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Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Sessel, schlug die Beine übereinander, fischte eine Zigarre aus seiner Rocktasche, biß das eine Ende ab und spuckte es in einen Aschenbecher. Dann zündete er ein Streichholz an.
    Ich beachtete ihn nicht. »Rufen Sie fix den Anwalt an, Hazel! Er soll sich beeilen.«
    Hazel steuerte aufs Telefon zu. Als sie an Sellers vorbeikam, streckte er einen Arm aus, umfaßte sie und hielt sie fest.
    »Sie benachrichtigt einen Anwalt«, erklärte ich. »Das ist ihr gutes Recht. Falls Sie sie dran hindern, werden Sie’s später bereuen.«
    »Nehmen Sie Ihre dreckigen Pfoten weg!« fauchte Hazel.
    Sellers zögerte und ließ sie dann los. »Okay, machen Sie, was Sie wollen. Viel nützen wird’s Ihnen nicht.«
    Er zündete sich seine Zigarre an. Hazel nahm den Hörer ab, wählte, führte mit leiser Stimme ein kurzes Gespräch und legte auf. Als sie zur Couch zurückgekehrt war und wieder Platz genommen hatte, nahm Sellers die Zigarre aus dem Mund und starrte sie an. »Na, Feuerauge, jetzt haben Sie sich richtig in die Nesseln gesetzt.«
    »Was hab’ ich denn eigentlich verbrochen, zum Kuckuck noch mal?« erkundigte sie sich gereizt.
    »Bisher war’s nur Hehlerei und Verschwörung; aber ich glaube, bevor wir mit Ihnen fertig sind, wird noch eine ganze Latte dazukommen — Beihilfe nach der Tat, versuchte Erpressung und dergleichen mehr.« Er wandte sich mir zu. Seine Augen brannten vor unterdrückter Wut. »Sie gemeiner, hinterhältiger, schäbiger Betrüger!«
    »Was meinen Sie mit Betrüger?«
    »Ich hab’ Ihnen doch gesagt, Sie sollen die Finger davon lassen!«
    »Stimmt, Sie haben mich gewarnt. Na und? Sie sind nicht der Gesetzgeber. Sie können mir nicht vorschreiben, was ich tun und lassen soll. Außerdem hab’ ich Ihnen nicht versprochen, daß ich mich mit der Sache nicht befassen würde. Folglich kann von Betrügen keine Rede sein. Ich hab’ völlig rechtmäßig einen Auftrag wahrgenommen.«
    »Das behaupten Sie!«
    »Allerdings.«
    »Na, wenn ihr zwei das Telefon nicht mehr braucht, werde ich meine Dienststelle anrufen, damit meine Leute wissen, wo ich bin.«
    Er schlenderte zum Apparat hinüber, wählte und sagte: »Hier ist Sergeant Sellers. Ich bin im Moment« — er trat einen Schritt zurück und warf einen Blick auf die Telefonnummer — »unter Hightower 7-74103 zu erreichen. Die Eigentümerin der Wohnung kenne ich nicht. Aber Hazel Downer und Donald Lam sind bei mir, und ich denke, ich werde die Geldraubaffäre noch heute aufklären. Wenn es was Neues gibt, rufen Sie mich hier an.«
    Der Sergeant legte auf, kam zu mir herüber und musterte mich mit düsterer Miene. »Die Sache geht mir gegen den Strich — Berthas; wegen. Sie ist ein gutes Mädchen. Auf Geld versessen, aber sonst hoch anständig. Sie hat uns noch niemals übers Ohr gehauen.
    Mit Ihnen ist das was anderes. Sie waren immer ein raffinierter, heimtückischer kleiner Bastard. Haben eine Partei gegen die andere ausgespielt und sind immer mit einem blauen Auge davongekommen. Aber diesmal hat’s geschnappt. Diesmal ist der Bart ab, verlassen Sie sich drauf!«
    Ich sah über seine Schulter hinweg zu Hazel hinüber. »Haben Sie den Anwalt erwischt?«
    Sie nickte.
    »Kommt er her?«
    »Ja.«
    »Taugt er was?«
    »Sicher. Er ist auf Draht.«
    »Okay. Tun Sie mir einen Gefallen, Hazel, halten Sie die Klappe, bis er kommt. Beantworten Sie keine Fragen. Sagen Sie nicht mal ja oder nein. Überlassen Sie das Reden ihm.«
    Sie nickte wieder.
    »Die Tour wird ihr nicht viel nützen«, knurrte Sellers. »Sie wissen nicht, was ich weiß.«
    »Und was wissen Sie?« fragte ich.
    Er zog ein Notizbuch aus der Rocktasche und schlug es auf. »Hazel Clune alias Hazel Downer. Lebt nachweislich in wilder Ehe mit Standley Downer; wird von ihm ausgehalten. Standley ist vorbestraft.«
    »Vorbestraft!« rief Hazel.
    »Jawohl, und spielen Sie nicht die Ahnungslose. Er ist ein notorischer Schieber und Gangster und hat zweimal im Zuchthaus gesessen. Das letzte Mal wurde er auf Bewährung entlassen, und wir können ihn jederzeit wieder einbuchten, wenn er das Ding mit dem Geldtransport gedreht hat. Bisher kann ich ihm nicht nachweisen, daß er und Baxley Partner waren. Aber die beiden haben zu gleicher Zeit ein paar Jahre in Leavenworth abgebrummt. Folglich sind sie gute Bekannte. Ich gehe jede Wette ein, daß sie den Diebstahl gemeinsam ausgeknobelt und die Beute geteilt haben. Baxleys Anteil haben wir erwischt, und Downers Anteil werden wir auch...«
    Das Telefon läutete.

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