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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Rosen, Tulpen, Klee.
    Die Frau, die zwischen ihnen stand, war eindeutig Persephones
    Mutter. Sie hatte die gleichen Haare und Augen, sah jedoch älter und strenger aus. Ihr Kleid war golden, in der Farbe eines Weizen-feldes. Sie hatte es mit getrockneten Gräsern umwickelt und ich musste an einen geflochtenen Korb denken. Ich konnte mir vorstellen, dass sie ganz schönen Ärger haben würde, wenn jemand
    neben ihr ein Streichholz anzündete.
    »Hmmmph«, sagte die ältere Frau. »Halbgötter. Die haben uns
    gerade noch gefehlt.«
    Neben mir fiel Nico auf die Knie. Ich sehnte mich nach meinem
    Schwert, um ihm seinen blöden Kopf abzuhacken. Leider war
    Springflut noch immer irgendwo draußen in den Feldern.
    »Vater«, sagte Nico. »Ich habe deinen Wunsch erfüllt.«
    »Hast ja auch lange genug dafür gebraucht«, grummelte Hades.
    »Deine Schwester hätte bessere Arbeit geleistet.«
    Nico ließ den Kopf sinken. Wenn ich nicht so wütend auf ihn
    gewesen wäre, hätte er mir leidgetan.
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    Ich starrte den Gott der Toten wütend an. »Was wollt Ihr,
    Hades?«
    »Reden natürlich.« Der Gott verzog seinen Mund zu einem
    grausamen Lächeln. »Hat Nico dir das nicht gesagt?«
    »Der ganze Einsatz war also eine Lüge. Nico hat mich herge-
    lockt, damit ich umgebracht werden kann.«
    »Aber nicht doch«, sagte Hades. »Ich fürchte, Nico war es ganz ernst damit, dass er dir helfen wollte. Dieser Knabe ist so ehrlich, wie er blöd ist. Ich habe ihn einfach überredet, einen kleinen Um-weg einzulegen und dich vorher herzubringen.«
    »Vater«, sagte Nico. »Du hast mir versprochen, dass Percy
    nichts passiert. Du hast gesagt, wenn ich ihn herbringe, dann
    erzählst du mir von meiner Vergangenheit – von meiner Mutter.«
    Persephone seufzte dramatisch. »Können wir bitte in meiner An-
    wesenheit nicht über diese Frau sprechen?«
    »Tut mir leid, Liebste«, sagte Hades. »Ich musste dem Jungen
    doch irgendwas versprechen.«
    Die ältere Dame schnaubte. »Ich habe dich gewarnt, Tochter.
    Dieser Hallodri von Hades taugt nichts. Du hättest den Gott der Ärzte oder den Gott der Rechtsanwälte heiraten können, aber
    neiiiiiiin. Du musstest ja den Granatapfel essen.«
    »Mutter …«
    »Und in der Unterwelt hängen bleiben!«
    »Mutter, bitte …«
    »Und jetzt ist schon August, aber kommst du nach Hause wie
    verabredet? Denkst du denn überhaupt je an deine arme einsame
    Mutter?«
    »DEMETER!«, brüllte Hades. »Das reicht jetzt. Du bist immer-
    hin ein Gast in meinem Haus.«
    »Ach, in deinem Haus, ja? Du nennst dieses Loch ein Haus?
    Lässt meine Tochter in diesem dunklen, feuchten …«
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    »Ich hab es dir doch gesagt«, sagte Hades und knirschte mit den Zähnen. »In der Welt oben herrscht Krieg. Hier bei mir seid ihr immerhin sicher.«
    »Verzeihung«, schaltete ich mich ein. »Wenn Ihr mich sowieso
    umbringen wollt, könnten wir es dann nicht einfach hinter uns
    bringen?«
    Alle drei Gottheiten starrten mich an.
    »Na, der hat ja Schneid«, meinte Demeter.
    »Allerdings«, sagte Hades zustimmend. »Ich würde ihn gern
    umbringen.«
    »Vater!«, sagte Nico. »Du hast versprochen …«
    »Mein Gatte, wir haben doch darüber geredet«, sagte
    Persephone tadelnd. »Du kannst nicht jeden Helden einäschern.
    Außerdem hat er Mut. Das gefällt mir.«
    Hades verdrehte die Augen. »Dieser Orpheus hat dir auch ge-
    fallen, und sieh dir an, was dabei rausgekommen ist. Lass mich ihn umbringen, nur ein kleines bisschen.«
    »Vater, du hast es versprochen«, sagte Nico. »Du hast gesagt, du wolltest nur mit ihm reden. Und wenn ich ihn herholte, würdest du alles erklären.«
    Hades schaute düster drein und strich die Falten seiner
    Gewänder glatt. »Und das werde ich auch. Deine Mutter – was soll ich dir sagen? Sie war eine wunderbare Frau.« Er schaute verlegen zu Persephone hinüber. »Verzeih mir, meine Liebe. Ich meine, für eine Sterbliche natürlich. Ihr Name war Maria di Angelo. Sie kam aus Venedig, aber ihr Vater lebte als Diplomat in Washington. Dort bin ich ihr begegnet. Als du und deine Schwester klein wart, war es nicht so gut, ein Kind des Hades zu sein. Der Zweite Weltkrieg tobte. Einige von meinen, äh, anderen Kindern führten die Verlierer-seite an. Und da fand ich es besser, euch aus der Gefahrenzone herauszuholen.«
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    »Und deshalb hast du uns im Lotos Hotel versteckt?«
    Hades zuckte mit den Schultern. »Ihr seid nicht gealtert. Euch war nicht klar, dass die Zeit verging. Ich habe auf den

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