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Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth

Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth

Titel: Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Rick; Haefs Riordan
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Existenz, so wie ich das verlange. Der Unterschied zwischen uns ist, dass er dich gefürchtet hat, Percy Jackson. Ich fürchte dich nicht.«
    Und da stürzte ich davon. Ich dachte nicht einmal darüber nach. Diskutierte nicht in Gedanken mit mir selbst – hm, sollte ich ihm vielleicht entgegentreten und noch einen Kampfversuch unternehmen? Nichts von alledem. Ich rannte einfach davon.
    Aber meine Füße fühlten sich an wie Blei. Die Zeit um mich herum verlangsamte sich, als ob die Welt sich in Wackelpudding verwandelte. Ich hatte das schon einmal erlebt, und ich wusste, dass die Macht des Kronos dahintersteckte. Seine Gegenwart war so stark, dass sie sogar die Zeit verbiegen konnte.
    Â»Lauf, kleiner Heros«, sagte er lachend. »Lauf!«
    Ich schaute mich um und sah, dass er gemächlich auf mich zukam; er schwenkte seine Sense, als genieße er das Gefühl, sie wieder in der Hand zu halten. Keine Waffe auf der Welt konnte ihn aufhalten, und sei sie aus noch so viel himmlischer Bronze.
    Er war keine vier Meter mehr von mir entfernt, als ich etwas hörte. »PERCY!«
    Rachels Stimme.
    Etwas flog an mir vorbei und eine blaue Plastikbürste traf Kronos ins Auge.
    Â»Au!«, schrie er. Für einen Moment war es nur Lukes Stimme, voller Überraschung und Schmerz. Meine Glieder waren wieder frei und ich rannte Rachel, Nico und Annabeth entgegen, die im Vorraum standen und vor Entsetzen die Augen aufrissen.
    Â»Luke?«, rief Annabeth. »Was …«
    Ich packte sie am T-Shirt und zog sie hinter mir her. Ich rannte schneller als je in meinem Leben, auf direktem Weg aus der Festung hinaus. Wir hatten den Eingang zum Labyrinth fast erreicht, als ich das lauteste Gebrüll aller Zeiten hörte – die Stimme des Kronos, die er wieder unter seine Kontrolle gebracht hatte. »IHNEN NACH!«
    Â»Nein!«, schrie Nico. Er klatschte in die Hände und ein gezackter Felsbrocken von der Größe eines Lastzuges durchbrach direkt vor der Festung die Erde. Das darauf folgende Erdbeben war so stark, dass die Säulen vor dem Gebäude einknickten. Ich hörte die unterdrückten Schreie der Telchinen. Eine Staubwolke wirbelte auf.
    Wir rannten ins Labyrinth und immer weiter, und das Gebrüll des Titanenherrschers hinter uns brachte die gesamte Welt zum Beben.

Der verlorene Gott spricht
    Wir rannten, bis wir nicht mehr konnten. Rachel führte uns an mehreren Fallen vorbei, aber wir hatten kein Ziel vor Augen – wir wollten nur weg von diesem düsteren Berg und dem Gebrüll des Kronos.
    Wir hielten in einem Tunnel aus feuchtem weißen Fels an, er sah aus wie ein Teil einer natürlichen Höhle. Ich konnte hinter uns nichts mehr hören, fühlte mich aber alles andere als sicher. Ich erinnerte mich noch genau an diese unnatürlichen goldenen Augen, die aus Lukes Gesicht hervorstarrten, und an das Gefühl, dass meine Glieder sich langsam in Stein verwandelten.
    Â»Ich kann nicht mehr weiter«, keuchte Rachel und presste sich die Hände auf die Brust.
    Annabeth hatte beim Laufen die ganze Zeit geweint. Jetzt ließ sie sich zu Boden fallen und steckte den Kopf zwischen die Knie. Ihr Schluchzen hallte im Tunnel wider. Nico und ich setzten uns nebeneinander. Er ließ sein Schwert neben meins fallen und holte zitternd Luft.
    Â»War wohl nix«, sagte er, und ich fand, dass er damit die Lage ziemlich gut zusammengefasst hatte.
    Â»Du hast uns das Leben gerettet«, sagte ich.
    Nico wischte sich den Staub aus dem Gesicht. »Daran waren die Mädchen schuld, die haben mich mitgeschleift. Das war das Einzige, worauf wir uns einigen konnten. Wir mussten dir helfen, sonst hättest du nur Chaos veranstaltet.«
    Â»Schön, dass ihr so viel Vertrauen zu mir habt.« Ich ließ das Licht meiner Taschenlampe durch die Höhle wandern. Wasser tropfte in Zeitlupe von den Stalaktiten wie Regen. »Nico … du, äh, hast dich gewissermaßen verraten.«
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Mit dieser schwarzen Steinmauer. Die war ganz schön beeindruckend. Wenn Kronos bisher noch nicht gewusst hat, wer du bist, dann weiß er es jetzt – ein Kind der Unterwelt.«
    Nico runzelte die Stirn. »Ja und?«
    Ich beließ es dabei. Ich glaube, er wollte einfach verbergen, wie sehr er sich fürchtete, und dafür konnte ich ihm keinen Vorwurf machen.
    Annabeth hob den Kopf. Ihre Augen waren rot vom Weinen.

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