Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
Vom Netzwerk:
gebremst, der in diesem Teil des Flurs auf dem Parkett lag. Percy rannte und rannte und ließ den
Flammenden Stein
dabei nicht einen Moment aus den Augen. Endlich wurde die Murmel langsamer und kam schließlich am Fuß eines kleinen Tisches zum Stehen. Schnaufend bückte er sich nach ihr und steckte sie zurück in sein Murmelsäckchen.
    Als er sich aufrichtete, fiel sein Blick auf das Ölgemälde, das über dem Tischchen hing. Erschrocken trat er zwei Schritte zurück. Der Mann darauf sah zwar nicht so furchtbar aus wie Lord Tristram mit seinen Glubschaugen oder wie Lady Lukrezia mit ihrer blassen Haut, dafür wirkte er aber unglaublich echt. Für einige Sekunden hatte Percy sogar das Gefühl, dass der Mann auf dem Gemälde ihm den Kopf zugedreht und ihn angeblinzelt hätte. Er hatte stechend blaue Augen und ähnliche Locken wie Percy, nur etwas rötlicher. Mit seinen hohen Wangenknochen sah der Mann auf dem Bild noch vornehmer aus als Cedric Darkmoor. Allerdings ohne dessen sympathische Gemütlichkeit. Im Hintergrund des Gemäldes entdeckte Percy ein Skelett.
    »Hast du deinen Schatz gefunden?«, rief Claire, die zusammen mit John und Linda um die Ecke gelaufen kam. Percy nickte und zeigte dann auf das Gemälde.
    Bevor er etwas sagen konnte, meinte John: »Machst du gerade Bekanntschaft mit Onkel Allan?«
    »Darüber reißt man keine Witze«, sagten Claire und Linda schroff.
    Percy sah sie erstaunt an. Vorhin hatten sie selbst doch noch ausgelassen die gruseligsten Geschichten von ihren Vorfahren erzählt!
    »Kommt jetzt«, sagte Claire. »Wir zeigen Percy sein Zimmer. Seine Eltern sind bestimmt schon da.« Die beiden Zwillinge drückten Percy jeweils acht Murmeln in die Hand und liefen los. John und Percy trotteten hinterher.
    »Onkel Allan ist nicht irgendein entfernter Verwandter, sondern der Bruder von Onkel Cedric«, flüsterte John. Er deutete auf die Zwillinge, die inzwischen schon einen ziemlich großen Vorsprung hatten. »Kurz bevor Claire und Linda geboren wurden, soll er unter mysteriösen Umständen verschwunden sein — und zwar irgendwo hier im Schloss. Frag mich bloß nicht, was das bedeuten soll, ich habe nämlich auch keine Ahnung. Jeder presst sofort die Lippen zusammen, wenn man ihn darauf anspricht. Alles, was ich darüber weiß, habe ich von Wallace, dem Gärtner, der etwas redseliger ist als die anderen hier, aber mehr wollte auch er nicht verraten.
Kein
Geheimnis ist allerdings, dass Onkel Allan das eigentliche Oberhaupt des Darkmoor-Clans ist. Das steht so in den Familiengesetzen, um die hier immer so viel Trara gemacht wird.« John verdrehte die Augen und zog eine so lustige Grimasse, dass Percy lachen musste.
    »Wirst schon sehen«, fuhr John grinsend fort. »Familienbuch hier, Familienbuch da. Onkel Cedric und Onkel Eric bekommen sich wegen der Schwarte ständig in die Haare. Darin steht nämlich auch, dass Onkel Cedric das Sagen hat, solange Allan Darkmoor verschwunden bleibt. Und das passt dem guten Eric natürlich nicht.«
    »Sind die beiden auch Brüder?«, fragte Percy.
    »Allerdings«, sagte John. »Aber so unterschiedlich, als wären sie von zwei verschiedenen Sternen. Onkel Eric ist im Gegensatz zu Claires und Lindas Vater ein gemeiner Kerl. Und mit seinen Söhnen Cyril und Jason ist auch nicht zu spaßen.«John sah auf einmal ziemlich bekümmert drein. »Die beiden können einem die Ferien hier ganz schön vermiesen. Na ja, ich muss jetzt ins Bett. Gute Nacht.« Sie waren in der Eingangshalle angekommen, wo Claire und Linda schon auf sie warteten. John winkte ihnen zum Abschied zu, kam dann aber noch einmal zurück.
    »Dein Murmelgewinn«, sagte er und hielt Percy ein prall gefülltes Säckchen entgegen.
    »Äh, nur die Hälfte«, meinte Percy. »Wie abgemacht.«
    »Ein echter Gentleman«, meinte Linda, während Claire einer Ritterrüstung den Kopf verdrehte.
    Kurz darauf erschien Jasper in Begleitung von zwei weiteren Dienstboten, die das Gepäck der Pumpkins trugen, und Percys Eltern, die offenbar beide leicht beschwipst waren. Jedenfalls schwankten sie ein wenig, während der Butler sie zu ihren Zimmern führte. Percy hatte das Gefühl, mehr als eine Meile zurückgelegt zu haben, als sie endlich am Ziel ankamen. Tatsächlich konnte er aus dem Fenster seines Zimmers einen Großteil des Schlosses sehen, als ob es ein entferntes Gebäude wäre.
    »Schloss Darkmoor ist sehr weitläufig, Sir«, erklärte Jasper, der Percys Gedanken erraten zu haben schien, und stellte seinen

Weitere Kostenlose Bücher