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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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hinuntergestürzt wäre, hätte seine Cousine ihn nicht am Arm festgehalten.
    »Du bist heute aber wirklich ganz schön wackelig auf den Beinen«, sagte sie. »Man merkt, dass du in letzter Zeit nicht gut geschlafen hast.«
    »Ich fühle mich eigentlich so, als hätte ich
gar nicht
geschlafen «, erwiderte er.
    »Hier, Percy.« John hielt ihm eine Handvoll Karamellbonbons unter die Nase und sah ihn mitfühlend an. So viele hatte er ihm noch nie angeboten.
    Auf seinem Weg durch das Gängelabyrinth konnte Percy sie auch mehr als gebrauchen, denn er fühlte sich immer elender. Jeder Schritt, der ihn den Geheimzimmern näher brachte, kostete ihn unendlich viel Kraft. Umso erleichterter war er, wenn sie ihre Suche durch ein Murmelspiel unterbrechen mussten. Denn anders als bei seinem letzten Ausflug in diesen Teil des Schlosses waren die Gänge diesmal sehr belebt. Immer wieder kreuzte ein Zimmermädchen ihren Weg, oder sie stießen auf Grüppchen von Schlossbewohnern, die sich vor dem Abendessen die Beine vertraten.
    Stunden vergingen und Percy hatte inzwischen völlig die Orientierung verloren. Das Einzige, was er sicher wusste, war, dass er den Gang mit der Tapetentür sowieso nie wiederfinden würde. Und dass er nun auch keine Lust mehr hatte, Murmeln zu spielen.
    »Ich glaube, wir müssen Jim holen«, sagte er schließlich, nachdem sie in dem nächsten düsteren Flur gelandet waren, der überall im Schloss hätte sein können. »Er war ja damals mit mir hier, vielleicht kann er uns zu der Tür führen.«
    Sofort lief Linda los, um den Hund herzubringen.
    »Willst du den Wurf wiederholen?« John sah Percy fragend an.
    »Ach, ich weiß auch nicht.« Percy blickte einer seiner kleinen blauen Murmeln hinterher, die er völlig falsch mit dem Daumen erwischt hatte und die mit großem Abstand am Kreidekreis vorbeigerollt war.
    »Nichts da«, sagte Claire. »Jetzt bin ich dran.«
    Sie kickte eine grüne mit einem leichten Linksdrall in den Kreis und schoss dabei zwei von Johns Murmeln hinaus. Außerdem blieb ihre Murmel so nah an der Zielmurmel liegen, dass sie so gut wie gewonnen hatte.
    »Nicht schlecht«, sagte John anerkennend.
    Claire zuckte mit den Schultern. »Spielt ja im Grunde keine Rolle. Wir haben den ganzen Tag vertrödelt und
nichts
gefunden. Keine Geheimräume, keinen Spion, kein gar nichts. Das Einzige, was wir mittlerweile sagen können, ist, dass Onkel Eric und dieser kleine Herr mit dem Schnauzbart, dessen Namen ich mir nie merken kann,
nicht
die Spione sind.«
    »Sir Nightingale«, warf John ein.
    »Ja, ja, wie auch immer. Auf jeden Fall war
sein
Tweed-Sakko an sämtlichen Rändern tadellos, als er sich vorhin in einem der Gänge an uns vorbeigedrückt hat. Und Onkel Eric hatte keins an.«
    »Aber das beweist doch eigentlich gar nichts.« Percy holte gedankenverloren eine neue Murmel aus seinem Säckchen. »Onkel Eric kann sein Sakko einfach ausgezogen und Sir Nightingale sich umgezogen haben.«
    »Ja natürlich«, sagte Claire und stand auf, weil sie gedämpfte Stimmen vernommen hatte. Kurz darauf hörten die drei eine Tür ins Schloss fallen und es war wieder still.
    Claire rutschte an der Wand hinunter, bis sie erneut auf dem Fußboden saß. Sie zog eine Schnute. »Lindas Plan war richtig dämlich. Und jetzt lässt Madame auch noch ewig auf sich warten.«
    »Ich weiß nicht«, sagte John. »Diese Geheimzimmer zu suchen, war doch eigentlich eine ganz gute Idee.«
    »Das sagst du nur, weil wir sie nicht gefunden haben und du den ganzen Nachmittag Murmeln spielen konntest.« Claire sah ihren Cousin missmutig an.
    »Stimmt ja gar nicht«, wehrte sich John. Dann wechselte er das Thema. »Hoffentlich hat Sam etwas über das Verschwinden von Percys Eltern in Erfahrung gebracht.«
    Percy betrachtete seinen
Flammenden Stein
, den er inzwischen aus seinem Murmelsäckchen geholt hatte.
    »Das hoffe ich auch«, sagte er und zuckte zusammen, weil er an Dr. Uides Drohung aus seinem Albtraum denken musste. Dabei glitt ihm die rote Murmel aus der Hand. Sie rollte an Claire vorbei und schoss nach vorne, wo sie die Zielmurmel sauber traf und aus dem Kreis hinausbeförderte. Allerdings blieb der
Flammende Stein
danach nicht liegen, sondern rollte weiter.
    »Gibt’s ja gar nicht!«, rief John. »Was für ein Schuss. Du hast gewonnen!«
    »Die düst ja los, als hätte sie einen Antrieb«, meinte Claire und sprang auf.
    Gemeinsam liefen sie dem
Flammenden Stein
hinterher. Die Murmel rollte am Rand eines schmalen Teppichs

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