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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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erreicht und Claire tastete darauf herum.
    »Was suchst du denn?«, wollte Percy wissen.
    »Papas Streichhölzer«, sagte Claire. »Er lässt sie ständig irgendwo liegen und beschwert sich dann, dass er nie welche in den Hosentaschen hat. Aha, hier sind sie ja.«
    Sie holte eins aus der Packung und zündete es an. Im flackernden Licht der kleinen Flamme sahen sie, dass der Raum mit mehreren Sesseln und einem kleinen Bücherregal eingerichtet war, auf dem ein vierarmiger Kerzenleuchter stand. Mit einem zweiten Streichholz zündete Claire die Kerzen an. Dann schauten sie sich genauer um.
    Es war tatsächlich nirgendwo eine Tür zu entdecken, vor allem nicht dort, wo sie eigentlich hätte sein müssen – wenn man davon ausging, dass Lord Darkmoors Geheimzimmer einen ähnlichen Grundriss hatte wie Lindas Geheimzimmer ein Stockwerk höher.
    »Manchmal geht mir unser Schloss ganz schön auf den Wecker«, seufzte Claire und begann, die Wände abzuklopfen. »Bestimmt wieder so ein doofer Geheimausgang.«
    Percy trat unterdessen näher an den Tisch heran, an dem Lord Darkmoor und Onkel Toby gesessen hatten. Was war denn das? Da lag ja immer noch der Knopf, von dem Onkel Cedric gerade gesprochen hatte. Behutsam nahm er ihn in die Hand und betrachtete ihn von allen Seiten. Er war klein, oval und aus Perlmutt, mit einem beidseitig eingravierten Wappen, das einen Löwen, ein Einhorn und so etwas Ähnlicheswie einen Keiler mit riesigen Eckzähnen zeigte. Percy runzelte die Augenbrauen. Irgendwo hatte er so einen Knopf schon einmal gesehen. Nur wo? Fast alle Darkmoors trugen natürlich Knöpfe mit ihrem Wappen, auch ovale und solche mit beidseitigen Gravuren – das war also nichts Besonderes, aber irgendwann in den letzten Tagen war ihm so ein Knopf aufgefallen, da war er sich ganz sicher.
    Percy schloss die Augen und dachte nach. Es war so viel passiert, dass ihm ganz schwindelig wurde. Die Bilder der verschiedenen Ereignisse tanzten in seinem Kopf hin und her wie die Figuren in einer Geisterbahn. Hatte Cyril solche Knöpfe getragen, als er beim Reitunterricht auf ihn geschossen hatte? Nein. Oder besser gesagt: Er wusste es nicht, weil er nicht darauf geachtet hatte. Cyril schied also aus. Wessen Knöpfe waren es dann gewesen? Onkel Adalberts? Nein. Onkel Erics? Auch nicht.
    Plötzlich fiel ihm ein, dass er auf die Knöpfe von Lady Caroline geachtet hatte, als sie ihnen im Wintergarten Tante Agathas Ankunft angekündigt hatte. Ein heißer Schauer lief ihm über den Rücken. Konnte es sein, dass Claires und Lindas Mutter etwas mit dem Mord zu tun hatte? Er rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht. Wie hatten die Knöpfe an ihrer Bluse ausgesehen? Richtig, sie waren im Licht aufgeblitzt. Aber waren sie auch oval gewesen? Daran konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern.
    Und dann wusste er plötzlich, wo ihm dieser Knopf ins Auge gesprungen war.
    »Kleines Nickerchen im Stehen?« Claire warf Percy ein Kissen an den Kopf. Sie hatte inzwischen den Ausgang gefunden – eine Tapetentür, ähnlich der, die Percy zu den Räumen mit dem unheimlichen Sarkophag geführt hatte.
    »Nein«, sagte Percy und folgte Claire ins Treppenhaus. »Mir ist nur gerade eingefallen, wo ich diesen Knopf schon einmal gesehen habe.«
    »An meinem Nachthemd vielleicht?«, fragte Claire und zeigte auf die Knöpfe, die unter ihrem Morgenmantel hervorlugten. Sie sahen tatsächlich genauso aus wie das Beweisstück, das Percy noch immer in der Hand hielt.
    »Leg den Knopf mal lieber wieder auf den Tisch zurück«, sagte Claire. »Nachher vermisst Papa den noch und kommt uns auf die Schliche. Als Spur ist der sowieso völlig wertlos, weil fast jeder im Schloss solche Knöpfe hat.«
    »Daran habe ich natürlich auch gedacht, aber mir ist gerade eingefallen, dass Heinrich vorhin ständig an seinem Hemd herumgefummelt hat, weil da nämlich ein Knopf fehlte.«
    Claire blieb abrupt stehen. »Bist du dir sicher?«
    »Ja, ganz sicher. Ich habe ihn im Spiegel beobachtet. Da habe ich mir natürlich nichts weiter dabei gedacht. Aber jetzt ist es mir wieder eingefallen. Er wirkte auch irgendwie nervöser als sonst.«
    »Das wird ja immer spannender. Los, komm!«
    Sie zog Percy mit sich die Treppe hinauf. Als sie in Lindas Geheimzimmer ankamen, brannten dort zwar mehrereKerzen, aber Linda und John waren verschwunden. Nur Jim begrüßte sie schwanzwedelnd.
    »Wo sind die denn jetzt auf einmal hin?« Claire stellte den Kerzenleuchter auf den Tisch und runzelte

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