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Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Apartmenthaus legten wir schweigend zurück. Wir parkten den Wagen vor dem Eingang, gondelten mit dem Lift nach oben und stiegen in der vierten Etage aus. Von hier an übernahm Hazel die Führung. Sie stolzierte den Korridor hinunter bis zur Wohnung ihrer Freundin und stieß die Tür auf. Es war ein Labsal für meine Augen, sie beim Gehen zu beobachten. Sie hatte wundervolle lange Beine und bewegte sich ungemein graziös.
    Das Apartment war hübsch und hatte Geld gekostet; das Mobiliar war hypermodern. Hazel steuerte auf die Couch zu, und ich setzte mich neben sie. »Da wären wir«, sagte ich, »und jetzt wollen wir uns der Abwechslung halber mal mit der Wahrheit befassen.«
    »Der Wahrheit? Worüber?«
    »Über die Herkunft der Moneten.«
    »Aber ich habe Ihnen doch erzählt, woher...«
    »Blech! Sie haben mir gestern einen Kitschroman erzählt. Ich hab’ keine Lust, mir die Finger zu verbrennen. Es dürfte deshalb angezeigt sein, daß Sie mit der richtigen Erklärung herausrücken.«
    »Warum, Donald? Wissen Sie denn, wo das Geld ist?«
    »Ich könnte es Ihnen höchstwahrscheinlich beschaffen.«
    Sie beugte sich zu mir herüber. Ihre Augen strahlten, und ihre Lippen waren leicht geöffnet. »Den gesamten Betrag?«
    »Fünfzigtausend«, erwiderte ich lakonisch.
    »Donald! Ich... Donald, Sie sind fabelhaft! Sie sind einfach wundervoll!« Sie sah mich verführerisch an und hob den Kopf. Ich wandte mich ab und starrte zum Fenster hinaus.
    Sie seufzte tief auf. »Donald, mir fehlen die Worte.«
    »Schön, ich gebe Ihnen fünf Minuten. Vielleicht fällt Ihnen bis dahin eine plausible Geschichte ein. Ihr Ablenkungsmanöver ist verdammt durchsichtig. Sie versuchen Zeit zu gewinnen, und dabei hätten Sie sich in den letzten vierundzwanzig Stunden wirklich eine einigermaßen überzeugende Erklärung zurechtlegen können.«
    »Das hab’ ich auch«, antwortete sie und lachte.
    »Fein. Und wie lautet sie?«
    »Standley hat mir das Geld gegeben.«
    »Warum?«
    »Sehen Sie, Standley ist ein Spieler, aber nicht so eine kleine miese Ratte, sondern einer von Format. Er stank buchstäblich vor Geld. Und weil er immer damit rechnete, sie könnten ihn eines Tages erwischen, legte er sich einen Notgroschen beiseite. Natürlich hatte er auch ein Bankkonto; aber er wollte nebenbei eine eiserne Reserve haben, an die er jederzeit rankonnte. Deshalb steckte er mir dann und wann Tausenddollarscheine zu und sagte, sie seien mein Eigentum. Bei mir war das Geld sicher, verstehen Sie. Und wenn es ihm mal dreckig ging oder falls er Pleite machte, konnte ich ihm unter die Arme greifen — sofern ich das wollte.«
    »Und Sie bilden sich ein, irgend jemand würde das schlucken? Man
    würde behaupten, der Zaster gehöre ihm, und hätte...«
    »Nein, Donald. Bei den Scheinen, die er mir gab, schnitt er mit einer Nagelschere immer ein Eckchen ab. Es waren schließlich fünfzigtausend Dollar, und da ließ er mich sitzen und nahm das Geld mit. Jetzt hebt es seine neue Freundin vermutlich für ihn auf. Hoffentlich geht es ihr genauso wie mir.«
    »Aber wenn es Ihnen gehört, und das scheint tatsächlich der Fall zu sein, dann haben Sie...«
    Jemand klopfte kräftig an die Tür. Ich sah Hazel an. »Sehen Sie lieber nach, wer da ist«, riet ich. »Sonst fällt der Idiot mit der Tür in die Wohnung.«
    Sie zuckte ärgerlich mit den Schultern. »Das ist sicher jemand, der meine Freundin sprechen will. Warten Sie einen Moment.« Sie sprang auf, zog ihren Rock zurecht, ging an die Tür, öffnete sie und verlor um ein Haar das Gleichgewicht, als Frank Sellers sie beiseite schob und die Tür mit einem Fußtritt zuknallte.
    »Hallo, halbe Portion«, sagte er zu mir.
    »Also, das hab’ ich gern!« rief Hazel empört. »Was fällt Ihnen eigentlich ein, hier einfach so reinzuplatzen und...«
    »Halten Sie die Klappe! Euch zwei werde ich mir kaufen. Ihr könnt euch euer Theater sparen. Das zieht bei mir nicht.«
    »Ich denke nicht dran, mich von Ihnen beleidigen zu lassen«, erklärte Hazel energisch. »Wir haben nicht...«
    Ich unterbrach sie. »Moment mal, Hazel. Kennen Sie einen tüchtigen Anwalt?«
    »Sicher. Warum?«
    »Rufen Sie ihn an und sagen Sie ihm, er soll so schnell wie möglich herkommen.«
    »Der Rechtsverdreher wird euch beiden auch nicht helfen«, bemerkte Sellers. »Ich hab’ Sie gewarnt, Donald. Ich hab’ Ihnen gesagt, ich würde Sie in Stücke reißen, wenn Sie Ihre verdammte Nase in meine Angelegenheiten stecken.« Er setzte sich auf einen

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