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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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die Einzige, die sich über die schlafende Stadt freute.
    Wir ertappten sie dabei, wie sie einen umgekippten Würstchen-
    stand plünderte, dessen Besitzer mit dem Daumen im Mund
    zusammengerollt auf dem Bürgersteig lag.
    Argus erwartete uns und hatte seine hundert Augen weit
    geöffnet. Er sagte nichts. Das tut er nie. Angeblich liegt es daran, dass er auch auf der Zunge ein Auge hat. Aber sein Gesicht zeigte deutlich, dass er kurz vor dem Durchdrehen war.
    Ich erzählte ihm, was wir auf dem Olymp erfahren hatten und
    dass die Götter uns nicht zu Hilfe kommen würden. Argus verdrehte genervt die Augen, was ganz schön irre aussah, weil dadurch sein ganzer Körper zu wirbeln schien.
    »Fahren Sie lieber ins Camp zurück«, sagte ich. »Bewachen Sie
    es, so gut Sie können.«
    Er zeigte auf mich und hob fragend die Augenbrauen.
    »Ich bleibe hier«, sagte ich.
    Argus nickte, als sei er zufrieden mit dieser Antwort. Er sah Annabeth an und zeichnete mit dem Finger einen Kreis in die Luft.
    »Ja«, sagte Annabeth zustimmend. »Ich glaube, es ist so weit.«
    »Wofür?«, fragte ich.
    Argus wühlte hinten in seinem Wagen herum. Er zog einen
    Bronzeschild hervor und reichte ihn Annabeth. Der Schild sah
    ziemlich durchschnittlich aus – die Art von rundem Schild, die wir 165/396
    immer beim Erobern der Flagge benutzten. Aber als Annabeth ihn auf den Boden stellte, zeigte das polierte Metall nicht mehr den Himmel und die Gebäude in unserer Nähe, sondern die
    Freiheitsstatue – die kein bisschen in der Nähe war.
    »Cool«, sagte ich. »Ein Videoschild.«
    »Eine Idee von Dädalus«, sagte Annabeth. »Beckendorf hat ihn
    für mich gemacht, bevor …« Sie schaute zu Silena hinüber. »Na ja, der Schild bricht Sonnen- oder Mondlicht von irgendwo in der
    Welt, um ein Spiegelbild zu ergeben. Man kann theoretisch jedes Ziel unter der Sonne oder dem Mond sehen, solange es von natürli-chem Licht berührt wird. Schau her.«
    Wir drängten uns um sie, während Annabeth sich konzentrierte.
    Das Bild drehte sich zuerst so schnell um sich selbst, dass mir vom bloßen Zuschauen schon schlecht wurde. Wir waren im Central
    Park Zoo, dann jagten wir die East 60th Street entlang, vorbei an Bloomingdale’s, und bogen in die Third Avenue ab.
    »Meine Fresse«, sagte Connor Stoll. »Da. Zoom da mal rein.«
    »Was?«, fragte Annabeth nervös. »Siehst du Invasoren?«
    »Nein, gleich dahinten – Dylans Süßigkeitenladen.« Connor
    grinste seinen Bruder an. »Mann, der ist offen. Und alle Welt
    schläft. Denkst du dasselbe wie ich?«
    »Connor!«, schimpfte Katie Gardner. Sie hörte sich an wie ihre Mutter Demeter. »Das hier ist ernst. Du wirst doch nicht mitten in einem Krieg einen Süßigkeitenladen plündern!«
    »’tschuldigung«, murmelte Connor, klang aber nicht gerade
    reumütig.
    Annabeth bewegte ihre Hand vor dem Schild und eine andere
    Szene tauchte auf. Der Blick von FDR Drive über den Fluss zum
    Lighthouse Park.
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    »Damit können wir sehen, was sich am anderen Ende der Stadt
    abspielt«, sagte sie. »Danke, Argus. Hoffentlich sehen wir uns im Camp wieder … irgendwann.«
    Argus grunzte. Dann musterte er mich mit einem Blick, der
    eindeutig Viel Glück, du wirst es brauchen besagte, und stieg in seinen Wagen. Er und die beiden Harpyien fuhren los und kurvten um die stehenden Autos, die überall auf der Straße herumstanden.
    Ich pfiff nach Mrs O’Leary und sie kam angesprungen.
    »He, altes Mädchen«, sagte ich. »Du erinnerst dich doch an
    Grover? Den Satyrn, der uns im Park begegnet ist?«
    »WUFF!«
    Ich hoffte, das bedeutete: Aber sicher doch, und nicht: Gibt es noch mehr Hotdogs?
    »Du musst ihn finden«, sagte ich. »Und sorg dafür, dass er wach bleibt. Wir werden seine Hilfe brauchen. Hast du das verstanden?
    Hol Grover.«
    Mrs O’Leary verpasste mir einen feuchten Schmatz, was mir ir-
    gendwie überflüssig vorkam. Dann jagte sie nach Norden.
    Pollux hockte neben einem schlafenden Polizisten. »Ich begreife das nicht. Warum sind wir nicht auch eingeschlafen? Warum nur
    die Sterblichen?«
    »Das ist ein sehr großflächiger Zauber«, sagte Silena
    Beauregard. »Und je größer der Zauber, desto leichter kann man ihm widerstehen. Wenn man Millionen von Sterblichen einschlafen lassen will, muss man eine sehr dünne Magieschicht auswerfen. Bei Halbgöttern braucht man viel mehr.«
    Ich starrte sie an. »Woher weißt du so viel über Magie?«
    Silena wurde rot. »Ich verbringe schließlich nicht meine gesamte

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