Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

genau auf Claires Kopf.
    Percy schrie, so laut er konnte, und Claire drehte sich erschrocken zu ihm um. Ohne zu überlegen, machte er einen gewaltigen Hechtsprung auf sie zu und riss Claire mit sich zu Boden.
    »Mann, Percy, was soll denn der Blödsinn!«, regte die sich auf.
    Gleichzeitig gab die Mumie ein wütendes Zischen von sich und versuchte, Percy mit dem Fuß zur Seite zu stoßen. Beim ersten Mal verfehlte sie ihn, doch dann traf sie ihn direkt am Schienbein. Es fühlte sich an, als hätte man ihn mit einem Hammer getroffen. Der Schmerz trieb Percy die Tränen in die Augen. Trotzdem schaffte er es, ein Stück ihrer Bandagen zu fassen zu kriegen und sie so aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sie ruderte mit den Armen in der Luft und verlor dabei ihr Messer. So schnell er konnte, rappelte Percy sich auf und stürmte auf die Mumie los, die inzwischen Claire an den Schultern gepackt hatte. Bevor Percy sie jedoch erwischen und zu Fall bringen konnte, wich sie ihm aus, und er landete in dem dunkelroten Samtvorhang.
    Wütend drehte er sich um. Claire hatte sich unterdessen aus den Fängen der Mumie befreien können und schnappte sich einen schweren Kerzenständer, der beim Kampf vom Tisch gefallen war. Sie holte aus und schlug ihn der Mumie mit solcher Wucht auf den rechten Fuß, dass diese aufheulte.
    »Jetzt kannst du was erleben, du wandelnde Mullbinde!«, drohte sie.
    Sie holte wieder aus und zwang die Mumie mit einem Treffer auf den anderen Fuß in die Knie. Percy zog einen Schuhlöffel aus einem Schirmständer. Er hatte einen langen Griff aus Palisanderholz und war hart wie eine Eisenstange. Mit Gebrüll rannte Percy auf die Mumie zu und hieb mit dem Stock auf ihren Rücken.
    Wieder holte er aus, doch diesmal war die Mumie schneller. Sie hatte Claire zu fassen bekommen und hielt sie wie einen Schutzschild vor sich.
    Ehe sich Percy versah, hatte der Angreifer auch ihn zu packen gekriegt und nahm die beiden in den Schwitzkasten. Er zerrte sie durch die Tür, zurück in die Bibliothek. Der Arm, der Percy umklammert hielt, fühlte sich an wie eine Schraubzwinge. Ein knirschendes Geräusch ertönte. Es klang, als würde ein Knochen brechen, und Percy hoffte, dass es nicht eine von Claires Rippen war.
    Die Mumie ächzte und stöhnte.
    »Das ist ja wirklich die Höhe!«, vernahm Percy auf einmal eine entrüstete Stimme hinter sich. »Toastbrote, die sich selbstständig machen, wichtige Requisiten, die nicht mehr aufzufinden sind, und jetzt muss ich feststellen, dass jemand mein Kostüm gestohlen hat und damit heimlich Kampfszenen probt. Das ist doch Sabotage! Meine Karriere soll sabotiert werden!«
    »Onkel Monty, rede nicht so einen Blödsinn!«, schrie Claire ihm zu. »Das ist eine echte Mumie und sie will uns
umbringen!
«
    »Umbringen?«
    »Aus dem Weg!«, ertönte plötzlich eine weitere Stimme. Gleichzeitig hörte Percy ein Knurren und Bellen. Dann krachte es erneut und der schreckliche Griff der Mumie lockerte sich. Percy war frei.
    Benommen rappelte er sich auf. Die Mumie lag am Boden. Über ihr stand Linda und schwang eine Gardinenstange, die sie von der Wand gerissen haben musste.
    »Danke, Schwesterherz, das war Rettung in letzter Sekunde. Diese Vogelscheuche war gerade dabei, uns die Luft rauszulassen.« Claire kroch unter der Mumie hervor, stand auf und zog sich den Rock zurecht.
    »Sind … sind deine Rippen gebrochen?«, keuchte Percy.
    »Nein«, sagte Claire, »aber der Schuhlöffel, mit dem du diesem Monster eins übergebraten hast. Den hat der knochige Kerl zu Bruch gehen lassen.«
    Percy sah sich benommen um. Er konnte noch nicht ganz glauben, dass der Kampf vorüber war, und blickte ungläubig auf das Durcheinander.
    Jim sprang bellend an Claire und Percy hoch und versuchte, ihnen über das Gesicht zu lecken, während Onkel Monty den Kopf schüttelte und Linda die Gardinenstange an die Wand lehnte.
    »Meine Güte, Jim«, kicherte Claire, »kannst du dich nicht ein bisschen weniger feucht freuen?«
    Hinter dem kopfschüttelnden Onkel Monty tauchte nun auch Johns rundes Gesicht auf. »Alles in Ordnung?«, erkundigte er sich.
    »Alles in Ordnung, du Held!« Claire lachte. »Bist uns ja gleich zu Hilfe geeilt, als es brenzlig wurde.«
    »John hat mir geholfen, die Gardinenstange herunterzureißen «, verteidigte Linda ihren Cousin.
    »Und
wir
werden jetzt Onkel Montys Konkurrenz die Maske vom Kopf reißen«, beschloss Claire. »Jede Wette, dass dahinter ein Mensch steckt und kein Geist.«
    Die Kinder