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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Zeit vor dem Spiegel.«
    »Percy!«, rief Annabeth. Sie sah noch immer den Schild an.
    »Schau mal her.«
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    Das Bronzebild zeigte den Long Island Sound bei La Guardia.
    Eine Flotte aus einem Dutzend Schnellbooten jagte durch das
    dunkle Wasser auf Manhattan zu. Jedes Boot war vollbesetzt mit Halbgöttern in kompletter griechischer Rüstung. Hinten am ersten Boot wehte ein lila Banner mit einer schwarzen Sense im
    Fahrtwind. Ich hatte es noch nie gesehen, aber es war nicht schwer zu erkennen: die Kriegsflagge des Kronos.
    »Sieh dir mal die Ufer von Manhattan an«, sagte ich. »Schnell.«
    Annabeth ließ sich den Süden des Hafens zeigen. Eine Staten-
    Island-Fähre durchpflügte bei Ellis Island die Wellen. An Deck drängten sich Dracaenae und eine ganze Meute von Höllenhunden. Vor dem Schiff schwammen Tiere, die ich zuerst für Delphine hielt. Dann sah ich ihre Hundegesichter und die Schwerter an
    ihren Bäuchen und begriff, dass es Telchinen waren –
    Seedämonen.
    Wieder änderte sich das Bild: die Küste von New Jersey, gleich beim Eingang zum Lincoln Tunnel. Hundert Monster aller Art
    marschierten an dem zum Stillstand gekommenen Verkehr vorbei:
    Riesen mit Keulen, schurkige Zyklopen, feuerspeiende Drachen
    und zu allem Überfluss ein Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg, ein Sherman, der die Autos einfach beiseiteschob, als er in den Tunnel dröhnte.
    »Was ist mit den Sterblichen außerhalb von Manhattan?«, fragte ich. »Schläft der ganze Bundesstaat?«
    Annabeth runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, aber es ist irgendwie seltsam. Wenn diese Bilder stimmen, schläft ganz Man-
    hattan. Dann kommt eine Zone mit einem Radius von etwa siebzig Kilometern um die Halbinsel, in der die Zeit sehr, sehr langsam vergeht. Je näher du Manhattan kommst, umso langsamer wird
    sie.«
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    Sie zeigte mir ein anderes Bild – eine Autobahn in New Jersey.
    Es war Samstagabend, deshalb war der Verkehr nicht so schlimm
    wie an einem Werktag. Die Fahrer schienen wach zu sein, aber die Wagen bewegten sich mit einem Kilometer pro Stunde. Über ihnen flogen Vögel in Zeitlupe.
    »Kronos«, sagte ich. »Er macht die Zeit langsamer.«
    »Kann sein, dass Hekate ihm hilft«, sagte Katie Gardner. »Seht euch mal an, wie die Wagen von den Ausfahrten nach Manhattan
    zurückweichen, als ob ihnen unbewusst mitgeteilt wird, sie sollten kehrtmachen.«
    »Ich verstehe das nicht.« Annabeth klang wirklich frustriert. Sie fand es schrecklich, keine Ahnung zu haben. »Aber auf irgendeine Weise haben sie Manhattan in verschiedene Schichten aus Magie
    gewickelt. Die Außenwelt bemerkt wahrscheinlich nicht einmal,
    dass etwas nicht stimmt. Alle Sterblichen, die nach Manhattan
    kommen, werden so langsam, dass sie nicht begreifen, was vor sich geht.«
    »Wie Fliegen in Bernstein«, murmelte Jake Mason.
    Annabeth nickte. »Wir können nicht mit Hilfe von außen
    rechnen.«
    Ich drehte mich zu meinen Freunden um. Sie sahen verwirrt und
    ängstlich aus, und ich konnte ihnen da keinen Vorwurf machen.
    Der Schild hatte uns mindestens dreihundert Feinde gezeigt, die zu uns unterwegs waren. Und wir waren allein.
    »Na gut«, sagte ich. »Wir werden Manhattan halten.«
    Silena zerrte an ihrer Rüstung herum. »Äh, Percy, Manhattan ist groß.«
    »Aber wir werden es halten«, sagte ich. »Das müssen wir.«
    »Er hat Recht«, sagte Annabeth. »Die Götter des Windes halten
    Kronos in der Luft vom Olymp fern, deshalb wird er einen
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    Bodenangriff versuchen. Wir müssen die Zugänge zur Insel
    abschneiden.«
    »Sie haben Boote«, sagte Michael Yew.
    Ein elektrisches Prickeln lief mir über den Rücken. Plötzlich begriff ich Athenes Mahnung: Denk an die Flüsse.
    »Um die Boote kümmere ich mich«, sagte ich.
    Michael runzelte die Stirn. »Wie denn?«
    »Überlass das mal mir«, sagte ich. »Wir müssen die Brücken
    und Tunnel bewachen. Ich nehme an, sie versuchen es in der Mitte der Stadt oder im Süden, jedenfalls beim ersten Angriff. Das ist der direkteste Weg zum Empire State Building. Michael, geh mit der Apollo-Hütte zur Williamsburg Bridge. Katie, Demeters Hütte
    übernimmt den Brooklyn–Battery Tunnel. Lasst im Tunnel Dorn-
    büsche und Giftefeu wachsen. Macht, was immer nötig ist, aber
    lasst sie nicht rein! Connor, nimm die halbe Hermes-Hütte und bewacht die Manhattan Bridge. Travis, du gehst mit der anderen
    Hälfte zur Brooklyn Bridge. Und keine Pause zum Plündern oder
    so.«
    »Ooooh!«, beschwerte sich die gesamte

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