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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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verstehen,
    warum Luke euch verschonen wollte. Leider wird das nicht mög-
    lich sein.«
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    Er hob die Sense. Ich machte mich zur Abwehr bereit, aber ehe
    Kronos zuschlagen konnte, zerfetzte irgendwo hinter der Titanenarmee Hundegeheul die Luft: »ARRRRUUUUUU!«
    Ich wagte es kaum zu hoffen, aber ich rief: »Mrs O’Leary?«
    Die feindlichen Truppen bewegten sich unruhig. Und dann
    passierte etwas Seltsames. Sie teilten sich, öffneten eine Schneise auf der Straße, als ob etwas hinter ihnen sie dazu zwang.
    Bald gab es entlang der Fifth Avenue eine freie Gasse. Und ganz hinten standen mein Riesenhund und eine kleine Gestalt in
    schwarzer Rüstung.
    »Nico?«, rief ich.
    »RUFF!« Mrs O’Leary sprang auf mich zu und achtete nicht auf
    die knurrenden Monster zu beiden Seiten. Nico schritt vorwärts.
    Die feindliche Armee wich zurück, als ob er den Tod ausstrahlte, was er natürlich auch tat.
    Hinter dem Visier seines Totenkopfhelms lächelte er. »Hab
    deine Mitteilung erhalten. Kann man bei der Party noch
    einsteigen?«
    »Sohn des Hades.« Kronos spuckte auf den Boden. »Liebst du
    den Tod so sehr, dass du ihn erleben möchtest?«
    »Dein Tod«, sagte Nico, »wäre mir ein Vergnügen.«
    »Ich bin unsterblich, du Idiot! Ich bin dem Tartarus entkom-
    men. Du hast hier nichts zu suchen und keine Chance zu
    überleben.«
    Nico zog sein Schwert – neunzig Zentimeter tückisch scharfes
    stygisches Eisen, schwarz wie ein Albtraum. »Das sehe ich
    anders.«
    Der Boden dröhnte. Risse zeigten sich auf der Straße, den Bür-
    gersteigen und an den Seiten der Gebäude. Skeletthände griffen in die Luft, als die Toten sich einen Weg in die Welt der Lebenden suchten. Sie kamen zu Tausenden, und sobald sie aus dem Boden
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    auftauchten, wurden die Monster des Titanen nervös und wichen
    zurück.
    »Stehen bleiben!«, befahl Kronos. »Die Toten können es mit uns nicht aufnehmen.«
    Der Himmel wurde dunkel und kalt und die Schatten verdi-
    chteten sich. Ein raues Kriegshorn erscholl, und als die toten Sold-aten mit Gewehren und Schwertern und Speeren in Stellung gin-
    gen, brauste ein riesiger Streitwagen durch die Fifth Avenue und hielt direkt neben Nico an. Die Pferde waren lebende Schatten, aus Dunkelheit geformt; der Wagen war mit Obsidian und Gold
    verziert und mit schmerzhaften Todesszenen dekoriert. Die Zügel hielt Hades, der Herr der Toten, persönlich, und hinter ihm
    standen Demeter und Persephone.
    Hades trug eine schwarze Rüstung und einen Umhang von der
    Farbe frischen Blutes. Auf seinem bleichen Haupt saß der Helm
    der Finsternis: eine Krone, die puren Schrecken ausstrahlte. Vor meinen Augen änderte sie ihre Form – vom Drachenkopf über einen Kreis aus schwarzen Flammen zu einem Kranz aus Menschen-
    knochen. Aber das eigentlich Unheimliche war etwas anderes: Der Helm griff in meine Gedanken und weckte meine ärgsten Albträume, meine geheimsten Ängste. Ich hätte mich gern in einem
    Loch verkrochen, und ich wusste, dass es der feindlichen Armee genauso ging. Nur Kronos’ Macht und Autorität verhinderten, dass seine Truppen davonstürzten.
    Hades lächelte kalt. »Hallo, Vater. Du siehst … jung aus.«
    »Hades«, knurrte Kronos. »Ich hoffe, du bist mit deinen Damen
    gekommen, um mir den Treueid zu schwören.«
    »Ich fürchte, nein«, sagte Hades seufzend. »Mein Sohn hier hat mich davon überzeugt, dass ich bei meinen Feinden Prioritäten
    setzen sollte.«
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    Er sah mich voller Abscheu an. »Sosehr ich einige Em-
    porkömmlinge unter den Halbgöttern verachte, es wäre nicht so
    gut, wenn der Olymp fiele. Die Streitereien mit meinen
    Geschwistern würden mir fehlen. Und wenn wir uns in einem
    Punkt einig sind – dann, dass du als Vater die pure
    KATASTROPHE warst.«
    »Stimmt«, murmelte Demeter. »Kein Sinn für Landwirtschaft.«
    »Mutter!«, tadelte Persephone. Hades zog sein Schwert, eine
    doppelte Klinge aus stygischem Eisen mit Silberanteilen. »Und jetzt kämpf mit mir! Denn heute wird das Haus des Hades zum Retter des Olymps ausgerufen.«
    »Das hier hält mich nur unnötig auf«, fauchte Kronos.
    Er schlug mit seiner Sense auf den Boden. Ein Riss öffnete sich zu beiden Seiten und zog einen Kreis um das Empire State Building. Eine Mauer aus Kraft stieg schimmernd aus dem Riss auf und trennte Kronos’ Vorhut, meine Freunde und mich von den beiden
    Armeen.
    »Was macht er da?«, murmelte ich.
    »Er siegelt uns ein«, sagte Thalia. »Er reißt die magischen
    Schranken um

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