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Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Titel: Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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keinen Zentimeter von der Stelle bewegen. Fassungslos starrte er auf das unheimliche Wesen im Tank. Es hatte die Gestalt einer Wachspuppe – einer sehr alten Wachspuppe, die lange unter der Erde vergraben gewesen war. Ein paar silberne Haare schwebten wie Gliedmaßen auf und ab. Und dann öffnete die Wachspuppe plötzlich den Mund wie zu einem stummen Schrei.
    Das war endgültig zu viel für Percy. Mit einem entsetzten Keuchen schlug er sich die Hände vors Gesicht, taumelte zurück und stolperte über seine eigenen Füße. Nicht einmal im Fallen konnte er die Hände von seinen Augen nehmen, und er hätte sich sicherlich verletzt, wenn Claire und Linda nicht wie aus dem Nichts hinter ihm aufgetaucht wären und ihn aufgefangen hätten.
    »Willkommen im Club«, flüsterte Claire. Sie hatte große Mühe, diese Worte zu formulieren.
    »So weit waren wir auch schon«, meinte Linda mit einer ähnlich gepressten Stimme wie ihre Schwester.
    Die Zwillinge waren beide genauso bleich wie John und bebten wie Percy am ganzen Körper.
    »Kam … kam der Schrei vorhin von euch, als ihr dieses … dieses
Ding
in dem Tank gesehen habt?«
    Claire nickte. Zu viel mehr war sie im Moment nicht in der Lage, das erkannte Percy sofort.
    »Seid ihr … okay?«, fragte er seine Cousinen.
    Claire versuchte ein Lächeln. »Geht bestimmt gleich wieder«, sagte sie matt.
    »Wo sind John und Jim?«, flüsterte Linda.
    »John liegt hinten in einem der Flure. Ich musste ihn dort lassen«, stammelte Percy. »Aber wo Jim ist, weiß ich nicht. Ich hatte gehofft, er ist bei euch«, fügte er hinzu und sah sich suchend um. Die Vorstellung, dass sein Hund hier irgendwo ganz allein herumirrte, gefiel ihm gar nicht.
    »Schon gut«, sagte Claire leise. »Linda und ich bleiben hier und bemühen uns, nicht in Richtung dieses Einweckglases zu schauen. Und du holst John. Dann sehen wir gemeinsam weiter.«
    »Ja«, erwiderte Percy und richtete sich auf. Auch er versuchte mit aller Kraft zu verhindern, dass sein Blick wieder auf den grausigen Behälter fiel. Mit wackeligen Beinen und gesenktem Kopf stakste er zu der Eisentür zurück und folgte dem Flur, bis er bei John angekommen war. Sein Cousin lag immer noch wie versteinert auf dem Boden und Percy blickte hilflos auf ihn hinab.
    »John«, sagte er leise. »John, kannst du mich hören? Du brauchst keine Angst zu haben. Das Ding in dem Tank kann nicht herauskommen. Es kann uns nichts tun.«
    John zuckte mit den Mundwinkeln und bewegte danach seine Lippen, aber Percy konnte nicht verstehen, was er sagen wollte. Gleichzeitig hatte er das Gefühl, jetzt
sofort
handeln zu müssen. Er durfte die Zwillinge nicht länger allein in dem Raum mit dieser
Wachspuppe
lassen.
    Da erinnerte er sich plötzlich an etwas. In der Schule hatten sie einmal eine Rettungsübung gemacht, und ein Feuerwehrmann hatte den Kindern gezeigt, wie man Menschen, die bewusstlos oder zu schwach zum Laufen sind, aus der Gefahrenzone bringen konnte.
    Percy kniete sich hin, stemmte Johns Oberkörper hoch und legte ihn auf seine Oberschenkel. Dann schob er seine Arme unter Johns Achseln hindurch, griff sich seine Handgelenke und verschränkte die Hände auf seinem Bauch. Er stand vorsichtig auf und zog John langsam hinter sich her, indem er rückwärts zur Eisentür lief.
    Keuchend erreichte er schließlich die Zwillinge und lehnte John an die Säule, an der auch Claire und Linda kauerten. Sie starrten immer noch auf den Fußboden, doch in ihre Gesichter war schon wieder etwas Farbe zurückgekehrt.
    Vorsichtig schaute sich Percy in dem Raum um. Er war wirklich riesig – fast so groß wie die Eingangshalle, allerdings nicht ganz so hoch. An den Seiten befanden sich vergitterte Fenster, deren Glasflächen mit einer schwarzen Farbe bestrichen waren. Deshalb hatte man von außen das grüne Leuchten nur ganz schwach wahrgenommen, das den ganzen Raum in ein bedrohliches, unheimliches Licht tauchte. Percy stellte fest, dass es nicht nur den einen Glaszylinder gab, in den er und die anderen hineingeschaut hatten, sondern noch einige andere, die an unterschiedlichen Stellen aufgestellt worden waren, fast wie in einem Museum. Auch diese Behälter strahlten das grüne Licht aus. Die Zylinder hatten unterschiedliche Größen und waren untereinander mit dicken Schläuchen und Kabeln verbunden.
    Beim Anblick dieser Konstruktion wurde Percy wieder an das pumpende Herz an der Wand erinnert, das sie in Allan Darkmoors Geheimräumen unter dem Schloss gefunden

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