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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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des Hades heran.
    »He«, sagte ich. »Die Tore liegen längst hinter uns. Wohin …?«
    Mrs O’Leary knurrte. Ein Schatten tauchte über uns auf – etwas Dunkles und Kaltes, das nach Tod stank. Es ließ sich fallen und landete auf einer Pappel.
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    Leider erkannte ich sie sofort. Sie hatte ein verschrumpeltes
    Gesicht und trug einen grausigen blauen Strickhut und ein zerknit-tertes Samtkleid. Lederne Fledermausflügel öffneten sich auf ihrem Rücken. Ihre Füße hatten scharfe Krallen und in den Messingk-lauen ihrer Hände hielt sie eine flammende Peitsche und eine
    Handtasche mit Paisleymuster.
    »Mrs Dodds«, sagte ich.
    Sie bleckte ihre Fangzähne. »Nett, dich mal wieder zu sehen,
    Süßer.«
    Ihre beiden Schwestern – die anderen Furien – stießen auf uns
    herab und ließen sich neben ihr in den Zweigen der Pappel nieder.
    »Du kennst Alekto?«, fragte Nico mich.
    »Wenn du die alte Hexe in der Mitte meinst, ja«, sagte ich. »Die war mal meine Mathelehrerin.«
    Nico nickte, als ob ihn das überhaupt nicht überraschte. »Ich
    habe getan, was mein Vater verlangt hat. Führt uns in den Palast.«
    Ich erstarrte. »Moment mal, Nico. Was hast du …?«
    »Ich fürchte, das hier ist meine neue Spur, Percy. Mein Vater hat mir Informationen über meine Familie versprochen, aber er will dich sehen, ehe wir es mit dem Fluss versuchen. Tut mir leid.«
    »Du hast mich betrogen? « Ich war so wütend, dass ich nicht denken konnte. Ich holte aus, aber die Furien waren schneller.
    Zwei ließen sich aus dem Baum fallen und hoben mich an den Ar-
    men hoch. Mein Schwert fiel mir aus der Hand und ehe ich wusste, wie mir geschah, baumelte ich zwanzig Meter hoch in der Luft.
    »Wehr dich lieber nicht, Süßer«, gackerte meine alte Mathelehrerin mir ins Ohr. »Ich würde dich nur sehr ungern fallen lassen.«
    Mrs O’Leary bellte wütend und sprang nach mir, aber wir waren
    zu hoch.
    »Ruf Mrs O’Leary zur Ordnung«, sagte Nico mahnend. Er
    schwebte in meiner Nähe in den Klauen der dritten Furie. »Ich
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    möchte nicht, dass ihr etwas passiert. Mein Vater wartet, Percy. Er will nur reden.«
    Ich hätte Mrs O’Leary gern auf Nico gehetzt, aber das hätte
    nichts gebracht, und in einem Punkt hatte Nico Recht: Meinem
    Hund könnte etwas passieren, wenn er sich mit den Furien anlegte.
    Ich knirschte mit den Zähnen. »Mrs O’Leary, runter. Ist schon
    gut, Mädchen.« Sie fiepte und drehte sich um sich selbst, während sie zu mir hochschaute.
    »Alles klar, Verräter«, knurrte ich Nico an. »Du hast gewonnen.
    Also bring mich in diesen blöden Palast.«
    Alekto ließ mich mitten im Palastgarten wie einen Sack voller
    Rüben fallen.
    Der Garten war auf unheimliche Weise schön. Weiße Baum-
    skelette wuchsen aus Marmorbecken. Blumenbeete quollen über
    von goldenen Pflanzen und Edelsteinen. Zwei Thronsessel, einer aus Knochen und einer aus Silber, standen mit Blick auf den Asphodeliengrund auf der Galerie. Es hätte ein netter Ort sein
    können, um dort einen Samstagmorgen zu verbringen, wenn nicht
    der Schwefelgestank und das Geschrei der gequälten Seelen in der Ferne gewesen wären.
    Skelettkrieger bewachten den einzigen Eingang. Sie trugen zer-
    fetzte Tarnanzüge der U. S. Army und Sturmgewehre.
    Die dritte Furie stellte Nico neben mir ab. Dann ließen sich alle drei oben auf den Knochenthron nieder. Ich unterdrückte den
    Wunsch, Nico zu erwürgen. Sie würden mich ja doch daran
    hindern. Ich musste auf meine Rache warten.
    Ich starrte die leeren Thronsessel an und wartete darauf, dass etwas geschah. Dann schimmerte die Luft. Drei Gestalten erschien-en – Hades und Persephone und eine ältere Frau, die zwischen
    ihnen stand. Die drei schienen sich gerade zu streiten.
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    »Ich habe doch gesagt, der Kerl taugt nichts!«, schimpfte die
    ältere Frau.
    »Mutter!«, sagte Persephone.
    »Wir haben Besuch!«, kläffte Hades. »Bitte!«
    Hades, einer von den Göttern, die ich am wenigsten mochte,
    strich seine schwarzen Gewänder glatt, die mit den entsetzten
    Gesichtern der Verdammten bedeckt waren. Er hatte sehr bleiche Haut und die stechenden Augen eines Irren.
    »Percy Jackson«, sagte er zufrieden. »Endlich.«
    Persephone musterte mich neugierig. Ich hatte sie im Winter
    einmal gesehen, aber jetzt im Sommer sah sie aus wie eine ganz andere Göttin. Sie hatte glänzende schwarze Haare und warme
    braune Augen. Ihr Kleid funkelte in vielen Farben. Die Blumen-
    muster im Stoff wuchsen und blühten –

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