Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
Warum, zum Teufel, hast du nicht besser auf die Moneten aufgepaßt? Mir hätte man sie nicht geklaut, darauf kannst du Gift nehmen!«
    »Ich weiß nicht, irgendwas stimmt bei der ganzen Sache nicht. Woher wußte Standley Downer zum Beispiel, daß Hazel mich in der Agentur aufgesucht hat?«
    »Wußte er das? Dieses gottverdammte Weibsbild! Na, die kann sich auf was gefaßt machen!«
    »Überlaß sie lieber mir. Zu mir hat sie Vertrauen und...«
    »Mach dich nicht lächerlich!« Bertha wurde rot vor Wut. »Vertrauen! Wenn ich so was schon höre! Du läßt dich von ihr um den Finger wickeln. Sie klimpert mit den Wimpern, lächelt wie eine Zahnpastareklame, schlägt die Beine übereinander und zeigt dir ihre Strümpfe bis wer weiß wohin, und du gehst in die Knie und hörst und siehst nichts mehr.
    Herrgott, Donald, wirst du denn nie zur Vernunft kommen! Mit der Zeit solltest du dich mit diesen Flittchen eigentlich auskennen. Aber nein, es ist jedesmal das gleiche Elend! Ein schmelzender Augenaufschlag, und du kippst aus den Pantinen. Diese Hazel Downer hat es faustdick hinter den Ohren, sag’ ich dir. Aber was reg’ ich mich auf. Hast du noch mehr unangenehme Neuigkeiten auf Lager, oder war das alles?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Halt dich aus der Sache raus, Bertha. Ich werd’ schon allein damit fertig.«
    »Ach, wirklich?« höhnte sie. »Du ruinierst uns das Geschäft, und ich soll ruhig dasitzen und Däumchen drehen! Sellers ist drauf und dran, dir einen Mord anzuhängen; er wartet nur auf eine günstige Gelegenheit, um dich zu schnappen. Und das Geld hast du dir stehlen lassen. Wenn du die Wahrheit nicht sagst, bist du geliefert, und wenn du sie sagst, bricht Frank Sellers dir die Knochen. Und als wenn das noch nicht genügte, sind auch noch ein paar professionelle Killer wegen der Beute hinter dir her. Aber du bildest dir natürlich ein, du würdest allein damit fertig. Es ist nicht zu fassen!
    Nein, mein Lieber, wenn du glaubst, du könntest Bertha einfach beiseite schieben, dann kennst du sie schlecht. Ich werde mir dieses Flittchen, diese Hazel Downer, vorknöpfen, und du schiebst ab nach San Francisco und jagst dem Dieb die Moneten wieder ab. Vorher brauchst du dich hier gar nicht erst blicken zu lassen.«
    »Angenommen, Evelyn Ellis hat sie geklaut, was dann?«
    »Würdest du die Frau wiedererkennen, die dir in das, Fotogeschäft gefolgt ist?«
    »Vielleicht; aber ich bin nicht sicher. Ich weiß nur, daß sie jung und hübsch und elegant war und eine fabelhafte Figur hatte.«
    »Solche Mädchen gibt’s wie Sand am Meer. Sie war genausolange im Laden wie du, stimmt’s?«
    »Ja; aber sie hat mir die ganze Zeit über den Rücken zugekehrt.«
    »Sie war noch da, als du hinausgingst?«
    »Ja.«
    »Und du kamst auf dem Weg zur Tür an ihr vorbei?«
    »Ja.«
    »Kannst du dich nicht mehr an ihr Parfüm erinnern? Solche Mädchen benutzen meistens irgendein aufdringliches, schweres Parfüm, das man kilometerweit gegen den Wind riecht.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Bedauere. Ich kann mich nicht besinnen. Vielleicht hat sie keins benutzt.«
    »Na, dann bleibt dir nur eins übrig; du mußt sehen, wo du ein Foto von dieser Evelyn Ellis herkriegst.«
    »Fotos von ihr hab’ ich haufenweise. Ich hab’ sie im Badeanzug und im Abendkleid und sogar ohne...«
    »Himmeldonnerwetter! Und da sitzt du noch hier herum!« gellte Bertha. »Nimm die verdammten Fotos und verdufte nach San Francisco. Geh in den Fotoladen, schnapp dir den Japaner und frag ihn, ob er die Puppe bedient hat und sie auf dem Foto wiedererkennt. Wenn er sie identifiziert, schick mir ein Telegramm, und ich komm rüber und nehm sie in die Zange. Mir kann man mit schönen Beinen nicht imponieren. Und wenn sie mir dumm kommt, kleb’ ich ihr eine. Hau ab, Donald, und zwar ein bißchen dalli, bevor Sergeant Sellers Lunte riecht und dich einlocht.«
    »Es ist komisch, Bertha, aber genau das hatte ich vor.«
    »Schön. Dann mach dich endlich auf die Socken und steh nicht da und quaßle. Mein Gott, du bist schuld daran, wenn sie uns die Lizenz wegnehmen, und dabei vertrage ich solche Aufregungen nicht. Sie sind Gift für mich.«
    Ich grinste still in mich hinein und setzte mich langsam in Bewegung. Bertha übertrieb wie immer. Sie hatte solche Aufregungen für ihr Leben gern. Aber ich wagte ihr trotzdem nicht zu sagen, daß die Fotos von Evelyn Ellis von dem japanischen Fotostudio angefertigt worden waren. Bertha hatte recht. Ich hatte mich wie ein Gimpel

Weitere Kostenlose Bücher