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Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Bude einrennen, Sie mit Fragen löchern und über Donalds Verhaftung berichten und...«
    »Wieso Verhaftung? So was nennt man zum Verhör vorführen.«
    »Blech«, erwiderte Bertha ungeduldig. »Sie glauben doch nicht, daß er mitgeht, falls Sie ihn nicht verhaften, Frank. Dazu ist er zu gerissen. Das Ende vom Lied wird sein, daß Sie der Lackierte sind, weil die Beweise gegen ihn nicht ausreichen. Und er steht dann da wie ein Unschuldslamm, das nicht mal bäh sagen kann.«
    Sellers kaute auf seiner Zigarre herum, starrte mich mürrisch an, dachte nach und nickte langsam. »Sie haben recht, verdammt noch mal. Danke, Bertha.«
    Sie grunzte nur.
    »Und jetzt hören Sie mir mal gut zu, Sie Schlaumeier«, sagte Sellers nachdrücklich und sah mich scharf an. »Ich warne Sie zum letzten Male. Halten Sie sich aus der Sache raus! Eine einzige falsche Bewegung, und ich schnappe Sie mir und mache Hackfleisch aus Ihnen! Ich hab’ sowieso ein paar Rechnungen mit Ihnen zu begleichen, und dann ist das ein Aufwaschen.« Er machte auf den Fersen kehrt und sauste hinaus.
    »Donald, ich muß mit dir sprechen«, bemerkte Bertha.
    »Gleich.« Ich stand auf und ging zu Elsie Brand hinüber, die von meinem Büro aus die Geschehnisse der letzten zwanzig Minuten beobachtet hatte.
    »Elsie«, flüsterte ich. »Verbinden Sie mich mit dem Fotostudio >Brillant< in San Francisco. Verlangen Sie den Geschäftsführer. Ich werde vermutlich noch in Berthas Büro sein, wenn der Anruf durchkommt. Sagen Sie dem Burschen, er soll warten, und benachrichtigen Sie mich. Ich möchte von meinem Büro aus mit ihm sprechen.«
    »Wissen Sie, wie er heißt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Es ist ein Japaner. Fragen Sie einfach nach dem Geschäftsführer.«
    Elsie sah mich forschend an. »Irgendwas macht Ihnen Sorgen, Donald, nicht wahr? Ich meine, ernste Sorgen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich hab’ Sie beobachtet, als Sergeant Sellers den Karton mit dem Fotopapier öffnete. Einen Moment lang dachte ich, Sie würden zusammenklappen.«
    »Tja, mir war ziemlich blümerant zumute. Vergessen Sie’s, Elsie. Vorläufig geht’s mir noch nicht an den Kragen.«
    »Kann ich Ihnen helfen? Ich würde alles für Sie tun, Donald, einfach alles.«
    »Danke, Elsie. Ich...«
    »Hol euch der Teufel!« kreischte Bertha von ihrer Tür her. »Wollt ihr beiden vielleicht den ganzen Nachmittag über miteinander schmusen, oder kommst du endlich in mein Büro, Donald?«
    »Reg dich ab. Ich komme ja schon.«
    Bertha machte die Tür hinter mir zu, drehte den Schlüssel um, zog ihn ab und deponierte ihn in ihrer Schreibtischschublade.
    »Was soll das Theater?« erkundigte ich mich.
    Sie ließ sich schnaufend in ihren Drehsessel sinken. »Das soll heißen, daß du so lange hier bleibst, bis du mir reinen Wein eingeschenkt hast. Ich weiß zwar nicht, was du Elsie eben zugeflüstert hast. Aber falls du ihr aufgetragen hast, den Geschäftsführer von diesem gottverdammten Fotoladen anzurufen, dann wird Bertha dabeisitzen und jedes Wort mithören.«
    »Warum sollte ich mit dem Burschen sprechen wollen?«
    »Sei kein Esel! Wenn jemand einen Karton Fotopapier kauft, bei dem der Verschluß aufgeschlitzt ist, und ihn sich per Luftpost zuschicken läßt, dann stimmt doch irgendwas nicht. Von der Kamera rede ich gar nicht erst. Die war doch nur ein Vorwand. Also, was ist passiert? Hat man dich beklaut, oder was ist sonst los?«
    Ich stellte mich ans Fenster und starrte auf die Straße hinunter. Mir war gar nicht gut.
    »Antworte gefälligst!« gellte Bertha. »Steh nicht da wie ein Stock und halte Maulaffen feil! Mein Gott, Donald, begreifst du denn nicht, in welche Lage du uns gebracht hast? Ich habe Frank Sellers noch nie so außer sich gesehen wie heute. Er ist buchstäblich zu allem fähig, und du...«
    Das Telefon läutete.
    Bertha riß den Hörer von der Gabel. »Legen Sie das Gespräch auf meinen Apparat. Was?« Gedämpftes Murmeln. »Zum Henker, Elsie!« kreischte Bertha wütend los. »Ich hab’ Ihnen doch gesagt, daß Donald von hier aus spricht.«
    Ich drehte mich um. »Also wirklich, Bertha. Es ist besser, wenn ich dazu in mein Büro gehe.«
    »Kommt nicht in Frage! Du bleibst hier! Wenn du nicht auf der Stelle den Hörer nimmst und dir den Burschen vorknöpfst, sag’ ich Elsie, sie soll auflegen. Entweder du sprichst hier mit ihm oder gar nicht!«
    Berthas Augen funkelten vor Wut. Ich ging zum Schreibtisch hinüber und klemmte mir. den Hörer ans Ohr. »Ist dort der

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