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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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ihre Brüder in der ganzen Stadt aufweckt, bis die Armee vollständig ist. Es ist aber gefährlich. Du weißt ja, wie unberechenbar so ein Automaton sein kann.«
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    »Oh ja«, sagte ich. Damit hatten wir schon allerlei schlechte Erfahrungen gemacht. »Du hast wirklich vor, den zu aktivieren?«
    »Ich habe Dädalus’ Notizen«, sagte sie. »Ich glaube, ich kann …
    Ah, hier ist es.«
    Sie drückte auf Sewards Stiefelspitze und die Statue erhob sich, Feder und Pergament noch immer in der Hand.
    »Was hat er vor?«, murmelte ich. »Notizen machen?«
    »Pst«, sagte Annabeth. »Hallo, William.«
    »Bill«, schlug ich vor.
    »Bill … ach, halt die Klappe«, sagte Annabeth zu mir. Die Statue legte den Kopf schräg und sah uns mit blanken Metallaugen an.
    Annabeth räusperte sich. »Hallo, äh, Gouverneur Seward. Be-
    fehlsfolge:
    Dädalus 23.
    Manhattan
    verteidigen.
    Aktivierung
    starten.«
    Seward sprang von seinem Sockel. Er prallte so hart auf den
    Boden auf, dass der Bürgersteig unter seinen Stiefeln zersplitterte.
    Dann stolzierte er mit hallenden Schritten in Richtung Osten
    davon.
    »Vermutlich wird er Konfuzius aufwecken«, tippte Annabeth.
    »Was?«, fragte ich.
    »Noch eine Statue, auf der Division Street. Jetzt wecken sie sich nach und nach gegenseitig auf, bis alle aktiviert sind.«
    »Und dann?«
    »Dann verteidigen sie hoffentlich Manhattan.«
    »Wissen sie, dass nicht wir der Feind sind?«
    »Ich glaube schon.«
    »Wie beruhigend.« Ich dachte an die vielen Bronzestatuen in
    den Parks, auf den Plätzen und in den Gebäuden von New York. Es mussten Hunderte sein oder sogar Tausende.
    Dann explodierte am Abendhimmel eine Kugel aus grünem
    Licht. Griechisches Feuer, irgendwo über dem East River.
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    »Wir müssen uns beeilen«, sagte ich. Und wir rannten zurück
    zur Vespa.
    Wir hielten vor dem Battery Park, am unteren Ende von Manhat-
    tan, wo Hudson und East River zusammenfließen und in die Bucht münden.
    »Warte hier«, sagte ich zu Annabeth.
    »Percy, du solltest nicht allein gehen.«
    »Okay, wenn du unter Wasser atmen kannst …«
    Sie seufzte. »Manchmal nervst du ganz schön.«
    »Wenn ich Recht habe, meinst du? Mir passiert schon nichts.
    Auf mir liegt jetzt der Fluch des Achilles. Ich bin unbesiegbar und so.«
    Annabeth wirkte nicht überzeugt. »Sei trotzdem vorsichtig. Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Ich meine, weil wir dich in der Schlacht brauchen.«
    Ich grinste. »Bin gleich wieder da.«
    Ich kletterte zum Ufer hinab und watete in das Wasser.
    Nur zur Info für euch Nicht-Meeresgott-Leute – geht im Hafen
    von New York lieber nicht schwimmen. Er ist vielleicht nicht mehr so verdreckt, wie als meine Mom jung war, aber das Wasser würde euch vermutlich immer noch ein drittes Auge oder spätere
    Mutantenkinder verpassen.
    Ich tauchte in den Schlamm, ließ mich auf den Boden sinken
    und versuchte die Stelle zu finden, wo die Strömung von beiden Flüssen gleich stark war – wo sie sich trafen, um die Bucht zu bilden. Es schien mir logisch, dass ich dort ihre Aufmerksamkeit am besten erregen könnte. »HE!«, rief ich mit meiner besten Un-terwasserstimme. »Ich hab gehört, ihr seid so verdreckt, dass es euch peinlich ist, eure Gesichter zu zeigen. Stimmt das?«
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    Eine kalte Strömung wogte durch die Bucht und wirbelte dabei
    Wolken aus Abfällen und Schlamm auf.
    »Ich habe gehört, dass der East River giftiger ist«, sagte ich dann. »Aber dass der Hudson mehr stinkt. Oder ist es
    umgekehrt?«
    Das Wasser schimmerte. Etwas Mächtiges und Wütendes beo-
    bachtete mich jetzt. Ich konnte seine Anwesenheit spüren … oder vielleicht waren es auch zwei Anwesenheiten.
    Ich hatte Angst, mich mit den Beleidigungen vergaloppiert zu
    haben. Was, wenn sie mich einfach hochgehen ließen, ohne sich zu zeigen? Andererseits waren es New Yorker Flussgottheiten. Ich
    ging
    davon
    aus,
    dass
    es
    eher
    ihrer
    Natur
    entsprach
    zurückzumotzen.
    Und richtig, vor mir erhoben sich zwei riesige Gestalten. Auf den ersten Blick waren es einfach zwei dunkelbraune Schlammsäulen, dichter als das Wasser, das sie umgab. Dann wuchsen ihnen Beine, Arme und verärgerte Gesichter.
    Das Wesen auf der linken Seite sah einem Telchinen beunruhi-
    gend ähnlich. Es hatte ein Wolfsgesicht und sein Körper war ein wenig seehundshaft – glatt und schwarz mit Flossenhänden und -
    füßen. Seine Augen glühten in einem verstrahlten Grün.
    Der Typ rechts sah eher menschlich aus. Er trug Lumpen

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