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Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Titel: Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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machen?« Sie schlug so stark gegen die Scheibe, dass ihre Hand anschwoll. Aber das Glas ging nicht kaputt.
    »Unsere Schuhe!«, rief Percy, dessen Nasenbluten endlich aufgehört hatte. »Wir müssen mit den Schuhen gegen die Fenster treten. Zusammen!«
    »Gute Idee«, keuchte Linda. Sie warf sich auf den Rücken und stieß ihre Stiefel gegen das Fensterglas. Ein leises Knacken ertönte.
    »Noch einmal!«, spornte Claire sie an.
    Linda zog die Beine an und trat erneut zu. Mit einem dumpfen Klirren zerbarst die Scheibe. Glassplitter rieselten auf sie herab wie Hagelkörner.
    »Bravo«, rief Claire. »Jetzt schnell. Wir stürzen uns zu dritt auf Onkel Toby, dann wird er John schon loslassen.«
    »
Non, non«,
kam wie aus dem Nichts Lord Knollys amüsierte Antwort.
    Claire, Linda und Percy schreckten hoch und blickten wieder in die glitzernden Augen ihres Onkels. In der Ferne hörten sie Jim wütend bellen.
    »Euer Cousin ist bei den Fischen«, erklärte Onkel Toby und zwinkerte ihnen zu. »Es hat Spaß gemacht, das muss ich wirklich sagen. Aber bei euch muss ich jetzt leider ein wenig effizienter vorgehen.« Er gab ein vergnügtes Kichern von sich und holte ein längliches Stück Holz aus seiner Jackentasche. Daraus ließ er eine Messerklinge hervorspringen. »Das wird eine schöne Schweinerei«, sagte er dann und kicherte wieder.
    »Du hast völlig den Verstand verloren, weißt du das?« Claire schmiss sich über die Lehne und versuchte, ihrem Onkel durch das Gesicht zu kratzen.
    »
Parbleu!
«, rief der, schubste sie zurück und packte Percy bei den Haaren.
    Er zerrte seinen Kopf nach hinten, hob das Springmesser und hielt plötzlich inne, weil hinter ihm ein lauter Knall ertönte. Dann verdrehte er die Augen, das Messer fiel aus seiner Hand, er gab ein tiefes Grunzen von sich und kippte nach vorn um.
    Dort, wo den Mitgliedern der Knochenbande eben noch Onkel Tobys kleine Schweinsäuglein mit dem irren Funkeln entgegengestarrt hatten, tauchte auf einmal das entstellte Gesicht von Sam Jackberry auf, das noch schlimmer aussah als zuvor – fast wie eine Moorleiche.
    Percy entfuhr ein Schrei, aber dann warf er sich dem amerikanischen Detektiv an den Hals.
    »Ganz ruhig, mein Junge«, sagte Sam in seinem breiten Dialekt. »Hier geht es ja zu wie in einem Horrorfilm. Seid ihr alle in Ordnung?«
    Er blickte erst die beiden Zwillinge prüfend an und dann Percy.
    »Verdammte Axt!« Sam pfiff durch die Zähne. »Dich hat es ja übel erwischt. Scheint so, als ob ich gerade im rechten Augenblick gekommen bin.«
    »Nicht ganz«, sagte Claire und holte tief Luft.
    »Onkel Toby hat John umgebracht.« Lindas Stimme zitterte. »Er hat ihn ertränkt.«
    »Verdammte Axt!«, sagte Sam zum zweiten Mal. Er sprang durch den Schnee zum See und blickte auf die schwarze, vom Eis befreite Stelle an dessen Ufer, die mit ihrem gezackten Rand aussah wie der Rachen eines Ungeheuers.
    Percy, Claire und Linda folgten ihm.
    Sams Augen wanderten unruhig hin und her, bis er ein Schilfrohr ganz am Rand des Eises entdeckte. Er wollte es abbrechen, um im Wasser damit nach John zu stochern, aber als er es mit einem Ruck nach oben zog, war die Suche bereits beendet: John klammerte sich an dem Rohr fest wie ein kleiner Affe.
    »Ist er weg?« John bibberte vor Kälte und war blau gefroren, aber davon abgesehen wirkte er ganz ruhig.
    »Verdammte Axt!«, sagte Sam zum dritten Mal.
    »Alter Schotte!«, rief Claire, während sie ihren Cousin zusammen mit Linda und Percy an Land zog und ihn erleichtert umarmte.
    »Onkel Toby hat sich so sehr darüber gefreut, mich unterzugluckern, dass er gar nicht gemerkt hat, dass er die ganze Zeit sein eigenes Bein ins Wasser getaucht hat«, erklärte John mit einem schwachen Grinsen. »Ich bin zu dem Schilfrohr getaucht, das zum Glück nicht mehr fest im Boden steckte, und konnte dadurch atmen. War eigentlich ganz einfach.«

Percy lehnte sich erschöpft an das rissige Holz eines alten Jagdunterstands, zu dem Sam sie geführt hatte. Zitternd stellte er fest, dass er sich in Blickweite der Schwarzen Hütte befand. Jim hatte sich mit einem vorwurfsvollen Fiepen zu seinen Füßen niedergelassen und mehrmals demonstrativ sein nasses Fell geschüttelt. Claire und Linda starrten mit bleichen Gesichtern zum Schwarzwassersee hinunter.
    Sam setzte sich auf eine Holzbank. »Ob ihr’s mir glaubt oder nicht, Kinder, aber ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen umlegen müssen«, knurrte er. »Obwohl es einige bestimmt mehr als

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