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Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth

Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth

Titel: Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Rick; Haefs Riordan
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nicht sein.«
    Â»Was?«, fragte ich.
    Er packte zwei Gitterstäbe unserer Zellentür und bog sie so weit auseinander, dass sogar ein Zyklop durchsteigen konnte.
    Â»Warte!«, rief Grover.
    Aber Tyson wollte nicht warten. Wir rannten hinter ihm her. Im Gefängnis war es dunkel, über uns flackerten nur wenige trübe fluoreszierende Lichter.
    Â»Ich weiß, wo wir sind«, sagte Annabeth zu mir. »Das ist Alcatraz.«
    Â»Du meinst, diese Insel vor San Francisco?«
    Sie nickte. »Ich war mal mit der Schule hier. Es ist ein Museum.«
    Es schien mir unmöglich, dass wir am anderen Ende des Landes aus dem Labyrinth herausgeplatzt sein sollten, aber Annabeth hatte das ganze Jahr in San Francisco verbracht, um den Mount Tamalpais auf der anderen Seite der Bucht im Auge zu behalten. Also wusste sie wohl, wovon sie redete.
    Â»Stehen bleiben«, warnte Grover.
    Aber Tyson lief weiter. Grover packte seinen Arm und riss ihn mit aller Kraft zurück. »Halt, Tyson«, flüsterte er. »Kannst du das nicht sehen?«
    Ich sah in die Richtung, in die er zeigte, und mein Magen schlug einen Purzelbaum. Auf dem Außengang des zweiten Stocks, auf der anderen Seite des Hofes, stand ein so entsetzliches Monster, wie ich es noch nie gesehen hatte.
    Es ähnelte einem Zentauren mit einem Frauenkörper oberhalb der Taille. Aber es hatte keinen Pferdeleib, sondern den eines Drachen – fast sieben Meter lang, schwarz und schuppig, mit riesigen Krallen und einem stachelbewehrten Schwanz. Seine Beine sahen aus wie in Weinranken gewickelt, aber dann ging mir auf, dass das Schlangen waren, Hunderte von Vipern, die um seine Beine wuselten und nach etwas Ausschau hielten, das sie beißen konnten. Die Haare der Frau bestanden ebenfalls aus Schlangen, wie die der Medusa. Das Seltsamste war jedoch ihre Taille, wo der Frauenteil auf den Drachenteil traf; dort warf die Haut Blasen und nahm die Gestalt immer anderer Tierköpfe an – eines wütenden Wolfs, eines Bären, eines Löwen, als trüge die Frau einen Gürtel aus immer wechselnden Wesen. Ich hatte das Gefühl, etwas nur halb Geformtes anzusehen – ein so altes Monster, dass es vom Beginn der Zeit stammte, als die Formen noch nicht endgültig festgelegt waren.
    Â»Das ist sie«, jammerte Tyson.
    Â»Runter!«, sagte Grover.
    Wir kauerten uns in den Schatten, aber das Monster achtete überhaupt nicht auf uns. Es schien mit jemandem in einer Zelle im zweiten Stock zu reden. Von dort kam auch das Schluchzen. Die Drachenfrau sagte etwas in ihrer seltsamen dröhnenden Sprache.
    Â»Was sagt sie?«, murmelte ich. »Was ist das für eine Sprache?«
    Â»Die Zunge der alten Zeiten.« Tyson zitterte. »In der Mutter Erde mit den Titanen und … ihren anderen Kindern gesprochen hat. Ehe es die Götter gab.«
    Â»Das verstehst du?«, fragte ich. »Kannst du übersetzen?«
    Tyson schloss die Augen und fing an, mit einer grauenhaften rauen Frauenstimme zu sprechen. »Du wirst für den Meister arbeiten oder leiden.«
    Annabeth schauderte. »Ich finde es schrecklich, wenn er das macht.«
    Wie alle Zyklopen hatte Tyson ein übermenschliches Gehör und eine unheimliche Fähigkeit, Stimmen nachzuahmen. Er schien fast in eine Trance zu fallen, wenn er mit anderen Stimmen sprach.
    Â»Ich werde dir nicht dienen«, sagte Tyson mit tiefer, weher Stimme.
    Danach schaltete er wieder auf die Stimme des Monsters um: »Dann werde ich deine Schmerzen genießen, Briareos.« Tysons Stimme versagte, als er diesen Namen sagte. Ich hatte noch nie erlebt, dass er aus der Rolle gefallen wäre, wenn er jemanden nachahmte, aber nun ließ er ein ersticktes Keuchen hören. Danach sprach er mit der Stimme des Monsters weiter: »Du magst ja deine erste Gefangenschaft schon unerträglich gefunden haben, aber wahres Leid steht dir noch bevor. Denk darüber nach, bis ich wiederkomme.«
    Die Drachendame stampfte auf die Treppe nach unten zu, Vipern raschelten um ihre Beine wie ein Bastrock. Sie breitete ihre Flügel aus, die ich noch nicht gesehen hatte – riesige Fledermausflügel, die auf ihrem Drachenrücken gefaltet gewesen waren. Dann sprang sie vom Gang und schwebte über den Hof. Wir duckten uns noch tiefer in den Schatten. Ein heißer schwefliger Wind versengte mein Gesicht, als das Monster über uns hinwegflog. Dann verschwand es um die

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