Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)
Spions leider in eine Art Koma gefallen«, sagte er, obwohl das keine Neuigkeit war. Aber es schien ihm große Freude zu bereiten, diesen Sachverhalt immer wieder zu erwähnen. »Aus diesem unseligen Zustand ist er mittlerweile zwar erwacht«, fuhr er fort, »aber sein Gehirn scheint durch den Schlag leider etwas in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Er redet wie unser Gärtner Wallace nur noch wirres Zeug. Ein hoffnungsloser Fall, das könnt ihr mir glauben. Toby hat sich während einer kleinen Geheimabsprache mit mir dazu bereit erklärt, mit seinem Geländewagen nicht zu dem Arzt im Dorf, sondern zur Irrenanstalt zu fahren, um Hilfe anzufordern. Ich bin sicher, dass er bald mit einigen Wärtern zurückkehren wird, und dann werde ich Darkmoor Hall ein für alle Mal von einigen durchgeknallten und gemeingefährlichen Darkmoors befreien. Dr. Uide wird mir sicherlich zustimmen, dass nicht nur Cedric in die geschlossene Abteilung gehört, sondern auch Adalbert und unser wild gewordener Pumpkin hier.«
»
Du
bist derjenige, der in die Irrenanstalt gehört.« Claires Gesicht war wutverzerrt.
»Mama wird dich umbringen, wenn du Papa abholen lässt«, zischte Linda, und ihre Worte klangen tatsächlich so bedrohlich, dass Onkel Eric seinen Gewehrlauf ein kleines Stückchen sinken ließ.
Aber dann setzte er wieder sein selbstgefälliges Lächeln auf, das diesmal noch eine Spur breiter ausfiel. »Deine
Mama
wird mich ganz bestimmt nicht umbringen«, sagte er. »Jedenfalls nicht in ihrem jetzigen Zustand, der vermutlich noch die nächsten zwanzig bis dreißig Jahre anhalten wird. Sie ist nämlich immer noch bewusstlos und kann nicht einmal den kleinen Finger bewegen.«
Claire war so wütend, dass sie die Fäuste ballte. Die arrogante Art, wie Onkel Eric über ihre Mutter redete, trieb sie zur Weißglut.
Für einige Sekunden war sich Percy sicher, dass es gleich den nächsten Toten geben würde. Allerdings hinderte Linda ihre Schwester daran, Onkel Eric an die Gurgel zu springen. Und das war vermutlich nicht nur für Claire das Beste. Auch Sam schüttelte unmerklich den Kopf. Lord Eric hatte ihm wieder das Ende des Gewehrlaufs in den Rücken gebohrt.
»Toby hat vorgeschlagen, dass wir sie zusammen mit den anderen in Dr. Uides Hände übergeben sollten«, erklärte Onkel Eric. »Und ich glaube mittlerweile, dass ich mich seiner Meinung anschließen werde.«
»Das ist aber merkwürdig«, mischte sich plötzlich John ein und stand zitternd vom Boden auf. »Ich meine, ich finde es ja in Ordnung, dass Onkel Cedric und auch Percy zur Untersuchung in die Irrenanstalt gebracht werden sollen. Und diesen ungehobelten Amerikaner kannst du von mir aus auch gleich abholen lassen. Der hat mich die ganze Zeit wie einen Gefangenen behandelt und durch die Gegend geschleppt. Und das nur, weil ich gesagt habe, dass Percy nicht mehr ganz dicht ist …« Er blickte kurz zu Percy herüber und sah ihn wie jemanden an, vor dem man Angst haben musste. Dann wandte er sich wieder seinem Onkel zu, von dem er offenbar Hilfe erwartete.
»Was ist merkwürdig?«, hakte Eric Darkmoor verwirrt nach.
»Na ja«, sagte John zögernd, »wir haben Onkel Toby gerade im Wald getroffen. Er hat uns erzählt, dass er die Polizei informiert hat, weil hier alles drunter und drüber geht, und dass die Polizisten jeden Moment hier sein sollen …« John unterbrach sich und schaute irritiert zwischen Onkel Eric und Sam hin und her. »Die Irrenanstalt hat er gar nicht erwähnt«, meinte er dann.
Lord Eric ließ den Lauf seiner Waffe sinken und machte einen Schritt auf John zu. »
Was
sagst du da?«, fragte er mit erstickter Stimme.
Sam reagierte sofort. Er schlug Lord Eric erst das Gewehr aus der Hand und ihn dann mit einem Kinnhaken zu Boden. »Weg!«, rief er der Knochenbande zu. »Lauft weg!«
Onkel Eric rappelte sich wütend wieder auf und griff Sam an, der sich mit einem weiteren Kinnhaken zur Wehr setzte.
John taumelte nach vorn. Percy hielt ihn fest und half ihm, auf den Beinen zu bleiben. Dann stürmten die beiden den Zwillingen und dem bellenden Jim hinterher.
»Unglaublich«, sagte Claire im Laufen zu John.
»Ich wusste, dass uns nur noch eine List weiterhelfen würde«, keuchte er stolz.
»Gut gemacht!«, rief Percy. »Du bist die härteste Nuss von uns allen. Mit Abstand.«
»Hier entlang!« Linda stieß eine Tür auf und ließ die anderen hindurchschlüpfen.
Sie kamen in einen der Räume neben der Küche, in dem das Geschirr und das
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