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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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Percy. »Aber in genau dieses Dunkel werden wir jetzt Licht bringen. Deine Idee mit der Taschenlampe war also goldrichtig.«
    Sie schlüpften durch die Tür in das Zimmer der Zwillinge.
    »Wo habt ihr Jim gelassen?«, wollte Linda wissen.
    »Der ist auf meinem Bett eingeschlafen«, sagte Percy. »Außerdem habe ich einen Pullover und eine Decke so zusammengerollt, dass es aussieht, als ob ich auch drinliege. Falls jemand auf die Idee kommen sollte nachzuschauen …«
    »Super«, sagte Claire. »Percy ist wieder in Form. Das wird eine spannende Nacht!«
    Linda machte alle Lichter aus, sodass das Zimmer nur noch von dem Feuer im Kamin erhellt wurde. Draußen heulte und jaulte der Schneesturm.
    »Sam muss wirklich ein harter Bursche sein, wenn er bei dem Wetter noch nach Spuren sucht«, sagte sie und linste durch den Vorhang nach draußen. »Aber einen Vorteil hat der Sturm.« Sie ging zu den anderen, die es sich bereits in Claires Himmelbett gemütlich gemacht hatten. »Der Wind verursacht so viel Lärm, dass uns keiner belauschen kann. Also, los«, sagte sie und kletterte ebenfalls in das Himmelbett. Sie zog die Vorhänge links und rechts zu, sodass sie wie in einem Zelt saßen. Dann holte sie ihr schwarzes Notizbuch mit dem goldenen Bleistift hervor.
    »Unsere Hauptperson beginnt«, meinte Claire und grinste Percy an.
    Der zögerte für einen Moment. Er war sich nicht sicher, wie die anderen seine Idee auffassen würden, und beschloss deshalb, nicht gleich als Erstes davon zu erzählen. »Ist euch aufgefallen, dass Onkel Cedric überhaupt nicht besorgt reagiert hat, als wir ihm erzählt haben, dass uns eine Mumie angegriffen hat?«
    »Vielleicht hat er uns nicht geglaubt«, gab John zu bedenken. »Ich kann es ja selbst kaum fassen. Wenn ich nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, wie dieses … dieses … na ja, dieses
Wesen
den Feuerball auf uns geschleudert hat …« Er beendete den Satz nicht, sondern fing an, seinen Bonbonvorrat anzubrechen.
    »Das war kein
Wesen
, sondern ein
Mensch
, der sich verkleidet hat«, sagte Claire.
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?«, fragte John.
    »Weil Mumien sich ganz bestimmt nicht mehr für menschliches Essen interessieren, ganz im Gegensatz zu dir«, sagte Claire. »Und der Typ hat gerochen, als ob er sich gerade über einen von Brendas Kesseln gebeugt hätte.«
    »Stimmt«, sagte Percy. »Das habe ich auch bemerkt. Aber ob Brenda so etwas kochen würde, weiß ich nicht. Hatte was von Kohlsuppe mit Worcestershire-Sauce.« Percy knetete seine Unterlippe. »Irgendwo habe ich das schon mal gerochen ...«, meinte er nachdenklich.
    »Hier im Schloss?«, hakte Linda nach.
    Percy überlegte einen Augenblick. »Könnte sein«, sagte er dann.
    »Und würdest du den Geruch wiedererkennen?« Linda machte sich eifrig Notizen.
    »Ja, ich glaube, schon«, sagte Percy.
    »Womit wir unsere nächsten Anhaltspunkte hätten.« Linda tippte zufrieden mit ihrem Bleistift auf das Papier. »Der Spion trägt ein Tweed-Sakko und die Mumie müffelt nach Eintopf mit einem Schuss Worcestershire-Sauce.«
    »Ist das alles, was wir haben?«, fragte Claire.
    Percy schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe mir überlegt, dass euer Vater nur deswegen so gelassen auf die Geschichte mit der Mumie reagiert hat, weil …«
    »… weil er mit ihr unter einer Decke steckt«, vollendete Linda den Satz.
    Percy war so verblüfft, dass er seine Cousine mit offenem Mund anstarrte.
    »Ist wohl doch nicht so, dass wir
nur
auf unseren Meisterdetektiv angewiesen sind«, sagte Claire und zwinkerte Percy zu. Linda hielt ihm das Notizbuch unter die Nase.
    Percy kniff die Augen zusammen und versuchte, im schwachen Licht des Kaminfeuers Lindas krakelige Schrift zu entziffern.
    »Papa weiß genau, dass wir nicht auf ihn hören, auch wenn er tausendmal das Familienoberhaupt ist. Deswegen hat er jemanden beauftragt, uns einen gewaltigen Schreck einzujagen.«
    Percy kam sich ziemlich auf den Arm genommen vor. Vorhin hatte Claire noch seinen Scharfsinn gelobt, und nun musste er feststellen, dass er gar nicht so clever war. Zumindest nicht cleverer als die Zwillinge.
    »Schon klar«, mischte sich John plötzlich ein. »Onkel Cedric beauftragt jemanden, uns fast abzumurksen und danach das Schloss abzufackeln. Ihr habt sie echt nicht mehr alle!«
    »Hast du eine bessere Erklärung für seine Gleichgültigkeit? «, fragte Claire.
    John schüttelte wütend den Kopf. »Nein, habe ich nicht. Vielleicht war er mit seinen Gedanken woanders?

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