Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
Vom Netzwerk:
Nicht nur, um Wallace vor dem Galgen zu retten.«
    »Und du meinst also, dass Oliver McMurdoch hinter all dem steckt?«
    »Zuzutrauen wäre es ihm«, knurrte Lord Darkmoor. »Aber natürlich hat er sich nicht selbst die Hände schmutzig gemacht, sondern einen Spion eingesetzt.«
    Percy und Claire hörten, wie er irgendetwas auf die Tischplatte legte.
    »
Comment?
Was ist denn das, bitte?«, fragte Onkel Toby erstaunt.
    »Ein Hemdknopf«, erklärte Lord Darkmoor. »Ich habe ihn unter dem Fingernagel von Brenda gefunden, Inspektor Fortescue hatte ihn übersehen. Gut möglich, dass er dem Mörder gehört, oder?«
    »
Mon Dieu
, aber gewiss doch. Das ist ja ganz
formidable, n’est-ce pas?
Aber was hat das mit einem Spion zu tun, lieber Cousin? Da kann ich dir leider nun doch nicht ganz folgen.«
    »Einer von uns arbeitet für die andere Seite, das bedeutet dieser Knopf. Ganz zweifellos gehört er nicht Wallace, sondern einem Darkmoor. Wie du siehst, ist unser Familienwappen in den Knopf eingraviert.«
    Claire und Percy hörten, wie sich Onkel Toby schnaufend nach vorn beugte. Das Kribbeln in Percys Fuß hatte sich inzwischen in ein heftiges Stechen verwandelt, und er hatte das Gefühl, es keine Sekunde länger in dieser Sitzposition auszuhalten. Vorsichtig hob Percy das eine Bein ein wenig an, um seinen Fuß darunter hervorzuziehen. Im selben Augenblick lehnte sich Claire nach vorn, weil sie hören wollte, was Onkel Toby in seinen Bart nuschelte. Percy, der sich eigentlich auf Claires Schulter hatte abstützen wollen, griff ins Leere und rutschte zur Seite. Sofort fing der Aufzug heftig zu schwingen an und polterte gegen die Wand. Percy kam es so vor, als ob direkt über ihren Köpfen etwas explodiert wäre.
    Im nächsten Moment wurde es in dem Zimmer hinter dem Ölgemälde dunkel. Ein Blitz musste in einen der Strommasten eingeschlagen sein.
    »Das hat uns gerade noch gefehlt«, seufzte Lord Darkmoor. »Diese Woche fängt langsam an, meine Nerven zu strapazieren.«
    »Meine auch«, sagte Lady Caroline, die gerade ins Zimmer getreten sein musste. Sie trug eine Gaslaterne bei sich, was Claire und Percy an dem warmen Licht erkannten, das nun durch den Spalt zwischen Gemälde und Aufzugöffnung drang.
    »Ah,
Lumière!
«, rief Onkel Toby und erhob sich aus seinem Sessel. »Hat dir dein lieber Gatte bereits von seiner hochinteressanten Theorie erzählt, dass wir einen Spion in unseren Reihen haben? Einen von Oliver McMurdoch angeheuerten Mörder gewissermaßen, der …«
    »Brenda ist verschwunden«, schnitt ihm Lady Caroline das Wort ab.
    »Das gibt es doch gar nicht!«, stieß Claire hinter dem Gemälde hervor. Sie schien völlig vergessen zu haben, dass sie nicht entdeckt werden durften.
    Zum Glück sagten ihr Vater und Onkel Toby nebenan das Gleiche, sodass es niemand bemerkte.
    »Könntest du das etwas genauer erklären?«, bat Lord Darkmoor.
    »Leider nein, mein Lieber, am besten, ihr schaut euch unsere Vorratskammer einmal gemeinsam mit mir an, anstatt hier oben geheime Treffen abzuhalten. Ich wollte gerade mit einem der Dienstmädchen ein Tuch über Brenda decken, als wir feststellen mussten, dass es dort unten keine Brendamehr gibt. Und auch keine Spuren, die auf einen Mord hinweisen. Fortescue hatte mir kurz zuvor noch verboten, Brenda anzurühren, abzudecken oder mich ihr auch nur zu nähern, er kann es also nicht gewesen sein.«
    Lord Darkmoor und Onkel Toby redeten aufgeregt durcheinander und folgten Lady Caroline aus dem Zimmer. Claire und Percy hörten, wie eine Tür zugezogen wurde und ihre Schritte auf der Wendeltreppe verhallten.
    »Unglaublich«, sagte Claire. »Hilf mir mal mit dem Bilderrahmen.« Sie versuchte, ihre Finger in den Spalt zwischen Gemälde und Wand zu schieben.
    »Wollen wir nicht zu John und Linda zurück?«, fragte Percy.
    »Aber nicht mit dem Aufzug. Ohne Strom geht der doch nicht.«
    Nachdem sie eine Weile an dem Rahmen herumgeruckelt hatten, schafften sie es, ihn so weit zur Seite zu schieben, dass sie sich durch den entstandenen Spalt quetschen konnten.
    »Meine Güte, ist das finster hier«, sagte Percy.
    »Schade, dass Mama ihre Gaslampe wieder mitgenommen hat. Die könnten wir jetzt gut gebrauchen.«
    Sie tasteten sich zum Tisch in der Mitte des Zimmers vor.
    »Kannst du irgendwo eine Tür entdecken?«, fragte Percy leise.
    »Nein«, sagte Claire. »Aber du brauchst nicht mehr zu flüstern. Mama, Papa und Onkel Toby kommen bestimmt nicht so schnell zurück.«
    Sie hatten den Tisch

Weitere Kostenlose Bücher