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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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sagte Grover. »Die Götter finden es wirklich nicht so toll, wenn Leute sich auf ihren Thron setzen. Ich meine, nicht toll im Sinne von Du-bist-gleich-ein-Häuflein-Asche-wenn-du-nicht-runtergehst .«
    »Ich muss seine Aufmerksamkeit erregen«, sagte ich. »Und das
    geht nur so.«
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    Sie wechselten besorgte Blicke.
    »Okay«, sagte Annabeth. »Das hier wird seine Aufmerksamkeit erregen.«
    Sie falteten die Hände zu einer Räuberleiter zusammen und
    schoben mich dann auf den Thron. Ich kam mir vor wie ein Baby, als meine Füße so hoch über dem Boden baumelten. Ich sah mir
    die restlichen düsteren, leeren Throne an und konnte mir vorstellen, was es wohl für ein Gefühl wäre, im Olympischen Rat zu
    sitzen – so viel Macht und so viel Streit; immer elf weitere Götter, die sich durchsetzen wollten. Da würde ich auch Paranoia kriegen und nur noch auf meine Interessen achten, vor allem, wenn ich Poseidon wäre. Sobald ich auf seinem Thron saß, hatte ich das Ge-fühl, alle Ozeane unter meinem Befehl zu haben – unermessliche Kubikmeter Meer, die vor Kraft und Geheimnissen nur so kochten.
    Warum sollte Poseidon auf irgendwen hören? Warum sollte er
    nicht der Größte der zwölf sein?
    Dann schüttelte ich den Kopf. Konzentrier dich.
    Der Thron dröhnte. Eine Welle aus sturmstarkem Zorn brach in
    meine Gedanken:
    WER WAGT ES …?
    Die Stimme verstummte plötzlich. Der Zorn schwand etwas, was
    gut war, denn schon diese drei Wörter hätten mein Gehirn fast in Fetzen gerissen.
    Percy! Die Stimme meines Vaters war noch immer wütend, aber jetzt hatte er sich unter Kontrolle. Was – genau – hast du auf meinem Thron zu suchen?
    »Tut mir leid, Vater«, sagte ich. »Ich musste mit dir reden.«
    Das war sehr riskant, sogar für dich. Wenn ich vor dem Zuschlagen nicht hingeschaut hätte, wärst du jetzt eine Pfütze aus Seewasser.
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    »Tut mir leid«, sagte ich noch einmal. »Hör mal, die Lage hier oben ist ganz schön übel.«
    Ich erzählte ihm, wie es stand. Dann schilderte ich ihm meinen Plan.
    Er schwieg sehr lange.
    Percy, was du da verlangst, ist unmöglich. Mein Palast …
    »Dad, Kronos hat die Armee ganz bewusst gegen dich ausges-
    andt. Er will dich von den anderen Göttern abspalten, weil er weiß, dass du die Waagschale zum Kippen bringen könntest.«
    Das mag wohl so sein, aber er greift mein Zuhause an.
    »Ich bin in deinem Zuhause«, sagte ich. »Auf dem Olymp.«
    Der Boden bebte. Eine Welle aus Zorn spülte durch mein
    Bewusstsein. Ich glaubte schon, zu weit gegangen zu sein, aber dann hörte das Beben auf. Im Hintergrund meiner geistigen Verbindung hörte ich unterseeische Explosionen und Schlachtrufe:
    Zyklopen brüllten, Meermänner schrien.
    »Geht es Tyson gut?«, fragte ich.
    Diese Frage schien meinen Dad zu überraschen. Ja. Er macht seine Sache viel besser, als ich erwartet hatte, obwohl ›Auf die Nuss‹ ein eher seltsamer Schlachtruf ist.
    »Du lässt ihn kämpfen?«
    Wechsel nicht dauernd das Thema! Ist dir überhaupt klar, was du da von mir verlangst? Dann wird mein Palast zerstört werden.
    »Und der Olymp vielleicht gerettet!«
    Weißt du überhaupt, wie lange ich gebraucht habe, um diesen Palast wiederherzustellen? Allein der Hobbyraum hat sechshundert Jahre gedauert.
    »Dad!«
    Na gut. Wie du willst. Aber, mein Sohn, bete, dass es klappt.
    »Ich bete ja. Ich spreche schließlich mit dir, oder?«
    Äh … ja. Stimmt. Achtung, Amphitrite!
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    Eine gewaltige Explosion ließ die Verbindung abreißen.
    Ich glitt vom Thron hinab.
    Grover musterte mich nervös. »Alles in Ordnung? Du bist ganz
    blass geworden … und dann hast du gedampft!«
    »Hab ich nicht!« Dann sah ich meine Arme an. Dampf kräuselte
    sich aus meinen Hemdsärmeln. Die Haare auf meinen Armen war-
    en versengt.
    »Wenn du noch länger sitzen geblieben wärst«, sagte Annabeth,
    »wärst du in die Luft geflogen. Ich hoffe, das Gespräch war das wert?«
    Muh, sagte der Ophiotaurus in seinem Wasserbecken.
    »Das werden wir bald erfahren«, sagte ich.
    In diesem Moment wurden die Türen des Thronsaals aufgeris-
    sen. Thalia kam hereinmarschiert. Ihr Bogen war zerbrochen und ihr Köcher war leer.
    »Ihr müsst runterkommen«, sagte sie zu uns. »Unsere Feinde
    rücken vor. Und Kronos führt sie an.«

Meine Eltern schlagen zu
    Als wir die Straße erreichten, war es zu spät.
    Camper und Jägerinnen lagen verletzt auf dem Boden. Clarisse
    hatte offenbar einen Kampf gegen einen hyperboreischen

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