Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)
schrien die Zwillinge und Percy gleichzeitig. »Komm da weg!«
Aber plötzlich hatte er den Schalter gefunden und ließ seinen Handballen mit Wucht darauf niedersausen. Laut surrend glitt der Sichtschirm zurück und rastete knackend ein.
In dem Labor war nur noch das Atmen von Percy, John und den Zwillingen zu hören. Und das Pfeifen des Windes, der an den Fenstern rüttelte.
»Wir sollten
jetzt
verschwinden!«, wiederholte John zum dritten Mal und schaute besorgt auf seine Gabel, die ihm keine geeignete Waffe zu sein schien angesichts von Wachsfiguren, die in Glaszylindern lauerten, und einem heimtückischen Schützen, der eigentlich überall sein konnte.
»Auf keinen Fall ohne Jim«, sagte Claire.
»Nein, natürlich nicht«, meinte John. »Aber wir suchen ja gar nicht nach ihm. Wir
unter
suchen dieses …« Er hielt inne und schaute sich zitternd um. »Was
ist
das hier überhaupt?«
»Sieht so aus wie ein Labor, oder?«, sagte Linda wie zu sich selbst und ließ ihren Blick über die Glaszylinder gleiten, über die vielen Kabel, die am Boden herumlagen, und über die Tische und Arbeitsplatten, die vollgestellt waren mit merkwürdig geformten Gerätschaften und Papieren mit Skizzen und Formeln.
»Ja, genau, ein
Labor!
« John wedelte ärgerlich mit den Händen. »Ein Labor, das wir schleunigst verlassen sollten!«
Percy wusste natürlich, dass sein Cousin recht hatte, aber er konnte nicht anders, als sich im Raum umzusehen. Und den Zwillingen ging es offenbar ähnlich. Obwohl Onkel Ernies Tranchiermesser in Claires Hand zitterte und Linda und Percy ziemlich wacklig auf den Beinen waren, gingen sie von Glaszylinder zu Glaszylinder und schauten in die hin und her wogende Flüssigkeit.
»Ich will gar nicht wissen, was in diesen ganzen Behältern ist«, versuchte John es erneut. Er klang gleichzeitig wütend und verängstigt. »Ich will endlich hier raus.«
»Wir gehen ja gleich.« Percy strich sich mehrmals fahrig durch die Haare und starrte in das grüne Plasma vor ihm. Warum war er trotz seiner Angst so fasziniert von dem, was er hier sah?
»Wir müssen wissen, womit wir es zu tun haben«, murmelte er vor sich hin, als ob er sein Verhalten dadurch rechtfertigen wollte.
»Wir
wissen
längst, womit wir es zu tun haben«, sagte John und stampfte ärgerlich mit dem Fuß auf. »Hier geschieht etwas, um das sich die Polizei oder der Geheimdienst kümmern sollten. Aber nicht
wir!
Jede Sekunde kann jemand auftauchen, der uns mit vergifteten Pfeilen beschießt oder diese
Dinger
aus den Tanks auf uns hetzt!«
»Das glaube ich nicht«, sagte Percy.
»Und wieso nicht?«, wollte John wissen. »Wenn ich nicht auf den Knopf gedrückt hätte, dann wäre dieses … dieses
Wesen
jetzt ja wohl nicht mehr in seinem Behälter!«
»Das stimmt«, gab Percy zu. »Aber ich weiß nicht, ob diese, äh,
Wesen
außerhalb der Tanks überhaupt überlebensfähig wären. Und ich hatte gerade auch nur gemeint, dass derjenige, der das Labor eingerichtet hat, nicht hier auftauchen wird.«
»Und wieso bist du dir da so sicher?« John blickte nervös zum Ausgang, von dem sie sich schon ziemlich weit entfernt hatten.
»Weil er tot ist«, erwiderte Percy. »Allan Darkmoor hat diese Versuchsapparaturen betrieben.«
»Wie willst du das so genau wissen?«, fragte John verblüfft. »Du warst doch noch nie …«
Plötzlich erklang ein ängstliches Jaulen, gefolgt von einem Bellen, das aber unvermittelt wieder abbrach.
»Jim!«, rief Percy, dessen schlechtes Gewissen schlagartig die Oberhand gewann. Er hätte den Labrador niemals aus den Augen verlieren dürfen.
Alle lauschten angespannt in den riesigen Raum hinein.
»Das kam von oben!«, sagte Claire schließlich bestimmt.
»Wie meinst du das?« Percy folgte seiner Cousine, die zielstrebig auf eine Nische zulief, die bislang keiner von ihnen entdeckt hatte.
Von dort führte eine eigenartige Treppe nach oben, deren dünne Metallstufen an einer kompliziert aussehenden Konstruktion befestigt waren. Das Ganze wirkte eher wie eine große Maschine und nicht wie eine Aufstiegsmöglichkeit in den nächsten Stock.
»Da oben ist wieder eine Luke in der Decke.« Claire deutete mit dem Zeigefinger auf die Stelle.
»Aber wie soll denn Jim dort hochgekommen sein?«, fragte John.
»Vielleicht hat ihn jemand getragen.« Percy sprang auf die Stufen. Er hatte ein so schlechtes Gewissen, dass er jede Vorsicht vergaß.
»Hier ist Blut!«, schrie er entsetzt, als er oben ankam.
»Was?«, schrie Claire
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