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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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Totenkopf bemalt war. Darunter stand: »Durchgang verboten!«
    Percy konnte sich noch sehr gut an die beiden anderen »Durchgang verboten«-Schilder erinnern, deren Warnung sie missachtet hatten. Einmal waren sie danach beinahe von einem Schäferhund gebissen worden, ein andermal um ein Haar im Moor versunken.
    Die Zwillinge schienen allerdings keinerlei Bedenken zu haben. Ohne zu zögern, öffnete Linda die große Tür.
    »Das ist das alte Treppenhaus des Ostturms«, sagte Claire und machte eine feierliche Geste. »Aber den benutzt wie gesagt keiner mehr. Zu Onkel Adalberts Labor kommt man mit dem Fahrstuhl, der sich in dem Anbau befindet. Der ganze Trakt wurde erst vor zwanzig Jahren oder so an das Schloss gemauert und ist der neueste Flügel von Darkmoor Hall. Was man von diesem Treppenhaus nicht gerade sagen kann.«
    Eine Staubwolke wirbelte vom Boden auf und hüllte die drei kurz in dichten Nebel ein. Kalte Luft schlug ihnen entgegen.
    Wie gut, dass ich den warmen Pullunder angezogen habe!, dachte Percy. Das Treppenhaus war einer der ungemütlichsten Orte, die er je in seinem Leben gesehen hatte.
    Vorsichtig beugte er sich über das Absperrgitter und linste nach unten. Eine schmale gemauerte Steintreppe führte an der Turmwand in die Tiefe. Es gab keine Absätze oder Zwischengeschosse, an denen man kurz hätte pausieren können, nur den schwindelerregenden Abgrund. Dass niemand mehr diese Treppe benutzte und dass man lebensmüde war, wenn man es doch tat, konnte Percy auf den ersten Blick erkennen. An vielen Stellen bröckelten die Stufen bereits ab, einige fehlten ganz. Und das Geländer zum Schacht in der Mitte war verbogen und wackelte. Durch ein zerbrochenes Fenster pfiff der kalte Nachtwind zu ihnen herein und von irgendwoher hörte Percy das Quieken einer Ratte.
    »Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht«, sagte Claire und schob das Absperrgitter zur Seite.
    Percy gab ein leises Stöhnen von sich. Er vermisste John und seine Karamellbonbons, von denen er jetzt eine ganze Handvoll hätte vertragen können.
    »Die gute Nachricht lautet: Wenn man sich beim Abstieg dicht an die Außenmauer gepresst hält, kommt man heil unten an«, fuhr seine Cousine fort und machte sich mit Jim auf den Weg.
    Percy folgte zögerlich. »Und die schlechte?«, fragte er, nachdem sie schon ein gutes Stück hinabgestiegen waren.
    »Dass man trotzdem verteufelt aufpassen muss«, erwiderte Claire.
    Im selben Augenblick hörte Percy unter seinen Füßen ein unangenehmes Knirschen, und ehe er reagieren konnte, rutschte sein Fuß zusammen mit einem Brocken Mörtel ins Leere. Die Stufe knirschte ein zweites Mal, dann brach sie vollständig ab und Percy stürzte in die Tiefe.
    Das Letzte, was er sah, waren die entsetzten Gesichter der Zwillinge. Und während ihr Schreien an seine Ohren drang, schoss ihm ein merkwürdiger Satz durch den Kopf:
Diesmal wirst du dir das Genick brechen und das war’s dann. Wie schade! Wo dir doch gerade die Lösung für den Geheimtext in den drei Büchern eingefallen ist.
    Mit einem ohrenbetäubenden Krachen zersplitterte irgendetwas um ihn herum. Kleine Teilchen und weiße Fetzen flogen durch die Luft.
    Dann verlor er das Bewusstsein.
    »Mensch, Percy, da hast du ja mal wieder Schwein gehabt!«
    Percy schlug die Augen auf. Er lag in einer Holzkiste, die durch seinen Aufprall in ihre Einzelteile zerlegt worden war. In der Kiste befanden sich alte, in dünne Streifen geschnittene Bettlaken.
    Benommen kletterte er aus dem Bretter- und Lakenhaufen und klopfte sich den Staub von der Hose. »Wisst ihr, was mir gerade durch den Kopf gegangen ist?«, sagte er.
    »Na klar!« Claire grinste und zupfte ihm einen Stoffstreifen aus dem Haar. »Du fragst dich, warum uns in letzter Zeit immer wieder Kisten mit zerschnittenen Bettlaken begegnen, die noch dazu nach Kohlsuppe müffeln.«
    Percy runzelte verwundert die Stirn. Claire hatte recht! Als sie die Geheimräume mit dem grünen Leuchten entdeckt hatten, waren sie über eine Falltür in den Keller gerutscht. Und dort in genau so einer Kiste gelandet wie dieser hier. Er hatte angenommen, dass die extra dort aufgestellt worden war, um die Landung abzufedern – aber das konnte ja unmöglich der Grund für
diese
Lakenkiste sein. Es sei denn, jemand hätte im Voraus geahnt, dass er durch die baufälligen Stufen fallen würde. Und das war selbst für Darkmoor-Verhältnisse
sehr
unwahrscheinlich.
    »Menschenskinder«, staunte Percy. Er schnüffelte. »Die Laken

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