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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Medusenkopf in seiner Mitte war so entsetzlich, dass alle Camper zurückwichen.
    Die Jägerinnen marschierten die Straße hinab, gefolgt von ihren Wölfen und Falken, und ich hatte das Gefühl, dass der Lincoln
    Tunnel fürs Erste gesichert sein würde.
    »Den Göttern sei Dank«, sagte Annabeth. »Aber wenn wir die
    Flüsse nicht von diesen Booten frei halten, hilft es auch nichts, die Brücken und Tunnel zu bewachen.«
    »Da hast du Recht«, sagte ich.
    Ich sah die Camper an, und alle sahen düster und entschlossen
    aus. Ich versuchte, nicht daran zu denken, dass ich sie vielleicht zum letzten Mal alle zusammen sah.
    »Ihr seid die größten Heldinnen und Helden dieses
    Jahrtausends«, sagte ich zu ihnen. »Es spielt keine Rolle, wie viele Monster euch angreifen. Kämpft mit aller Kraft, dann werden wir siegen!« Ich hob Springflut und brüllte: »FÜR DEN OLYMP!«
    Sie brüllten zurück und unsere vierzig Stimmen hallten von den Gebäuden wider. Für einen Moment hörte es sich mutig an,
    verebbte dann aber sehr schnell im Schweigen von zehn Millionen schlafenden New Yorkern.
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    Annabeth und ich hätten bei den Autos freie Auswahl gehabt, aber sie waren alle Stoßstange an Stoßstange im Verkehrschaos eingeklemmt. Kein Motor lief, was ich seltsam fand. Offenbar hatten die Fahrer noch genug Zeit gehabt, den Motor auszuschalten, ehe sie eingeschlafen waren. Oder vielleicht besaß Morpheus auch die
    Macht, Motoren einschlafen zu lassen. Die meisten Fahrer hatten anscheinend versucht, an den Straßenrand zu fahren, als sie die Ohnmacht kommen spürten, aber trotzdem waren die Straßen
    vollkommen verstopft.
    Endlich fanden wir einen bewusstlosen Kurier, der an einer
    Klinkerwand lehnte und noch immer rittlings auf seiner roten
    Vespa saß. Wir zogen ihn vom Sitz und legten ihn auf den
    Bürgersteig.
    »Tut mir leid, Kumpel«, sagte ich. Wenn ich Glück hätte, würde ich ihm seine Vespa zurückbringen können. Wenn nicht, würde es auch keine Rolle spielen, denn die Stadt würde zerstört werden.
    Ich fuhr und Annabeth saß hinter mir und hielt sich an mir fest.
    Wir fuhren im Zickzack den Broadway entlang und unser Motor
    brummte laut in der gespenstischen Stille. Das Einzige, was wir hörten, war ab und zu ein klingelndes Handy – sie schienen sich gegenseitig anzurufen, als ob New York in einen riesigen elektron-ischen Vogelpark verwandelt worden wäre.
    Wir kamen nur langsam vorwärts. Immer wieder stießen wir auf
    Fußgänger, die direkt vor einem Auto eingeschlafen waren, und wir brachten sie sicherheitshalber auf den Bürgersteig. Einmal hielten wir an, um ein Feuer in einer Brezelbude zu löschen, und einige Minuten darauf mussten wir einen Kinderwagen retten, der ziellos die Straße hinunterrollte. Es stellte sich heraus, dass kein Baby darin lag, sondern ein schlafender Pudel. Im Ernst. Wir stellten den Kinderwagen in einen Hauseingang und fuhren weiter.
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    Wir kamen gerade am Madison Square Park vorbei, als Anna-
    beth sagte: »Fahr mal an den Straßenrand.«
    Ich hielt in der Mitte der East 23rd Street. Annabeth sprang ab und rannte auf den Park zu. Als ich sie eingeholt hatte, starrte sie eine Bronzestatue auf einem roten Marmorsockel an. Ich war vermutlich schon eine Million Mal an ihr vorbeigekommen, hatte sie mir aber nie richtig angesehen.
    Der Typ saß in einem Sessel und hatte die Beine überein-
    andergeschlagen. Er trug einen altmodischen Anzug – wie Abra-
    ham Lincoln oder so, mit einer Halsbinde und langen
    Rockschößen. Unter seinem Sessel waren etliche Bronzebücher
    aufgetürmt. In der einen Hand hielt er eine Schreibfeder und in der anderen einen großen metallenen Pergamentbogen.
    »Was interessiert uns …« Ich las mit zusammengekniffenen Au-
    gen den Namen auf dem Sockel. »… William H. Steward?«
    »Seward«, korrigierte Annabeth. »Er war mal Gouverneur von
    New York. Ein zweitrangiger Halbgott – Sohn der Hebe, glaube
    ich. Aber das spielt keine Rolle. Mir geht es um die Statue.«
    Sie kletterte auf eine Parkbank und musterte den unteren Teil
    der Statue.
    »Behaupte ja nicht, der ist ein Automaton«, sagte ich.
    Annabeth lächelte. »Wie ich mittlerweile weiß, sind die meisten Statuen hier in der Stadt welche. Dädalus hat sie aufgestellt, für den Fall, dass er mal eine Armee braucht.«
    »Um den Olymp anzugreifen oder um ihn zu verteidigen?«
    Annabeth zuckte mit den Schultern. »Egal was. Das war Plan 23.
    Man braucht nur eine Statue zu aktivieren, die dann

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