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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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Und sie ihn offenbar auch, denn sie wuschelte ihm durch die Haare und sagte, dass sie ihn sehr darum beneide, in London zu wohnen, so nah am Buckingham Palast.
    Percy kam nicht mehr dazu, ihr zu erklären, dass er in einem Stadtteil lebte, der denkbar weit vom Palast der Königin entfernt war, und dass sein Vater ja auch kein Baron, Duke oder sonst etwas war, sondern Versicherungsangestellter bei
Hobbs & Frogs
, denn Brenda musste in die Küche zurück. Sie wünschte allen eine gute Nacht und winkte den Kindern zum Abschied zu. Eine schwarze Katze folgte ihr mit majestätisch aufgestelltem Schwanz zur Tür hinaus. Sie war so groß wie ein Hund.
    »Das ist Churchill«, erklärte Claire. »Er hängt an Brenda wie eine Klette. Kein Wunder, wo sie ihn den ganzen Tag mit Leckereien verwöhnt.«
    »Wallace meint, sie würde sich sogar nachts einen Wecker stellen, damit sie Churchill noch etwas geben kann«, sagte John.
    »Neidisch?«, fragte Linda und kletterte von ihrem Stuhl, bevor Dick und Dolores wieder damit anfangen konnten, Papierkügelchen abzufeuern.
    »Wer ist denn Wallace?«, wollte Percy wissen.
    »Unser Gärtner. Den lernst du später bestimmt auch noch kennen. Seine Wohnung liegt direkt neben den Gästezimmern. Kommst du jetzt und spielst Murmeln mit uns?«
    »Ja klar«, sagte Percy. »Ich sage nur kurz meinen Eltern Bescheid.«
    Seine Mutter hatte gerötete Wangen und unterhielt sich angeregt. Auch sein Vater hatte mittlerweile sichtlich bessere Laune.
    »Ich werde jetzt mit Lord Darkmoor ins Billardzimmer gehen und seinen hundert Jahre alten Whisky probieren«, verkündete er stolz.
    »Nur Cedric, bitte«, sagte Lord Darkmoor und lachte. »Den hundert Jahre alten Whisky müssen wir übrigens erst aus der Küche holen. Den hält Brenda unter Verschluss. Es ist bei uns eine alte Familientradition, dass die Köchin für die wirklich wichtigen Dinge zuständig ist.«
    Dann gab er Percy die Hand. »Und du sagst Onkel Cedric zu mir, abgemacht?« Percy nickte. Lord Darkmoor hatte dieselben blitzenden grünen Augen wie seine Töchter und so viele Sommersprossen wie beide zusammen. Genau wie Brenda konnte Percy ihn auf Anhieb gut leiden.

Es dauerte eine Weile, bis sie Percys Murmeln aus dem Koffer in der Eingangshalle geholt und einen Platz zum Spielen gefunden hatten. Wenn es nach Percy gegangen wäre, hätten sie gleich in einem der Räume im Erdgeschoss damit anfangen können, aber Claire, Linda und John waren offenbar sehr eigen, wenn es um den geeigneten Ort für einen Murmel-Wettstreit ging.
    »Hier haben wir zu wenig Platz«, sagte John zu einem Raum, dessen Dielenboden bis auf eine alte Standuhr und zwei ausgestopfte Dachse in einer Glasvitrine vollkommen leer war.
    »Hier ist es zu dunkel«, befand Claire in einem Salon mit einem riesigen Kronleuchter, der mit elektrischen Glühbirnen bestückt war.
    »Hier zieht es«, sagte Linda und weigerte sich, in einem kleinen Eckzimmer zu spielen, in dem es wärmer war als in allen Räumen, die sie bisher betreten hatten.
    Schließlich kamen sie in einen schmalen Korridor, der nur von zwei trüben Gaslampen beleuchtet wurde. Ein stetiger Lufthauch wehte von irgendwoher über Percy hinweg. An den Wänden hingen schwere Goldrahmen mit düsteren Ölgemälden.
    »Hier spielen wir«, sagten Linda, Claire und John.
    Percy seufzte.
    Während John mit Kreide einen Kreis auf den Dielenboden zeichnete, holte Percy seine Murmeln hervor. Sie entschieden, dass sie nur mit den kleinen Einern und Zweiern spielen würden, obwohl John außerordentliches Interesse an Percys
Flammendem Stein
zeigte.
    »Das ist mindestens eine Dreiunddreißiger«, meinte er fachmännisch. »Wenn nicht sogar eine Fünfunddreißiger.«
    »Die Murmel gehört
Percy
«, sagte Claire. »Und jetzt los. Linda zählt ab.«
    Den Reim, den sie aufsagte, hatte Percy noch nie gehört.
    »Kennt ihr die Geschichte von dem Mord im Schloss? Wo das Blut in Strömen die Treppe runterfloss? Der Kopf ist ab, der Kopf ist ab, der Kopf, der Kopf, der Kopf ist ab.« Beim letzten »ab« tippte sie Percy auf die Brust und er durfte anfangen.
    Dann ging es los. Percy begriff schnell, was Linda damit gemeint hatte, als sie sagte, dass John einem im Nu die ganze Sammlung abluchsen würde. Claire und Linda spielten ebenfalls nicht schlecht. Nach den ersten drei Runden hatte jede von ihnen zwei besonders schöne Murmeln gewonnen,während Percy lediglich für Nachschub im Kreidekreis sorgte.
    »Was machst du denn für ein Gesicht?«,

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