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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Was ich dort sah, ließ mich zittern, einerseits, weil die Armee so riesig war, andererseits, weil ich wusste, wo wir uns befanden.
    Wir waren in den Wäldern von New Jersey, auf einer holprigen
    Straße, an der heruntergekommene Läden und zerfetzte Plakat-
    wände standen. Ein eingerissener Zaun hatte mal einen großen
    Hof voller Zementstatuen umgeben. Das Leuchtschild über dem
    Lagerhaus war schwer zu lesen, da darauf eine rote Kursivschrift flackerte, aber ich wusste, was darauf stand: TANTE EMS
    GARTENZWERG-EMPORIUM. Ich hatte seit Jahren nicht mehr
    an diesen Ort gedacht. Er war eindeutig verlassen. Die Statuen waren zerbrochen und mit Graffiti besprüht. Ein Zementsatyr –
    Grovers Onkel Ferdinand – hatte einen Arm verloren. Das Dach
    war teilweise eingestürzt. Ein riesiges gelbes Plakat, das auf die Tür geklebt war, verkündete: WIRD ABGERISSEN!
    Hunderte von Zelten und Feuern umgaben das Grundstück. Ich
    sah vor allem Monster, aber es gab auch einige menschliche
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    Söldner in Tarnuniformen und Halbgötter in Rüstung. Ein lila-
    schwarzes Banner hing vom Emporium herab und wurde von zwei
    riesigen blauen Hyperboreern bewacht.
    Ethan hockte am nächstgelegenen Lagerfeuer. Zwei andere Hal-
    bgötter saßen neben ihm und wetzten ihre Schwerter. Die Türen
    des Lagerhauses waren geöffnet und Prometheus kam heraus.
    »Nakamura«, rief er. »Der Meister möchte dich sprechen.«
    Ethan erhob sich mit besorgter Miene. »Stimmt was nicht?«
    Prometheus lächelte. »Da musst du ihn schon selbst fragen.«
    Einer der anderen Halbgötter kicherte. »War nett, dich gekannt zu haben.«
    Ethan rückte seinen Schwertgürtel zurecht und ging ins
    Lagerhaus.
    Abgesehen von dem Loch im Dach sah alles noch so aus wie in
    meiner Erinnerung. Statuen von verängstigten Menschen waren
    mitten im Schrei erstarrt. Neben der Bar waren vier Picknicktische beiseitegeschoben worden. Zwischen Getränkeautomat und Brezel-wärmer stand ein goldener Thron. Darauf saß Kronos in lässiger Haltung, die Sense lag über seinem Schoß. Er trug Jeans und ein T-Shirt, und mit seinem grüblerischen Gesicht kam er mir fast
    menschlich vor – wie die jüngere Version des Luke, die ich in der Vision gesehen hatte, als er Hermes anflehte, ihm sein Schicksal zu verraten. Dann sah Luke Ethan und sein Gesicht verzerrte sich zu einem unmenschlichen Lächeln. Seine goldenen Augen glühten.
    »Na, Nakamura? Was sagst du zu der diplomatischen Mission?«
    Ethan zögerte. »Ich glaube, der Herr Prometheus kann das
    besser …«
    »Aber ich frage dich! «
    Ethans Auge jagte hin und her und registrierte die Wächter, die Kronos umstanden. »Ich … ich glaube nicht, dass Jackson sich
    ergeben wird. Niemals.«
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    Kronos nickte. »Möchtest du mir sonst noch etwas sagen?«
    »N-nein, Majestät.«
    »Du siehst nervös aus, Ethan.«
    »Nein, Majestät. Es ist nur … ich habe gehört, das hier sei das Versteck von …«
    »Medusa? Ja, ganz recht. Gemütlich, was? Leider ist Medusa
    nicht wiedererstanden, seit Jackson sie umgebracht hat, also
    brauchst du keine Angst zu haben, du könntest ihrer Sammlung
    einverleibt werden. Außerdem gibt es in diesem Raum sehr viel ge-fährlichere Kräfte.«
    Er schaute hinüber zu einem laistrygonischen Riesen, der lär-
    mend seine Pommes verzehrte. Kronos winkte mit der Hand und
    der Riese erstarrte. Ein Stück Pommes hing mitten in der Luft, zwischen seiner Hand und seinem Mund.
    »Warum sie in Stein verwandeln«, fragte Kronos, »wenn man
    die Zeit anhalten kann?«
    Seine goldenen Augen durchbohrten Ethans Gesicht. »Und jetzt
    sag mir noch etwas. Was ist vorige Nacht auf der Williamsburg
    Bridge passiert?«
    Ethan zitterte. Schweißperlen traten auf seine Stirn. »Ich … ich weiß nicht, Majestät.«
    »Doch, das tust du.« Kronos erhob sich von seinen Thron. »Als
    du Jackson angegriffen hast, ist etwas passiert. Irgendetwas stimmte nicht. Dieses Mädchen, Annabeth, ist dir in den Weg
    gesprungen.«
    »Sie wollte ihn retten.«
    »Aber er ist unverwundbar«, sagte Kronos gelassen. »Das hast
    du selbst gesehen.«
    »Ich kann das nicht erklären. Vielleicht hatte sie es vergessen.«
    »Sie hatte es vergessen«, wiederholte Kronos. »Ja, das muss es gewesen sein. Huch, da hab ich doch glatt vergessen, dass mein 236/396
    Freund unverwundbar ist, und deshalb das Messer für ihn abgefangen. Sag mal, Ethan, auf welche Stelle hast du gezielt, als du Jackson erstechen wolltest?«
    Ethan runzelte die Stirn. Er

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