Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
Vom Netzwerk:
meine …« Er machte eine kurze Pause und trank einen weiteren Schluck. »Also … ihr wisst doch, was ich meine, oder?«
    »Allerdings!« Claire klopfte ihm auf den Rücken. »Sehr schlau, mein Lieber. Es gibt kein Motiv für die Tat, das ist es, was du meinst.«
    »Natürlich gibt es ein Motiv für die Tat«, sagte Linda. »Für jeden Mord gibt es ein Motiv. Wir kennen es bloß noch nicht.«
    Auf einmal hörten sie eine dumpfe Stimme hinter sich. Alle zuckten erschrocken zusammen und John fiel vor Schreck sogar aus dem Sessel. Im selben Moment durchzuckte ein greller Blitz den Himmel, auf den gleich darauf ein gewaltiger Donnerschlag folgte. Ein Wintergewitter braute sich über dem Schloss zusammen.
    »Was war das?«, fragte John und rappelte sich auf. Wieder ertönte die dumpfe Stimme und diesmal antwortete ihr eine weitere. Es klang, als ob sich zwei Gespenster miteinander unterhielten.
    Plötzlich schlug sich Claire an die Stirn und ging zum Speisenaufzug.
    »Wir sind ja so was von dämlich«, sagte sie ärgerlich, konnte sich aber ein triumphierendes Lächeln nicht verkneifen, weil sie als Erste hinter das Geheimnis der Gespensterstimmen gekommen war. Sie steckte den Kopf in den Schrank und winkte die anderen zu sich.
    »Da sind welche in dem Raum unter uns«, erklärte sie flüsternd. »Und wir hören deren Stimmen durch den Aufzug, deswegen klingen sie so dumpf.«
    »Das kann aber eigentlich nicht sein«, meinte Linda. »Der Turm hier ist ursprünglich nur gebaut worden, um unsere Feinde dabei zu beobachten, wie sie im Schlossgraben ersaufen. Es gibt nur dieses eine Zimmer.«
    »Sagt wer?«, wollte Claire wissen.
    »Jasper.«
    »Das beweist lediglich, dass nicht einmal Jasper alle Gänge, Zimmer und Schlupfwinkel unseres Schlosses kennt. Scheint so, als ob sich hier
noch jemand
ein Geheimversteck eingerichtet hat. Und wir werden auch gleich wissen, wer das ist. Los, komm, Percy!«
    Sie zupfte an seinem Morgenmantel.
    »Was hast du vor?«
    »Na, was wohl? Wir klettern in den Aufzug und Linda lässt uns ein Stückchen hinab. So finden wir heraus, wer sich da ein geheimes Stelldichein gibt. Hat bestimmt mit dem Mord zu tun, jede Wette.«
    Percy schaute skeptisch in den dunklen Schrank. Er musste zwar zugeben, dass Claires Idee nicht schlecht war, aber der Gedanke, in einem wackeligen Aufzug zu sitzen, mit dem normalerweise nur ein paar Teller, Tassen und Schalen transportiert wurden, behagte ihm ganz und gar nicht.
    »Was ist, wenn der Speisenaufzug unser Gewicht nicht aushält?«
    »Dann sausen wir einige hundert Meter in die Tiefe und in der Küche können sie Gulasch aus uns machen. Und jetzt komm! Von Jungs mit unserem Familienwappen auf dem Morgenmantel kann man ja wohl eine gewisse Risikobereitschaft erwarten.« Sie zog Percy mit sich in den Schrank und gab ihrer Schwester ein Zeichen, sie hinabzulassen.
    Linda drückte auf den Knopf und sie sanken ruckelnd in die Tiefe. John winkte ihnen zaghaft nach – er sah nicht so aus, als ob er Percy um seinen Einsatz als Spion beneidete.
    Wenig später befanden sie sich in völliger Finsternis.

Als Linda sie einige Meter hinuntergelassen hatte, hörten Percy und Claire plötzlich Lord Darkmoors Stimme, und zwar so laut und deutlich, als würde er direkt neben ihnen stehen.
    »Das ist ja dein Vater«, flüsterte Percy verblüfft.
    Claire kniff ihn ins Bein und hielt ihm gleichzeitig den Mund zu.
    Sie befanden sich anscheinend direkt hinter einem Gemälde. Durch einen viereckigen Spalt fiel ein wenig Licht in den Aufzug, und Percy erkannte die Rückseite eines Goldrahmens, der mit einer bemalten Leinwand bespannt war.
    »Hast du auch gerade etwas gehört?«, fragte Onkel Cedric.
    Percy und Claire hielten den Atem an.
    »Aber nein, ganz und gar nicht, mein Bester. Wenn du nicht das Pfeifkonzert vor dem Fenster meinst. Aber das scheint mir durchaus normal zu sein, bei so einem starken Sturm,
n’est-ce pas?
«
    »Entschuldige bitte, Toby, meine Nerven sind heute etwas angespannt«, sagte Lord Darkmoor und zog an seiner Pfeife. Kurz darauf rochen Claire und Percy das Vanillearoma seines Tabaks.
    »Aber selbstverständlich, mein Lieber, selbstverständlich. Es ist ja ein großes Unglück, was unserer lieben, guten Brenda widerfahren ist.
Mon Dieu, mon Dieu
, wer kann nur so etwas Schreckliches getan haben?«
    »Auf jeden Fall jemand, der weiß, wie wichtig Brenda für unsere Familie ist.«
    »Aber ja doch, aber natürlich. Da hast du ganz recht«, pflichtete Onkel

Weitere Kostenlose Bücher