Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin
zwischen An-
nabeth und mir und ich konnte ihn nicht angreifen, ohne Kronos den Rücken zu kehren.
Grovers Musik nahm eine dringlichere Färbung an. Er ging auf
Annabeth zu, konnte aber nicht schneller laufen, während er
spielte. Gras wuchs aus dem Boden des Thronsaals und winzige
Wurzeln stahlen sich aus den Rissen in den Marmorplatten.
Kronos erhob sich auf ein Knie; seine Haare schwelten und sein Gesicht war von Stromverbrennungen übersät. Er griff nach
seinem Schwert, aber diesmal flog es nicht in seine Hände zurück.
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»Nakamura«, stöhnte er. »Zeit, dich zu beweisen. Du kennst
Jacksons geheime Schwäche. Bring ihn um und ich werde dich
über alle Maßen belohnen!«
Ethans Augen wanderten zu meiner Mitte und ich war sicher,
dass er es wusste. Selbst wenn er mich nicht selbst töten könnte, brauchte er es Kronos nur zu sagen. Ich würde mich nicht für immer verteidigen können.
»Sieh dich um, Ethan«, sagte ich. »Das Ende der Welt. Ist das
die Belohnung, die du dir wünschst? Willst du wirklich, dass alles zerstört wird – das Gute zusammen mit dem Bösen? Einfach
alles? «
Grover hatte Annabeth jetzt fast erreicht. Das Gras auf dem
Boden wurde dichter und die Wurzeln waren fast dreißig Zenti-
meter lang, wie ein struppiger Ziegenbart.
»Es gibt keinen Thron für Nemesis«, murmelte Ethan. »Keinen
Thron für meine Mutter!«
»Stimmt!« Kronos versuchte aufzustehen, brach aber wieder
zusammen. »Mach sie nieder! Sie haben es nicht besser verdient!«
»Du hast gesagt, deine Mom sei die Göttin des Gleichgewichts«, erinnerte ich ihn. »Die zweitrangigen Götter haben sicher etwas Besseres verdient, Ethan, aber totale Zerstörung ist kein
Gleichgewicht. Kronos baut nicht auf. Er zerstört nur.«
Ethan schaute den zischenden Thron des Hephaistos an. Grovers
Musik erklang noch immer und Ethan bewegte sich im Takt, als
fülle die Melodie ihn mit Nostalgie – mit dem Wunsch, einen
schönen Tag zu erleben, irgendwo anders zu sein, nur nicht hier.
Sein einziges Auge blinzelte.
Dann griff er an … aber nicht mich.
Während Kronos noch immer auf den Knien lag, traf Ethans
Schwert den Hals des Titanenherrschers. Der Schlag hätte Kronos sofort töten müssen, aber die Klinge zerbrach. Ethan wurde
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zurückgeschleudert und griff sich an den Bauch: Ein Stück seiner eigenen Klinge war zurückgeprallt und hatte seine Rüstung
durchbohrt.
Kronos kam schwankend auf die Beine und ragte über seinem
Diener auf. »Verrat«, fauchte er.
Grover spielte noch immer und Gras wuchs um Ethans Körper.
Ethan starrte mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an.
»Besseres verdient«, keuchte er. »Wenn sie nur … Throne
hätten …«
Kronos stampfte mit dem Fuß auf und der Boden um Ethan
Nakamura brach auseinander. Der Sohn der Nemesis fiel in einen Spalt und durch das Herz des Berges ins Nichts.
»Der wäre erledigt.« Kronos hob sein Schwert auf. »Und jetzt zu euch.«
Mein einziger Gedanke war, ihn von Annabeth wegzuhalten.
Grover stand neben ihr. Er spielte nicht mehr, sondern flößte ihr Ambrosia ein. Wo immer Kronos stehen blieb, wickelten die
Wurzeln sich um seine Füße, aber Grover hatte zu früh mit seiner Magie aufgehört. Die Wurzeln waren nicht stark genug, um mehr
auszurichten, als den Titanen zu verärgern.
Wir kämpften mitten in der Feuerstelle und wirbelten Kohlen-
stücke und Funken auf. Kronos schlug eine Armlehne vom Thron
des Ares, was ich in Ordnung fand, aber dann drängte er mich zum Thron meines Dads zurück.
»Das ist gut«, sagte Kronos. »Das wird schönes Brennholz für
meine neue Feuerstelle.«
Unsere Klingen trafen in einem Funkenschauer aufeinander.
Kronos war stärker als ich, aber für einen Moment spürte ich die Macht des Ozeans in meinen Armen. Ich stieß Kronos zurück,
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schlug wieder zu und zog Springflut so hart über seinen Brustpanzer, dass ich ein Loch in die himmlische Bronze riss.
Er stampfte wieder mit dem Fuß auf und die Zeit wurde lang-
samer. Ich versuchte anzugreifen, aber ich bewegte mich mit der Geschwindigkeit eines Gletschers. Kronos zog sich in aller Ruhe zurück, um wieder zu Atem zu kommen. Er untersuchte den Riss
in seiner Rüstung, während ich mich vorwärtskämpfte und ihn in Gedanken verfluchte. Er konnte sich so viele Pausen gönnen, wie er brauchte. Er konnte mich nach Lust und Laune mitten in der
Bewegung erstarren lassen. Meine einzige Hoffnung war, dass
diese Anstrengung ihm alle
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