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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Fenster, nicht einmal eine Tür. Die Skelettwachen schoben mich einfach durch eine
    Mauer, und die wurde hinter mir wieder fest. Ich war nicht sicher, ob überhaupt irgendwo Luft in die Zelle kam. Vermutlich nicht.
    Hades’ Kerker waren für Tote bestimmt, und Tote atmen nicht.
    Also konnte ich das mit den fünfzig oder sechzig Jahren auch vergessen; ich würde in fünfzig oder sechzig Minuten tot sein. Und wenn Hades nicht gelogen hatte, würde in New York gegen Abend
    eine riesige Falle zuschnappen, und es gab rein gar nichts, was ich dagegen tun könnte.
    Ich setzte mich auf den kalten Steinboden und fühlte mich ein-
    fach elend.
    Ich kann mich nicht erinnern, dass ich eingenickt bin, aber es war schließlich schon gegen sieben Uhr morgens, Sterblichenzeit, und ich hatte ganz schön was durchgemacht.
    Ich träumte, dass ich auf der Veranda von Rachels Strandhaus in St. Thomas saß. Die Sonne ging über der Karibik auf. Das Meer war von Dutzenden von bewaldeten Inseln betupft und weiße Segel
    durchschnitten das Wasser. Als ich die salzige Luft roch, fragte ich mich, ob ich den Ozean wohl jemals wiedersehen würde.
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    Rachels Eltern saßen am Tisch, während ihr persönlicher Koch
    ihnen Omelettes zubereitete. Mr Dare trug einen weißen Leinenanzug und las das Wall Street Journal. Die Dame ihm gegenüber war vermutlich Mrs Dare, aber von ihr konnte ich nur schockrosa
    Fingernägel und den Umschlag ihres exklusiven Reisemagazins sehen. Warum sie über Urlaub las, während sie Urlaub machte,
    wusste ich nicht.
    Rachel stand am Verandageländer und seufzte. Sie trug Bermu-
    dashorts und ihr Van-Gogh-T-Shirt. (Klar, Rachel hatte versucht, mir so allerlei über Kunst beizubringen, aber ihr braucht gar nicht erst beeindruckt zu tun. Ich konnte mich nur an den Namen dieses Typen erinnern, weil er sich das Ohr abgeschnitten hatte.)
    Ich fragte mich, ob sie wohl an mich dachte und ob sie es sehr schade fand, dass ich nicht mitgekommen war. Ich weiß, dass zumindest ich das sehr schade fand.
    Dann änderte sich die Szene. Ich war in St. Louis und stand unten in der Stadt unter dem Brückenbogen. Ich war schon einmal
    dort gewesen. Genauer gesagt war ich dort mal fast zu Tode
    gestürzt.
    Über der Stadt tobte ein Gewitter – ich sah eine Wand aus tiefem Schwarz mit Blitzen, die den Himmel zerfetzten. Einige Blocks
    weiter sammelten sich jede Menge Feuerwehrwagen mit
    blinkendem Blaulicht. Eine Staubsäule stieg von einem Schut-
    thaufen auf, in dem ich einen eingestürzten Wolkenkratzer
    erkannte.
    Eine Reporterin, die in meiner Nähe stand, schrie in ihr Mik-
    rofon: »Von Behördenseite wird das als Statikproblem bezeichnet, Dan, aber niemand scheint zu wissen, ob der Sturm etwas damit zu tun hat.«
    Wind riss an ihren Haaren. Die Temperatur sank rasch, um
    mindestens zehn Grad, nur seit ich hier stand.
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    »Zum Glück war das Gebäude leer und sollte abgerissen wer-
    den«, sagte sie. »Die Polizei hat alle Häuser in der Nähe evakuiert, aus Angst, der Einsturz könnte zu weiteren …«
    Sie kam ins Stocken, als ein gewaltiges Knurren den Himmel zu
    zerreißen schien. Ein greller Blitz traf den Mittelpunkt der Finsternis und die gesamte Stadt bebte. Die Luft glühte und jedes Haar an meinem Körper sträubte sich. Der Blitzschlag war so
    mächtig gewesen, dass es nur eine Erklärung gab: Es war Zeus’
    Herrscherblitz. Er hätte sein Ziel eigentlich zu Staub zerfallen lassen müssen, aber die dunkle Wolke zog sich nur zuckend
    zurück. Eine von Rauch umwaberte Faust tauchte aus den Wolken
    auf. Sie zerschlug noch einen Turm und das Ding fiel in sich
    zusammen wie etwas, das Kinder mit einem Baukasten errichtet
    haben.
    Die Reporterin schrie auf. Menschen rannten durch die Straßen.
    Blaulicht flackerte. Ich sah einen silbernen Streifen am Himmel –
    ein von Rentieren gezogener Wagen, aber der wurde nicht vom
    Weihnachtsmann gelenkt, sondern von Artemis, die auf dem
    Sturm ritt und Mondlichtpfeile in die Dunkelheit abgab. Ein feuriger goldener Komet kreuzte ihren Weg … vielleicht ihr Bruder
    Apollo.
    Eins stand fest: Typhon hatte den Mississippi erreicht. Er hatte die halben USA durchkreuzt und eine Schneise der Zerstörung
    geschlagen, und die Götter konnten seinen Vormarsch höchstens
    verlangsamen.
    Der Berg aus Finsternis ragte über mir auf. Gerade drohte mich ein Fuß von der Größe des Yankee-Stadions zu zertreten, als eine Stimme zischte: »Percy!«
    Ich schlug blindlings zu. Noch ehe ich

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