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Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Geschäftsführer des Fotoateliers >Brillant    Die Antwort bestand aus einer Kaskade unverständlicher japanischer Worte, die am Schluß in ein abgehacktes englisches Kauderwelsch übergingen. » Ja, ja, hier ist Manager, Mr. Kisarazu.«
    »Hier ist Donald Lam aus Los Angeles. Sie haben mir doch die Kleinbildkamera und das Fotopapier verkauft, nicht wahr?«
    »Ganz recht. Takahaschi Kisarazu, Manager, Fotostudio >Brillant<. Was kann ich für Sie tun, Mr. Lam?«
    »Sie erinnern sich doch wohl noch daran, daß ich bei Ihnen eine Kleinbildkamera und einen Karton Fotopapier kaufte, wie?«
    »O ja, gewiß«, plapperte er nervös. »Wurde sofort zum Flughafen gebracht und abgeschickt. Ihrem Wunsch gemäß.«
    »Das Paket hab’ ich inzwischen bekommen; aber das Zeug, das ich bei Ihnen kaufte, ist nicht drin.«
    »Sie haben Paket bekommen?«
    »Richtig.«
    »Aber nicht Sachen, die Sie gekauft haben?«
    »Stimmt.«
    »Verzeihen Sie bitte. Ich verstehe nicht.«
    »Der Karton Fotopapier, den ich bekam, ist nicht derselbe, den ich bei Ihnen kaufte. Er ist nicht ordentlich verschlossen. Irgend jemand hat den Klebestreifen auf geschlitzt.«
    »Oh, tut mir leid. Ich habe noch den Kassenzettel. Schicke neuen Karton, sofort. Verzeihen Sie. Ein Versehen. Ich bedauere.«
    »Ich will keinen neuen Karton. Ich will den, den ich bei Ihnen gekauft habe.«
    »Bitte sehr, ich verstehe nicht.«
    »Sie verstehen mich verdammt genau!«
    »Werde mit Vergnügen neuen Karton schicken, sofort, per Luftpost. Bedauere den Verdruß ganz ungemein. Vielleicht hat jemand Karton geöffnet, nachdem Sie gekauft haben?«
    »Wie kommen Sie auf die Idee?«
    »Weil wir Menge Bogen Fotopapier unter Ladentisch gefunden haben. Entschuldigen Sie, bitte. Wir ersetzen das natürlich.«
    »Hören Sie zu, Mr. Kisarazu. Ich will nichts ersetzt haben. Schicken Sie mir den Karton zu, den ich bei Ihnen gekauft habe, und zwar so schnell wie möglich. Sonst passiert was! Ein Menge Verdruß! Kapiert?«
    »Ja, ja, natürlich. Tut mir leid mit Papier. Schicke Karton sofort. Auf Wiederhören.« Er legte auf. Ich knallte den Hörer auf die Gabel, sah auf und begegnete Berthas Blick.
    »Verdammter Hundesohn«, murmelte sie vor sich hin.
    »Meinst du mich?« fragte ich.
    »Nein, ihn«, erwiderte sie und fügte nach einer kurzen Pause hinzu: »Aber dich auch. Mein Gott, Donald, du solltest eigentlich wissen, daß man diesen Orientalen nichts vormachen kann. Sie lesen deine Gedanken so schnell wie ich die Börsenberichte.«
    »Die Kamera war riesig preisgünstig. Ich glaube beinahe, sie war Schmuggelware.«
    Berthas Augen schnappten förmlich nach mir. »Preisgünstig! Daß ich nicht lache! Seit wann kümmerst du dich um Preise? Du hast das Ding doch nicht gekauft, weil du dich neuerdings aufs Fotografieren verlegen willst. Also, sag schon, warum, zum Henker, du dich damit behängt hast!«
    »Es ist vielleicht besser, wenn ich dir’s nicht sage. Ich kann deswegen in Teufels Küche kommen.«
    »Daran hättest du vorher denken sollen. Los, pack aus! Was hast du in dem Karton versteckt? Beweismaterial?«
    »Nein. Frank Sellers hatte recht. Es waren die Moneten. 50 000 Dollar.«
    Berthas Unterkiefer klappte herunter. Sie glotzte mich fassungslos an. »50 000... Dollar...«
    Ich nickte.
    »Donald! Wo hattest du das Geld her?«
    »Auch in dem Punkt trafen Sellers’ Vermutungen so ziemlich zu. Ich beobachtete Downer dabei, wie er seinen Koffer aufgab, und deichselte es, daß er meinen bekam und ich seinen. Das Geld war in
    einem Geheimfach. Ich nahm es an mich, und weil ich das dumpfe Gefühl hatte, man könnte mir auflauern, kaufte ich die Kamera und das Fotopapier.. Während sich der Geschäftsführer an den Schränken zu schaffen machte, schlitzte ich den Karton unter dem Ladentisch auf, warf eine Lage Papier raus und stopfte statt dessen den Zaster hinein. Dann sagte ich, die Kamera müsse sofort zum Flughafen gebracht und aufgegeben werden, weil ich sie noch heute abend in Los Angeles brauchte.«
    »Herrje, Donald, das genügte doch schon, um den Kerl mißtrauisch zu machen.«
    »Keineswegs. Ich sprach die ganze Zeit über nur von der Kamera, daß er sie sorgfältig verpacken müsse, damit sie beim Transport nicht beschädigt werde, und so weiter. Den Karton mit dem Fotopapier erwähnte ich mit keinem Wort.«
    Bertha schüttelte verwundert den Kopf. »Du bist ein raffinierter kleiner Bastard, Donald; aber manchmal willst du zu schlau sein, und dann übertreibst du. Warum, zum

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