Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
sagte ich. »Und wie kommen wir nach Connecticut? Ich
    könnte Blackjack rufen …«
    »Nein.« Nico sah mich böse an. »Pegasi mögen mich nicht, und
    das beruht ganz auf Gegenseitigkeit. Aber wir müssen auch nicht fliegen.« Er stieß einen Pfiff aus und Mrs O’Leary kam aus dem Wald gesprungen.
    »Deine Freundin hier kann uns helfen.« Nico streichelte ihren
    Kopf. »Du hast noch nie Schattenreisen ausprobiert, oder?«
    »Schattenreisen?«
    Nico flüsterte Mrs O’Leary etwas ins Ohr. Sie legte den Kopf
    schräg und war plötzlich hellwach.
    89/396
    »Spring an Bord«, sagte Nico zu mir.
    Ich war noch nie auf die Idee gekommen, auf einem Hund zu re-
    iten, aber Mrs O’Leary war nun wirklich groß genug. Ich stieg auf ihren Rücken und hielt mich an ihrem Halsband fest.
    »Das wird sie sehr müde machen«, warnte mich Nico. »Deshalb
    darfst du es nicht zu oft tun. Am besten geht es nachts. Alle Schatten sind Teile derselben Substanz. Es gibt nur eine Finsternis, und die Wesen der Unterwelt können sie als Weg oder Pforte nutzen.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte ich.
    »Nein«, sagte Nico. »Ich habe auch lange gebraucht, um es zu
    lernen. Aber Mrs O’Leary kennt sich damit aus. Sag ihr, wohin. Sag ihr, nach Westport, zum Haus von May Castellan.«
    »Du kommst nicht mit?«
    »Keine Sorge«, sagte er. »Wir sehen uns dort.«
    Ich war ein wenig nervös, aber ich beugte mich zu Mrs O’Learys Ohr vor. »Alles klar, altes Mädchen. Äh, kannst du mich nach
    Westport, Connecticut, bringen? Zum Haus von May Castellan?«
    Mrs O’Leary schnupperte in der Luft herum. Sie schaute in den
    finsteren Wald, dann sprang sie vorwärts, voll in eine Eiche.
    Unmittelbar vor dem Aufprall glitten wir in die Schatten, so kalt wie die dunkle Seite des Mondes.

    Meine Plätzchen brennen an
    Ich kann Schattenreisen nicht empfehlen, wenn ihr Angst habt
    a) vor der Dunkelheit,
    b) vor kalten Schauern, die einem über den Rücken laufen,
    c) vor seltsamen Geräuschen,
    d) davor, euch so schnell fortzubewegen, dass euch das Gesicht abgeschält zu werden scheint.
    Mit anderen Worten, ich fand es grauenhaft. Ich konnte plötzlich überhaupt nichts mehr sehen und spürte nur noch Mrs O’Learys
    Fell und meine um die Bronzeglieder ihres Halsbandes geklam-
    merten Finger. Dann lösten die Schatten sich zu einem neuen Bild auf. Wir befanden uns auf einem Felsen in den Wäldern von Connecticut. Jedenfalls sah es so aus, wie ich Connecticut von den wenigen Malen, die ich dort gewesen war, in Erinnerung hatte:
    jede Menge Bäume, niedrige Mauern, große Häuser. Auf der einen Seite des Felsens durchschnitt eine Autobahn eine Schlucht und auf der anderen Seite lag ein Garten. Das Grundstück war riesig –
    und eher Wildnis als Rasen. Darauf stand ein zweistöckiges weißes Gebäude im Kolonialstil. Obwohl auf der anderen Seite des Hügels die Autobahn vorbeiführte, schien es mitten im Nirgendwo zu liegen. Hinter dem Küchenfenster konnte ich ein Licht brennen se-
    hen. Eine verrostete alte Schaukel stand unter einem Apfelbaum.
    91/396
    Ich konnte mir nicht vorstellen, in so einem Haus zu leben, mit einem echten Garten und allem. Ich hatte mein ganzes Leben in
    winzigen Wohnungen oder Internaten verbracht. Wenn Luke hier
    zu Hause war, dann hätte ich gern gewusst, warum er jemals
    weggewollt hatte.
    Mrs O’Leary stolperte. Mir fiel ein, was Nico darüber gesagt
    hatte, dass Schattenreisen sie so müde machten, und rutschte von ihrem Rücken. Sie stieß ein lautes Gähnen aus, bei dem sie ihre Zähne zeigte und sogar einen Tyrannosaurus Rex in Panik versetzt hätte, dann drehte sie sich einmal um sich selbst und ließ sich so schwer zu Boden fallen, dass alles bebte.
    Nico erschien gleich rechts von mir, es sah so aus, als ob die Schatten sich verdunkelt und ihn erschaffen hätten. Er stolperte, aber ich fasste ihn am Arm.
    »Ist schon gut«, brachte er heraus und rieb sich die Augen.
    »Wie hast du das geschafft?«
    »Übung. Bin ein paar Mal gegen Mauern geknallt. Ein paar Mal
    aus Versehen in China gelandet.«
    Mrs O’Leary fing an zu schnarchen. Ohne das Dröhnen des
    Verkehrs hinter uns hätte sie sicher die ganze Gegend geweckt.
    »Willst du auch ein Nickerchen machen?«, fragte ich Nico.
    Er schüttelte den Kopf. »Nach meiner ersten Schattenreise war
    ich eine Woche lang erledigt. Jetzt macht es mich nur ein wenig benommen, aber mehr als ein- oder zweimal pro Nacht schaffe ich es trotzdem nicht. Mrs O’Leary geht sicher erst mal

Weitere Kostenlose Bücher