Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens
Tatsache.“
Mr Larson reagierte sarkastisch. „Nun, Miss Mandy, dann sagen Sie uns doch mal, was denn Ihrer Meinung nach Fakt ist.“
Mein Herz pochte heftig. Oh, Mandy, wie schrecklich peinlich. Mach dich doch nicht lächerlich! Ich hielt den Kopf tief über mein Heft gebeugt und kritzelte Muster.
„Also, es gibt heute viele Naturwissenschaftler, die mit der Lehre der Bibel übereinstimmen, dass Gott die Welt und auch die Menschen geschaffen hat“, sagte Mandy zögernd, und als Mr Larson schweigend abwartete, redete sie weiter, und ihre Stimme wurde jetzt lauter und auch fester. „Tatsache ist, dass noch nie Fossilien gefunden worden sind, die als Übergangsformen anzusehen wären. Das sogenannte Missing Link zwischen Mensch und Affe gar nicht zu erwähnen. Und außerdem, Mr Larson, schon allein all die erstaunlichen Dinge, die wir in Ihrem Unterricht gelernt haben, reichen mir aus, um zu glauben, dass diese ganze Welt nicht einfach so und ganz zufällig entstanden sein kann. Es muss ein Plan dahinterstehen.“
Ich warf einen verstohlenen Blick auf Mr Larson, aber der sah eher nachdenklich als sauer aus. „Danke, Mandy“, sagte er. „Was du da sagst, ist sehr berechtigt. Hat irgendjemand von den anderen noch etwas dazu zu sagen?“
Und dann passierte etwas ziemlich Unglaubliches. Viele der Schüler fingen an zu bestätigen, was für ein Wunder die Schöpfung doch sei, und dass sie mit Mandy ganz einer Meinung seien, und es ergab sich daraus ein wirklich interessantes Gespräch. Ich beteiligte mich natürlich nicht daran, sondern hielt schön den Mund.
Kurz darauf war dann auch schon das Pausenklingeln zu hören und die Stunde war zu Ende. Es war Mittagspause.
Ich saß nur einfach hinten in der Klasse und sah meine Freundin Mandy an. Sie stand ganz vorn am Lehrerpult bei Mr Larson und vier oder fünf anderen Schülern und Schülerinnen und sie lachten und unterhielten sich, und plötzlich wurde mir klar, wie idiotisch ich mich benommen hatte. Was drückten die Gesichter von Mr Larson und der anderen Kids aus, während sie mit Mandy redeten? Es war Respekt. Mir wurde ganz schlecht, und ich wusste, dass auf lange Sicht Respekt sehr viel mehr wert war als Beliebtheit.
Die Wahrheit war, dass Mandy dem, was sie wusste, treu blieb und dass sie ihrem allerbesten Freund treu war – Jesus Christus. Gute alte stille Mandy. Ich war niemandem gegenüber treu gewesen, sondern hatte mich nur um mich selbst und mein Ego gedreht – hatte Anerkennung einheimsen wollen auf Kosten meiner Freunde und meines Glaubens. Ich hoffte, dass es noch nicht zu spät war, die Sache mit Mandy zu klären.
Ich ging also nach vorn und sie sah mich kommen. „Mandy, du warst einfach klasse“, sagte ich mit Tränen in den Augen. Wir umarmten einander, als ich sie fragte: „Besteht irgendeine Chance, dass du mit mir zusammen Mittagspause machst?“
Sie grinste und strich sich ihr störrisches Haar aus dem Gesicht. „Darauf kannst du wetten!“, sagte sie und wandte sich zum Gehen.
Da erinnerte ich mich wieder an Shelley, die immer noch im Hintergrund stand und mit einem Ausdruck, der große Unsicherheit verriet, auf mich wartete. „Ach, Shelley“, sagte ich, „wir wollen zusammen Mittagspause machen.“
Mandy machte eine einladende Handbewegung: „Komm doch einfach mit, Shelley.“
Und so machten wir uns zu dritt auf den Weg.
Etliche Jahre später nahm ich an einem Klassentreffen meiner alten Highschool-Klasse teil, und es war wirklich großartig, meine alten Freundinnen Mandy und Shelley wiederzusehen. Mandy war Lehrerin geworden – und zwar eine richtig tolle, und hatte irgendeine große nationale Auszeichnung bekommen (und ihr Haar war immer noch ein einziges Durcheinander).
Shelley ist Ehefrau und Mutter und Innenarchitektin geworden – und, was das Beste ist, eine engagierte, leidenschaftliche Christin. Sie sieht immer noch gemein gut aus und hat ihr lebhaftes Temperament behalten. Mandy und Shelley lebten inzwischen sogar in derselben Stadt, und ihr habt es sicher schon erraten – sie sind beste Freundinnen geworden.
Was aus mir geworden ist? Ich bin auch Ehefrau und Mutter, und wenn meine Tochter mir Fragen über Freundschaft und das Akzeptieren anderer Menschen stellt, dann erzähle ich ihr von Mandy, Shelley und mir.
Nancie Carmichael
Rachel
Wenn du Jesus als deinen Erlöser annimmst, dann bist du ein Königskind. Jedes Kind Gottes hat eine königliche Berufung für sein Leben (1. Petrus 2,9).
Ich hatte
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