebensmittel.
    Gingen sie einer geregelten Arbeit nach? Machten sie hier nur Urlaub? Er hatte keine Zeit, länger darüber nachzudenken.
     
    „Ich denk mal, in ´ner Viertelstunde sind wir fertig!“ sagte Mario und knallte die Tür zu.
    Nun war er hier - Mit Britta.
    Der Regen prasselte auf das Wohnwagendach.
    Ein einziges, fast gemütliches Rauschen.
    „Hast du ja toll hingekriegt“ sagte Britta nur, klopfte Asche von der Zigarette ab und widmete sich wieder der Flasche des Kleinkindes. Er entschied, dass es besser war, gar nichts darauf zu antworten. Er hatte definitiv nichts gemacht.
    Sie würde es ihm sicher von selbst sagen. So gut kannte er das hier schon.
    Die behinderte Sonja lag auf der Matratze. Sie hatte ihnen den Rücken zugewandt. Davids Blick ging abwechselnd von Britta zu Sonja, durch die Runde und wieder zurück.
    „Komm setz dich“ forderte sie ihn auf. Sie hatte exakt den Tonfall drauf, wie in seinem Traum gerade eben und er begann sich plötzlich auf die Art zu schämen, als wüsste sie davon. Das war natürlich albern, aber hey – er hatte keine Hose an und hatte sich in seinem eigenen Saft gewälzt. Vielleicht gab es eindeutige, verräterische Spuren… Er musste schlucken.
    „Hast du das organisiert“ fragte sie schnippisch, „Das mit den Bullen?“
    Er hatte ehrlich nicht den blassesten Schimmer wovon sie sprach.
    „Ich hab…“ begann er, da fiel sie ihm ins Wort:
    „Setz dich hin, David. Ich muss mit dir reden.“
    Jetzt tat er was sie verlangte und setzte sich zu ihr an den Tisch.
    „Ich frage dich jetzt ernsthaft und ich erwarte eine ernsthafte Antwort von dir: Hast du die Polizei informiert und sie hierher gebracht?“,
    „Was?“ fragte David überrascht. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein, oder?
    „Wie hätte ich das denn machen sollen? Mein Handy ist Schrott, das habt ihr kaputt gemacht. Beziehungsweise Lasse. Aber wie hätte ich das…“,
    „Und wieso waren sie dann vorhin hier? Die Bullen.“,
    „Weiß ich…“,
    „Wir können hier jetzt wieder aufbrechen, David. Wenn die Polizei von uns Wind bekommen hat, sind wir gezwungen, weiterzuziehen. Wie die Zigeuner, kapierst du das?“,
    „Ja, aber ich hab damit nichts zu tun. Echt nicht!“,
    „Gut, dann hilf mir ein wenig auf die Sprünge. Wie meinst du denn, hat die Polizei uns hier draußen gefunden?“,
    „Das weiß ich nicht!“ – Er wusste es wirklich nicht. Er hatte noch nicht einmal mitbekommen, dass die Polizei hier

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