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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Klump
    Die Brücke zum Olymp löste sich gerade in ihre Bestandteile auf.
    Als wir aus dem Fahrstuhl auf den weißen Marmorübergang
    traten, öffneten sich vor unseren Füßen sofort Risse.
    »Springt!«, sagte Grover, aber er hatte gut reden, schließlich ist er zum Teil eine Bergziege.
    Er hüpfte auf den nächsten Steinquader, während der erste sich unter unseren Füßen schräg legte.
    »Bei den Göttern, ich habe Höhenangst!«, schrie Thalia, als sie und ich lossprangen, aber Annabeth schaffte es nicht mehr. Sie stolperte und schrie: »Percy!«
    Ich packte ihre Hand, als die Steinplatte unter uns abstürzte und zu Staub zerfiel. Eine Sekunde lang dachte ich, Annabeth würde uns beide nach unten reißen; ihre Füße baumelten in der Luft und ihre Hand rutschte ab, bis ich nur noch ihre Finger hielt. Dann packten Grover und Thalia meine Beine und ich fand irgendwie
    neue Kraft. Annabeth würde nicht abstürzen.
    Ich zog sie hoch und wir lagen zitternd auf den Steinen. Ich
    merkte erst, dass wir die Arme umeinander geschlungen hatten, als Annabeth plötzlich erstarrte.
    »Äh, danke«, murmelte sie.
    Ich wollte sagen, »nicht der Rede wert«, aber es klang eher wie
    »äh, ja«.
    »Los, weiter!« Grover zog an meiner Schulter. Annabeth und ich lösten uns voneinander und rannten über die Himmelsbrücke,
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    während sich mehr und mehr Steine auflösten und im leeren Raum verschwanden. Wir hatten gerade den Fuß des Berges erreicht, als der letzte Teil einstürzte.
    Annabeth schaute zum Fahrstuhl zurück, der jetzt nicht mehr zu erreichen war – polierte Metalltüren, die allein in der Luft hingen, sechshundert Stock oberhalb von Manhattan.
    »Wir sitzen fest«, sagte sie. »Ganz allein.«
    »Mäh-hä-hä«, sagte Grover. »Die Verbindung zwischen dem
    Olymp und Amerika löst sich auf. Wenn sie verschwindet …«
    »Diesmal werden die Götter in kein anderes Land weiterziehen«, sagte Thalia. »Das wird das Ende des Olymps sein. Das endgültige Ende.«
    Wir rannten durch die Straßen. Häuser brannten, Statuen waren
    umgestürzt, Bäume in den Parks waren zu Splittern zerlegt. Es sah aus, als hätte irgendwer die Stadt mit einer riesigen Hacke
    angegriffen.
    »Kronos’ Sense«, sagte ich.
    Wir folgten dem verschlungenen Weg zum Palast der Götter. In
    meiner Erinnerung war es nicht so weit gewesen – vielleicht ließ Kronos die Zeit langsamer vergehen, vielleicht hielt mich aber auch nur die Angst zurück. Der gesamte Berggipfel war eine Trümmer-landschaft – so viele prachtvolle Gebäude und Gärten waren
    verschwunden.
    Ein paar zweitrangige Götter und Naturgeister hatten versucht, Kronos aufzuhalten. Ihre Überreste lagen überall auf der Straße herum: Rüstungen, Kleiderfetzen, zerbrochene Schwerter und
    Speere.
    Irgendwo vor uns brüllte Kronos’ Stimme: »Stein um Stein! Das
    war mein Versprechen! STEIN UM STEIN EINREISSEN!«
    Ein weiter Marmortempel mit goldener Kuppel explodierte. Die
    Kuppel flog in die Luft wie der Deckel einer Teekanne und
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    zersprang in eine Milliarde Stücke, dann regneten Scherben auf die Stadt hinab.
    »Das war ein Schrein der Artemis«, knurrte Thalia. »Dafür wird er bezahlen.«
    Wir rannten unter dem Marmorbogen mit den riesigen Statuen
    von Zeus und Hera hindurch, als der gesamte Berg stöhnte und hin und her schaukelte wie ein Schiff im Sturm.
    »Achtung!«, schrie Grover. Der Bogen stürzte ein und ich
    schaute gerade rechtzeitig hoch, um zu sehen, wie eine zwanzig Tonnen schwere verärgerte Hera über uns zusammenbrach. Annabeth und ich wären fast plattgemacht worden, aber Thalia versetzte uns von hinten einen Stoß und wir landeten gerade so eben außerhalb der Gefahrenzone.
    »Thalia!«, schrie Grover.
    Als der Staub sich verzogen hatte und der Berg sich nicht mehr bewegte, war sie zwar noch am Leben, aber ihre Beine waren unter der Statue eingeklemmt.
    Wir versuchten verzweifelt, die Statue anzuheben, doch dafür
    wären mehrere Zyklopen nötig gewesen. Als wir Thalia
    herausziehen wollten, schrie sie vor Schmerz auf.
    »Da hab ich all diese Schlachten überlebt«, knurrte sie. »Und
    dann wirft ein blödes Stück Stein mich um!«
    »Das war Hera«, sagte Annabeth wütend. »Die hat es schon das
    ganze Jahr auf mich abgesehen. Ihre Statue hätte mich umgeb-
    racht, wenn du mich nicht weggestoßen hättest.«
    Thalia schnitt eine Grimasse. »Was soll’s, steht hier nicht rum.
    Ich komm schon zurecht. Los!«
    Wir wollten sie nicht verlassen, aber

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