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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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richtig zu mir gekommen war, presste ich Nico schon mit der Schwertspitze an der Kehle auf den Zellenboden.
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    »Will … dich … retten«, würgte er heraus.
    Vor Wut war ich ganz schnell wach. »Ach ja? Und warum sollte
    ich dir vertrauen?«
    »Keine … Wahl?«, presste er hervor.
    Ich wünschte, er hätte nicht so etwas absolut Logisches gesagt.
    Ich ließ ihn los.
    Nico rollte sich zu einem Ball zusammen und würgte lauthals,
    während sein Hals sich erholte. Endlich stand er auf und musterte misstrauisch mein Schwert. Seine eigene Klinge steckte in der
    Scheide. Ich nahm an, wenn er mich hätte umbringen wollen, hätte er das erledigen können, als ich noch schlief. Aber ich hatte
    trotzdem kein Vertrauen zu ihm.
    »Wir müssen raus hier«, sagte er.
    »Warum?«, fragte ich. »Möchte dein Dad noch mal mit mir
    reden?«
    Er wand sich. »Percy, ich schwöre beim Styx, ich hatte keine Ahnung, was er vorhatte.«
    »Du kennst doch deinen Dad!«
    »Er hat mich ausgetrickst. Er hatte versprochen …« Nico hob die Hände. »Hör mal … zuerst müssen wir weg hier. Ich hab den
    Wachen ein Schlafmittel gegeben, aber die Wirkung wird nicht von Dauer sein.«
    Wieder hätte ich ihn gern erwürgt. Leider hatte er Recht. Wir
    hatten keine Zeit, um uns zu streiten, und allein konnte ich nicht entkommen. Er zeigte auf die Wand. Ein Teil verschwand und legte einen Gang frei.
    »Na los.« Nico ging vor mir her.
    Ich wünschte mir Annabeths Tarnkappe herbei, aber ich hätte
    sie gar nicht gebraucht. Immer wenn wir zu einem Skelettposten kamen, zeigte Nico einfach auf ihn und die glühenden Augen wurden trübe. Leider schien Nico immer müder zu werden, je häufiger 131/396
    er das machte. Wir gingen durch ein Labyrinth aus Gängen, in denen es von Wachen nur so wimmelte. Als wir eine Küche voller Skelettköche und -küchenhilfen erreichten, musste ich Nico fast schon tragen. Er schaffte es, alle Toten einschlafen zu lassen, aber er wurde dabei selbst fast ohnmächtig. Ich zog ihn durch den Dienst-boteneingang hinaus auf den Asphodeliengrund.
    Ich war fast schon erleichtert, aber dann hörte ich oben in der Burg Bronzegongs hallen.
    »Alarm«, murmelte Nico schläfrig.
    »Und was machen wir jetzt?«
    Er gähnte und runzelte dann die Stirn, als ob er versuchte, sich zu erinnern. »Wie wäre es mit … rennen?«
    Mit einem verpennten Hadeskind wegzurennen kam mir vor wie
    ein Dreibeinlauf mit einer Puppe, die so groß war wie ich. Ich zerrte ihn hinter mir her und hielt das Schwert gezückt vor mich. Die Geister der Toten wichen aus, als wäre die himmlische Bronze ein loderndes Feuer.
    Die Gongs dröhnten über die Felder. Vor uns ragten die Mauern
    von Erebos auf, aber je länger wir unterwegs waren, desto weiter schienen sie entfernt zu sein. Ich brach fast vor Erschöpfung
    zusammen, als ich ein vertrautes »WUFF« hörte.
    Mrs O’Leary kam aus dem Nirgendwo angesprungen, drehte
    Kreise um uns und wollte unbedingt spielen.
    »Braves Mädchen«, sagte ich. »Kannst du uns zum Styx
    tragen?«
    Das Wort »Styx« versetzte sie in Aufregung. Vermutlich dachte
    sie, das sei etwas Essbares. Sie sprang einige Male in die Höhe und jagte ihren Schwanz, nur um ihm zu zeigen, wer hier das Sagen
    hatte, aber dann beruhigte sie sich so weit, dass ich Nico auf ihren Rücken schieben konnte. Ich kletterte hinterher und sie rannte auf 132/396
    die Tore zu. Sie sprang ganz einfach über die DIREKTER-TOD-
    Schlange und die Wachen liefen auseinander. Neuer Alarm dröh-
    nte los. Zerberus bellte, aber er hörte sich eher aufgeregt als wütend an, als wollte er sagen: »Darf ich mitspielen?«
    Glücklicherweise lief er aber nicht hinter uns her und Mrs.
    O’Leary rannte immer weiter. Sie blieb erst stehen, als sie weit den Fluss hochgelaufen war und die Feuer von Erebos im Zwielicht verschwunden waren.
    Nico ließ sich von Mrs O’Learys Rücken gleiten und fiel wie ein Sack auf den schwarzen Sand.
    Ich zog ein Stück Ambrosia hervor – das gehörte zu der Notra-
    tion, die ich immer bei mir habe. Es war ein wenig zerbröselt, aber Nico zerkaute es.
    »Ah«, murmelte er. »Besser.«
    »Deine Kräfte zehren dich aus«, sagte ich.
    Er nickte verschlafen. »Auf große Kraft … folgt ein großes Bedürfnis nach Schlaf. Weck mich später.«
    »Nichts da, du Zombietrottel.« Ich packte ihn, ehe er wieder
    einschlafen konnte. »Wir sind am Fluss. Du musst mir sagen, was ich tun soll.«
    Ich fütterte ihn mit meinem restlichen Ambrosia, was

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